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https://doi.org/10.11588/diglit.14445#0221
4. Schutzwaffen
213
sind diese Telamone deutlich angegeben. Sie hielten den Schild vor dem Leibe
oder auf dem Rücken des Kriegers oder Jägers fest und ließen in beiden Fällen
den Armen volle Bewegungsfreiheit.
Von solchen Schwertriemen sind uns drei goldene im Original aus Grab IV
erhalten, der eine glatt (262). die beiden anderen mit Rosetten verziert (260 f.,
LVIII; Beschreibung S. 76). Diese sind an den Rändern mit Bronzedraht verstärkt
und besaßen einen sinnreichen, verstellbaren Verschluß in Gestalt kleiner goldener
Querstäbe. Sie waren zweifellos wirkliche Gebrauchsgegenstände, wenn auch
vielleicht vornehmlich zu Paradezwecken bestimmt; denn für Krieg und Jagd war
das Goldband, das freilich aus festem Blech geschnitten ist, doch wohl nicht wider-
standsfähig genug, und von einer Unterlage aus Leder fehlt jede Spur. Dagegen
ist das glatte Band 262, mit seinen beiden roh eingerissenen Löchern an den En-
den, offenbar fürs Grab hergerichtet worden, ohne den Lebenden gedient zu haben.
Und dasselbe gilt von einem entsprechenden goldenen Telamon des V. Grabes, 633.
Die Abmessungen entsprechen dem Bedürfnis, große Schilde frei um Hals und
Schulter zu bewegen:
Nr. 260 261 262 633
L. 114 105,5 146 125,5
Br. 4,5 5 5 4,1
Es muß neben diesen goldenen auch einfachere, lederne Schildriemen in den
Schachtgräbern gegeben haben. Abgesehen davon, daß für sechs Tote nur vier
Telamone vorhanden sind, beweisen dies die überschüssigen Querstäbchen, die
nur für Schlitzverschlüsse wie die von 260/1 brauchbar sind, nicht für 262 oder
633. Erhalten sind aber vier goldene aus Grab IV (265. 266. 372, LVIII), ein sil-
berner aus Grab V (826, CXLIII), endlich ein ähnlicher aus Elfenbein (Grab IV
Abb. 93. Geschlitzte beinerne Knöpfe.
Karo, Schachtgräber
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sind diese Telamone deutlich angegeben. Sie hielten den Schild vor dem Leibe
oder auf dem Rücken des Kriegers oder Jägers fest und ließen in beiden Fällen
den Armen volle Bewegungsfreiheit.
Von solchen Schwertriemen sind uns drei goldene im Original aus Grab IV
erhalten, der eine glatt (262). die beiden anderen mit Rosetten verziert (260 f.,
LVIII; Beschreibung S. 76). Diese sind an den Rändern mit Bronzedraht verstärkt
und besaßen einen sinnreichen, verstellbaren Verschluß in Gestalt kleiner goldener
Querstäbe. Sie waren zweifellos wirkliche Gebrauchsgegenstände, wenn auch
vielleicht vornehmlich zu Paradezwecken bestimmt; denn für Krieg und Jagd war
das Goldband, das freilich aus festem Blech geschnitten ist, doch wohl nicht wider-
standsfähig genug, und von einer Unterlage aus Leder fehlt jede Spur. Dagegen
ist das glatte Band 262, mit seinen beiden roh eingerissenen Löchern an den En-
den, offenbar fürs Grab hergerichtet worden, ohne den Lebenden gedient zu haben.
Und dasselbe gilt von einem entsprechenden goldenen Telamon des V. Grabes, 633.
Die Abmessungen entsprechen dem Bedürfnis, große Schilde frei um Hals und
Schulter zu bewegen:
Nr. 260 261 262 633
L. 114 105,5 146 125,5
Br. 4,5 5 5 4,1
Es muß neben diesen goldenen auch einfachere, lederne Schildriemen in den
Schachtgräbern gegeben haben. Abgesehen davon, daß für sechs Tote nur vier
Telamone vorhanden sind, beweisen dies die überschüssigen Querstäbchen, die
nur für Schlitzverschlüsse wie die von 260/1 brauchbar sind, nicht für 262 oder
633. Erhalten sind aber vier goldene aus Grab IV (265. 266. 372, LVIII), ein sil-
berner aus Grab V (826, CXLIII), endlich ein ähnlicher aus Elfenbein (Grab IV
Abb. 93. Geschlitzte beinerne Knöpfe.
Karo, Schachtgräber