1923 • 1948
Vor 25 Jahren — im März 1923 — wurde die Fa. Karl u. Faber als „Kunst-
und Literatur-Antiquariat“ in das Handelsregister der Stadt München ein-
getragen. Die beiden Gründer, die ihre Namen zur Firmierung gaben, waren
ehemals aktive Offiziere, die nach Beendigung des ersten Weltkrieges mit
dem Ruf „Nie wieder Krieg“ den Dienst quittiert und sich dem Universitäts-
studium zugewandt hatten: Kunsthistoriker der Eine, Germanist der Andere.
In der Corneliusstraße, nahe dem Gärtnerplatz-Theater, eröffneten sie ihr
erstes bescheidenes Studio, um bald, nach einem kurzen Intermezzo am
Marienplatz, in die Max-Joseph-Straße und schließlich an den Karolinenplatz
zu übersiedeln, mitten hinein also in das damals so berühmte Münchner
„Antiquariats-Viertel“, wo die großen international angesehenen Kunsthänd-
ler und Antiquare (J. Böhler, A. S. Drey, J. Heß, E. Hirsch, J. Rosenthal) in
vorbildlicher Kollegialität dicht nebeneinander ihre Verkaufslokale hatten.
Wenn die ersten Kataloge der Fa. Karl u. Faber sich auf kunstgeschicht-
liche Literatur und Erst- und Gesamtausgaben beschränkten, so wurden doch
sehr bald weitere Interessen-Gebiete — Alte Handschriften, Inkunabeln und
16. Jhdt., illustrierte Bücher, alte und neuere Graphik — hereingenommen.
Im Mai 1927 startete die Auktion Nr. I (D. Barockliteratur Slg. V. Manheimer)
mit einem von K. Wolfskehf verfaßten Katalog. Auf die Bibliothek Litzmann
folgte die bekannte gerfealog. heraldische Slg. König-Warthausen mit Bei-
gaben aus der grfl. Pappenheimischen Bibliothek. Mit der Alt-Medizin-Biblio-
thek Dr. A. Schmid-Bern wurde zum ersten Mal (April 1931) eine große Spe-
zialbibliothek aus dem Auslarfil geholt und in München versteigert (Welch
glückliche Zeiten, als solcfrfe^E^ßnsaktionen noch möglich waren!) Hand in
Hand mit diesen Versteigerungen wurden weitere große Objekte in Lager-
katalogen zum freihändigen Verkauf ausgeboten (Graphik-Sig. P. Halm, Bibi.
Kurt Wolff (16. Jhdt.), Bibi. Königsegg-Aulendorf (Mss. u. Frühdrucke).
1932 beginnt die Reihe der großen Versteigerungen aus den Beständen der
Fürstl. Öttingen-Wallersteinschen Bibliothek Maihingen (Americana — Marcus
Függer Bibliothek — Einblattholzschnitte — Mss. und Frühdrucke — Alte
Geographie und Kulturgeschichte). Beiträge aus der Fürstl. Fürstenbergischen
Hofbibliothek Donaueschingen und der herzoglichen Bibliothek Coburg-Gotha
machten jene Versteigerungen zu internationalen Ereignissen, bei denen sich
die Interessenten aller europäischen Kulturplätze und von Ubersee, trafen.
Um aus der Fülle der späteren Versteigerungen nur noch einige der wichtig-
sten zu nennen: Bibi. Schenk von Stauffenberg-Risstissen — O. Deneke-Göt-
Vor 25 Jahren — im März 1923 — wurde die Fa. Karl u. Faber als „Kunst-
und Literatur-Antiquariat“ in das Handelsregister der Stadt München ein-
getragen. Die beiden Gründer, die ihre Namen zur Firmierung gaben, waren
ehemals aktive Offiziere, die nach Beendigung des ersten Weltkrieges mit
dem Ruf „Nie wieder Krieg“ den Dienst quittiert und sich dem Universitäts-
studium zugewandt hatten: Kunsthistoriker der Eine, Germanist der Andere.
In der Corneliusstraße, nahe dem Gärtnerplatz-Theater, eröffneten sie ihr
erstes bescheidenes Studio, um bald, nach einem kurzen Intermezzo am
Marienplatz, in die Max-Joseph-Straße und schließlich an den Karolinenplatz
zu übersiedeln, mitten hinein also in das damals so berühmte Münchner
„Antiquariats-Viertel“, wo die großen international angesehenen Kunsthänd-
ler und Antiquare (J. Böhler, A. S. Drey, J. Heß, E. Hirsch, J. Rosenthal) in
vorbildlicher Kollegialität dicht nebeneinander ihre Verkaufslokale hatten.
Wenn die ersten Kataloge der Fa. Karl u. Faber sich auf kunstgeschicht-
liche Literatur und Erst- und Gesamtausgaben beschränkten, so wurden doch
sehr bald weitere Interessen-Gebiete — Alte Handschriften, Inkunabeln und
16. Jhdt., illustrierte Bücher, alte und neuere Graphik — hereingenommen.
Im Mai 1927 startete die Auktion Nr. I (D. Barockliteratur Slg. V. Manheimer)
mit einem von K. Wolfskehf verfaßten Katalog. Auf die Bibliothek Litzmann
folgte die bekannte gerfealog. heraldische Slg. König-Warthausen mit Bei-
gaben aus der grfl. Pappenheimischen Bibliothek. Mit der Alt-Medizin-Biblio-
thek Dr. A. Schmid-Bern wurde zum ersten Mal (April 1931) eine große Spe-
zialbibliothek aus dem Auslarfil geholt und in München versteigert (Welch
glückliche Zeiten, als solcfrfe^E^ßnsaktionen noch möglich waren!) Hand in
Hand mit diesen Versteigerungen wurden weitere große Objekte in Lager-
katalogen zum freihändigen Verkauf ausgeboten (Graphik-Sig. P. Halm, Bibi.
Kurt Wolff (16. Jhdt.), Bibi. Königsegg-Aulendorf (Mss. u. Frühdrucke).
1932 beginnt die Reihe der großen Versteigerungen aus den Beständen der
Fürstl. Öttingen-Wallersteinschen Bibliothek Maihingen (Americana — Marcus
Függer Bibliothek — Einblattholzschnitte — Mss. und Frühdrucke — Alte
Geographie und Kulturgeschichte). Beiträge aus der Fürstl. Fürstenbergischen
Hofbibliothek Donaueschingen und der herzoglichen Bibliothek Coburg-Gotha
machten jene Versteigerungen zu internationalen Ereignissen, bei denen sich
die Interessenten aller europäischen Kulturplätze und von Ubersee, trafen.
Um aus der Fülle der späteren Versteigerungen nur noch einige der wichtig-
sten zu nennen: Bibi. Schenk von Stauffenberg-Risstissen — O. Deneke-Göt-