Overview
Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Nager, Rodentia.

79

Bedeutung, acweorna = Eichhorn, Sciurus vulgaris.
Etymologie. Der Name des Eichhorns bietet eines
der schwierigsten Probleme unter den Tiernamen. Die
ae. Belege bewahren vielleicht noch am zuverlässigsten
die alte Wortform, die in den meisten Dialekten schon
früh durch Volksetymologie verdunkelt wurde. Dem ae.
äcweorn(a) entspricht aschwed. ekorne, wozu dän. egern,
schwed. ekorre. Das w des Ae. ist wohl sicher ur-
sprünglich und im Anord. lautgesetzlich geschwunden.
Die Leydener Glosse acurna, welche zu ahd. eihhurno
stimmt, läßt sich vielleicht auf Rechnung des kontinen-
talen Schreibers setzen. Auf den Ausfall eines w im Ahd.,
der durch die Lautverschiebung begünstigt wurde, scheint
mir auch das u in 2. Silbe der ältesten ahd. Form eichurno
zu deuten (Palander 66). Die ndd. und ndl. Formen
kennen wir erst aus jüngerer Zeit: mnd. ekeren, eckeren,
ekerken, ekhorn, nnd. oldenb. meklenb., katt - eker(ken)
westf. eksken (weitere dialektische Formen s. b. Kluge, Et.
Wb. s. v.); mndl. eencoren (an Einhorn, unicornis, ange-
lehnt; selten nur das alte eecoren}, nndl. eekhoren, hoorn(tje).
Daß das Wort ursprünglich nicht zu 'Eiche’ gehört, macht
anord. ikorne (aschwed. ikorne) wahrscheinlich, denn diese Ab-
lautsstufe *eik- findet sich bei Eiche’ nicht. Weniger ist
wohl darauf Gewicht zu legen, daß das Tier Nadelwälder
als Aufenthaltsort bevorzugt. Möllers Hinweis auf ai.
Namen des Tieres wie vrksa - cäyikä, vrksa-markatikä (KZ.
24-172) beweist nichts für Zusammenhang mit 'Eiche’.
R. Much, ZfdA. 42166, stellt, wie schon Pictet, das zweite
Glied -wern zu aksl. veverica, lit. vovere 'Eichhorn’,
vawaras, vaiveris 'Iltismännchen’, lat. viverra, die als
Reduplikationsbildungen aufzufassen seien, und ver-
mutet Verwandtschaft aller dieser Worte mit gr. oepdc
 
Annotationen