Overview
Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Journal für die Baukunst: in zwanglosen Heften — 14.1840

DOI Heft:
2. Heft
DOI Artikel:
Crelle, August L.: Ueber die Fahrpreise auf Eisenbahnen
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.42054#0190

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
182

6. lieber die Fahrpreise auf Eisenbahnen.

haberei denselben schrieb, sondern einzig und allein in der Absicht, einer
guten Sache durch denselben vielleicht nützlich zu werden. Er hatte
keinen anderen Zweck, als diesen, und konnte keinen andern haben.
Mit einer solchen Absicht aber ist es Jedem nicht blofs erlaubt, seine
Meinung zu sagen, sondern es ist ihm sogar Pflicht, wenn sich die Mei»
nung begründen läfst; wie es hier der Fall war. Der Verfasser des Auf-
satzes besteht auch nicht auf die darin angegebenen absoluten Zahlen.
Sind sie unrichtig, und andere richtiger, so möge man nach den richtigeren
rechnen. Er hatte nur insbesondere zu zeigen, dafs man bei der Bestim«
mung der Fahrpreise auf Eisenbahnen rechnen müsse und dafs dieselbe
nach blofser Schätzung ohne Gefahr für das Unternehmen nicht möglich sei.
Und dann ist es unläugbar gewifs, dafs die Herabsetzung der Fahrpreise
ihre Grenzen hat, und dafs eine Eisenbahn für die Unternehmer gar keinen
Ertrag mehr liefern kann, wenn man mit den Preisen diejenige Grenze
erreicht, wo nur so eben noch die Kosten des Transports aufkommen:
denn alsdann tragt die Eisenbahn nichts mehr ein, und wenn noch so viele
Millionen von Personen oder Centnern von Frachten ihr Zuströmen, Es
ist hier ein anderer Fall, wie z. B, bei Dampfschiffen. Die Bewegungs-
kosten von dergleichen Schiffen nehmen nur wenig zu, wenn auch die
Zahl der Passagiere sich verdoppelt, oder verdreifacht, oder vervierfacht.
Auf Eisenbahnen hingegen nehmen die Bewegungskosten beinahe in dem-
selben Verhältnifs zu, wie die Zahl der Passagiere, oder wie das Gewicht
der Frachten, und sie sind die nemlichen für eine Person oder einen Cent-
ner Fracht, es mag dafür viel oder wenig bezahlt werden,
Berlin im Januar 1840.
 
Annotationen