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Karo, Georg
Die Schachtgräber von Mykenai (Band 1): Text — München, 1930/​1933

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https://doi.org/10.11588/diglit.14445#0251

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7. Kostbare Geräte

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XXIII, S. 60 f. Abb. 16). Mit den kleinen Bruchstücken reichgeschmückter Väschen
aus Grab I, 203, CL läßt sich leider nichts anfangen. Endlich sind die drei Gefäße
201/2, CLXVIII und 223, CLXX zu erwähnen. Die beiden ersten gehören zu einer
Gruppe von Ägypten beeinflußter, schlauchförmiger Vasen aus Alabaster und Ton
(Evans, Prehistoric Tombs 146 ff. Taf. 99), das dritte, ein breiter, plumper Topf mit
kleinen Buckeln, findet sein steinernes Gegenstück in einer den Schachtgräbern
gleichzeitigen Larnax von Pyrgos (Evans II 75 Abb. 34), die auch entsprechende
Perlen und einen Bronzering enthielt. Ich trage kein Bedenken, sämtliche Fayence-
gefäße aus den Schachtgräbern, ebenso wie die oben S. 189 beschriebenen Perlen
und Halskettenglieder gleichen Materials, für kretischen Import anzusehen.

7. KOSTBARE GERÄTE

An die Gefäße aus Fayence schließen wir naturgemäß die Reste eines kost-
baren Spielbretts an, deren Verständnis uns wieder einmal Sir Arthur Evans
durch seine Funde und Forschungen erschlossen hat. Die 1901 erfolgte Entdeckung
des „Königlichen Spielbretts" von Knossos (am besten Evans I Taf. V, dazu
S. 469 ff.) ließ alsbald die Bedeutung entsprechender Teile aus Grab IV erkennen.
Es sind Bruchstücke von vier um ein geschweiftes Mittelglied angeordneten, run-

Abb. 100. Fayencescheiben 555 ff., rekonstruiert.
 
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