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Karl-und-Faber-Kunst- und -Literaturantiquariat [Editor]; Karl und Faber Kunst- und Literaturantiquariat [Editor]
Auktion / Karl & Faber, München: Bibliophile Kostbarkeiten d. Fürstl. Öttingen-Wallerstein'schen Bibliothek in Maihingen, (dabei "Marcus Fugger" T. 4) der Schach-Bibliothek v. d. Lasa ... 1935 — München, Nr. 11.1935

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https://doi.org/10.11588/diglit.5325#0028
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24

IV. Inkunabeln

•:39 Biblia Latina. [Straßburg, H. Eggestein, nicht nach 24. Mai 1466.] Gr.-Fol.
497 unn. Bll. (davon 4 weiß). Holzdeckelbd. m. blindgepreßt. Schwsldrbez.,
Beschläge u. Schließen.

G.W. 4205; Hain 3037; Proctor 257; B. M. C. I, 66.

Erster Druck der Eggeste in'sehen Offizin. — Erste
„Eggestein-Bibe 1", fünfte Bibel überhaupt.

Die Bibel ist sehr sorgfältig mit der prachtvollen groß. Texttype gedruckt,
die Eggestein nur für seine ersten Drucke verwendet hat. — Die lange nicht ge-
klärte Frage der Priorität zwischen Hain 3037 u. 3036 ist bekanntlich auf Grund
von Abkürzungen, Einträgen, Rubrikatorenvermerken dahin entschieden worden,
daß Hain 3037 tatsächlich die „erste" Eggesteinbibel u. so auch erster Eggestein-
druck ist. Damit rangiert unsere Ausgabe im Gesamtverzeichnis der Bibeldrucke
an 5. Stelle, unmittelbar nach der Fust-Schöfferschen Bibel von 1462.

Teilweise rubriziert u. rote Kapitel-Überschriften u. Anfänge; teilweise
eingemalte u. goldgehöhte Initialen (von denen einige wieder entfernt wurden).—
Beide Deckel, erste u. letzte Lagen, wurmstichig. Kleine Papierlöcher (anschei-
nend von spitzem Instrument herrührend) durch mehrere Lagen (teilweise mit
Beschädigung einzelner Buchstaben). Zweimal im weißen Innenrand (zwischen
den beiden Textspalten ein kl. Kreuz ausgeschnitten. Einige verstärkte Ränder u.
Ecken, teilweise gering fleckig. Von diesen Mängeln abgesehen durchaus brauch-
bares, vollständiges Expl.

Einband 16. Jhdts.: Holzdeckel m. blindgepreßt. Schwsldr. überzog, (wurm-
stichig), 6teiliges Beschläge (2 Eckbeschl. u. 2 Mittelstücke fehlen), 2 Schließen.

i:40 Biblia Latina. Mit Beigabe v. Menardus Monachus. [Basel, Bern-
hard Richel,] 1475. Gr.-Fol. 460 Bll. Mit zahlreichen, teils kolor. Holz-
schnitt-Initialen. Holzdeckelbd. d. Zt. m. blindgepr. Schwsldrbez.
u. 10-teiligem Beschläge u. 2 Schließen. (2 Beschl. fehlen).

G.W. 4215; Hain 3053; Proctor 7824; B. M. C. III, 736.

3. bei Richel gedruckte Bibel mit den Beigaben von Menardus monachus.
— Auch diese Ausgabe enthält die Tabula canonum d. Eusebius u. die Konkordanz-
marginalien zu d. Evangelien.

Breitrandiges, durchwegs rubriziertes Exemplar. Von geringen Wurm-
löchern am Anfang und Ende, einem Einriß, sowie einer Papierausbesserung im
weißen Rand abgesehen, von ganz tadelloser Erhaltung. — Bemerkenswerter
Einband mit schönem; gestanzten alten Beschläge.

*41 Biblia Germanica. „Zweite deutsche Bibel." [Straßburg, H. Eggestein,

nicht nach 1470]. Fol. 404 unn. Bll. (Bl. 196 weiß.) Holzdeckelbd. d. Zt. m.
blindgepreßt. Lederbezug u. 2 Schließen.

G.W. 4296; Hain 3129; B. M. C. I 72, I C 779.

Vollständiges und sehr frisches Expl. der seltenen
zweiten deutschen Bibel, einer der ersten noch nicht
korrigierten Abzüge dieses Druckes mit dem Druckfehler
Bl. 359a/b: „Wan der do // ob er isst der ist verdampf: wan er ist von dem ge //
lauben. Wann alles das das do mit ist vn dem ge // das ist sünde."

Durchgehend rubriziert, rot eingeschriebene Kapitel-Anfänge und Blatt-
Uberschriften, rot eingemalte Initialen. Sechs größere Initialen sind farbig ausge-
malt, zum Teil m. figürl. Darstellung u. Rankenornamenten.

Einige wenige Bll. sind gering wurmstichig, vereinzelte Bll. leicht braun-
fleckig, bei Bll. 1—5 kleine weiße Papierecken angesetzt, sonst sehr gut erhal-
tenes, völlig unbeschnittenes Expl. (375:285 mm!).

Ebd. d. Zt.: Holzdeckelbd. m. braun. Leder überzogen, mit ornamentaler
Blindpressung (Erfurt?). 2 Schließen. (Schließenbdr., Rücken u. Kanten erneuert.)

*42 Biblia Germanica. [Augsburg, Jodocus Pflanzmann, um 1475.1 Fol. 453
(statt 456) unn. Bll. Mit 57 teilweise kolor. Holzschnitten. Holz-
deckelbd. d. Zt. in. blindgepr. Schwsldrbez. (def., Schließen u. Beschläge
fehlen).

Karl & Faber, München, Karolinenplatz 1
 
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