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Karo, Georg
Die Schachtgräber von Mykenai (Band 1): Text — München, 1930/​1933

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https://doi.org/10.11588/diglit.14445#0222
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214

III. Ergebnisse

507, CI)1). Dazu kommt, aus beiden Gräbern (II und VI entbehren aller solcher
Schmuckstücke), eine Menge beinerner, goldverkleideter, runder und rautenförmi-
ger Knöpfe, die zwischen der oberen und unteren Fläche, nach Art altmodischer
Manschettenknöpfe, ringsum tief eingekerbt sind (Abb. 93), sich also nur zum Ein-
passen in die Schlitze von Lederriemen oder dickem Stoff eignen2). Ein offenbar
unfertiges Exemplar ist 312, Abb. 19: hier fehlt noch die Einkerbung.

Die Zahl dieser Knöpfe ist sehr ansehnlich: an runden hat Grab IV 272,
V 233, an rautenförmigen Grab IV 12, V 10 Exemplare geliefert. Zieht man in
Betracht, daß der eine Leichnam von V deutliche Spuren der Beraubung auf-
wies (oben S. 36), so ergibt sich für beide Gräber eine auffallend gleichartige
Ausstattung mit diesen Schmuckstücken. Aber damit nicht genug: auch im For-
mat und in den Mustern entsprechen die beiden Fundkomplexe einander in ge-
radezu verblüffender Weise (vgl. Taf. LIX—LXVI). Zahlreiche Stücke sind mitein-
ander so vollkommen identisch, daß sie zu derselben Zeit in einer Werkstatt
hergestellt sein müssen — nebenbei gesagt, ein wichtiges Zeugnis für die Gleich-
zeitigkeit beider Gräber. Indessen geht die Analogie noch weiter: Knöpfe, welche
die gleichen Muster und Formate aufweisen, treten auch mehrfach in annähernd
gleicher Zahl in Grab IV und V auf:

Nr.

Tafel

Zahl

Nr.

Tafel

Zahl

314

LIX

117

667

LXII

100

316

LX

27

679

LXII

14

317

LX

5

681

LXII

4

318

LX

12

680 b

LXII

15

319 a, b

LIX f.

12

682

LXII

9

320 a,b. 350

LX

12

685

LXII

7

321

LX

3

680 a

LXII

1

323

LX

2

678 a

LXII

4

334

LX

6

675 a

LXIII

2

335

LX

2

683

LXII

4

336

LX

2

676/7

LXIII

2

337 e

LX

1

722 f

LXV

1

Außerdem besteht, wenn nicht Gleichheit, so doch weitestgehende Ähnlichkeit
zwischen folgenden Stücken:

*) Ähnliche Querstäbchen aus Mykenai Nat. Mus. Nr. 4916 (Gold, Kammergrab 102), 1048/9 (Bein, Akropolis).
Das schönste Exemplar, aus Eisen mit eingelegten, spiralverzierten Goldbändern, aus Asine im Museum von Nauplia;
Persson, Bull. Soc. R. de Lund 1924/5, Taf. 22.

2) Damit scheidet die Verwendung an Schwertscheiden aus, an die für die rautenförmigen gedacht worden ist.
 
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