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Journal für die Baukunst: in zwanglosen Heften — 5.1832

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Vicat; Dietlein, Johann Friedrich Wilhelm [Hrsg.]: Bemerkungen beim Bau der Brücke über die Dordogne bei Souillac
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https://doi.org/10.11588/diglit.42039#0081

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4„ Nachrichten von einem Brücken-Bau bei Souil lac.

73

4.
Bemerkungen beim Bau der Brücke über dxeDordogne
bei Souill ac.
(Vom Herrn Vicat. Aus dem Recueil de planches de Vecole des ponts et Chaussee3
tom. 2, 1827, gezogen yod dem Herrn Dr. Dietlein.)

Gründung der Pfeile r0
Vorläufige Bemerkung.
J3as bewegliche Grundbett der D.ordogne*) besteht aus Bruchstücken
von Granit, porösen Laven und Basalt, welche vom Strome fortwährend
an einander gerieben, und dadurch in Sand, Kies und Kiesel verwandelt
werden. Diese Bestandtiieile des Grundbettes kommen in verschiedenen
Verhältnissen gemengt vor, und liegen auf einem sehr barten Kalkfelsen,
der an Stellen, wo der Flufs durch unzerstörbare Hindernisse gezwungen
wird, sein Bett zu vertiefen, nackt sich zeigt, auch zuweilen in den Un-
tiefen sichtbar ist, gewöhnlich aber 3 bis 4 Meter unter der Aufschwem-
mung, und 5 bis 7 Meter unter dem kleinsten Sommerwasserstande liegt.
Der Lauf der Dordogne ist ganz regellos, und ändert sich, so oft
das Wasser die Ufer übersteigt. Das eine Ufer ist flach, während das
entgegengesetzte so lange weicht und abbricht, bis nichts mein* davon vor-
handen ist; dann dienen die Berge, welche das Thal einschliefsen, zur Be-
grenzung. Da alsdann der Abbruch auf dieser Seite nicht weiter fortge-
hen kann, so wird nun wieder das angeschwemmte Land gegenüber an-
gegriffen und der Fluß kehrt nach und nach wieder zurück, bis er durch
ein neues Hinderniß gezwungen wird, eine neue Richtung anzunehmen.
Der Kalkgrund hat weder eine zusammenhängende, noch eine
gleichförmige Oberfläche; gewöhnlich zeigt er sich in der Gestalt einzel-
ner unregelmäßiger Tafeln, die man für große Steinblöcke halten könnte,
deren Lage der Zufall bestimmte« Aber der Mangel an Zusammenhang

*) Sie Uielst bei Bordeaux in die Ga rönne. Souil lac liegt im Dep. Lot
zwischen Liinoyes und Cahors auf der Strafse von Baris nach Toulouse.
[ io ]

CreUe’s Journal d, Baukunst, 5* Bd. L HÜ,.
 
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