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Journal für die Baukunst: in zwanglosen Heften — 29.1850

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Heft 3
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Heß, A.: Über Leuchtthürme, [3]: (nach englischen, französischen und deutschen Quellen bearbeitet)
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https://doi.org/10.11588/diglit.25228#0199

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191

7.
Über Leuchtthürme.
(Nach engüschen, französischen und deutschen Quellen bearbeitet vom Herrn Ingenieur
Yi. üe/'s zu Göttingen.)
(Fortsetzung der AMtandhing No. 4. im ersten und No. A. im zweiten Hefte.)

Der Leuchtthurm auf dem Edystone.
Durch die eigentümliche Lage des fEt^/sYoztg-Felsens, drei Meilen von
in der Nahe von werden die von Süd westen an-
dringenden Fluthströme aufgehalten und zerspalten. Der Andrang der Wogen
ist daher sehr stark, und oft wird das Wasser, seihst bei ruhiger Luft, 30 bis
40 F. in die Höhe und auf die Plateform des Felsens geschleudert. Die
Brandung wird noch dadurch verstärkt, dafs der Felsen an der stark ausge-
setzten Seite eine Höhlung hat, in welche die Wellen geschleudert werden
und dann hochaufspritzend zerschellen. Dieser Umstände wegen und da die
Fluth die Arbeitszeit auf die Hälfte reducirt, so wie wegen des felsigen, zum
Ankern fast untauglichen Grundes in der Nähe, sind die Schwierigkeiten des
Baues auf dem Felsen grol's.
wagte es im Jahre 1696 zuerst, einen Leuchtthurm aus
Holz und Stein, dessen Grundrifs ein Vieleck war, auf dem jE7f/y.y/o?;g zu er-
richten. Bis 1703 hielt sich dieses Bauwerk; im November 1703 aber wurde
es durch einen heftigen Sturm gänzlich zerstört, so dafs Baustoffe und Be-
wohner, unter welchen sich auch zufällig der Baumeister selbst befand, spur-
los verschwanden.
Einige Jahre später begann den Bau eines neuen Thurms,
von passenderer Form. Die Löcher für die in den abgetreppten Felsen ein-
zulassenden Eisen machte man, damit das Herausziehen der Eisen unmöglich
sei, sch walbensch wanzförmig, trocknete sie aus und gofs sie voll Talg. Die
danach geschmiedeten Eisen wurden dann erhitzt, in die Löcher hineinge-
stofsen und die Schlufskeile festgetrieben. Darauf gofs man in die noch mit
Talg angefüllten Räume eine Mischung von Blei und Zinn. So wurde jede
Feuchtigkeit von dem Metalle ferngehalten, und der Erfolg entsprach auch den
Erwartungen: denn als nach einem halben Jahrhundert einige Eisen heraus-
CreUe's Joumaff.d. Baukunst Bd. 39. Heft 3. 26 ]
 
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