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Karo, Georg
Die Schachtgräber von Mykenai (Band 1): Text — München, 1930/​1933

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https://doi.org/10.11588/diglit.14445#0051

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GRAB III.

1. Taf. XL XII (nach E. Gillierons Nachbildung). Große Krone. L. 62,5. H. einstca.27.
Sehl. 215 Abb. 281. Sch. 215 Abb. 163. Stais S. 7f. und 'Ecp. dp/ 1907, 37f. 51 Abb. 2. 2a.
Meurer, Arch. Jahrb. XXVII 1912, 214 Abb. 3.

In das große, ziemlich dünne, rötliche Goldblech (H. 16,5) sind die Kreise flach gestanzt, die übrigen
Ornamente aus freier Hand getrieben. Dann sind die Punkte, welche diese Ornamente beleben und
den Rand des Blechs umsäumen, mit dem Punzen von hinten eingeschlagen. Die Punkte fehlen an
2 Kreisgruppen und einer Sternblüte der unteren Reihe und an der zweiten aufgesetzten Blüte von
rechts. Unten in der Mitte ein Loch, an den schmalen Enden jederseits deren 2, offenbar gebohrt,
als man das Blech auf einer festen Unterlage annagelte; für Fadenlöcher zum Annähen sind sie zu
groß. Oben sind aus dem Rande des Blechs 9 rechteckige Zacken ausgeschnitten, die umge-
bogen je eine vierblättrige Blüte tragen. Diese bestehen aus je 2 geschweiften Doppelblättern
(L. 22,5—24. Br. 7—8,5), die durch goldene Nägel mit breiten, flachen Köpfen an den Zacken
des großen Blechs festgenietet sind. Der Nagel ist von unten durch die Blätter und ein rundes
Deckplättchen geschlagen, die Spitze gespalten und S-förmig auseinandergebogen. Der Ornamentik
liegt der Kreis zugrunde : auf dem großen Blech 3 Reihen von Kreisen, die nach den Enden
und nach unten zu kleiner werden und abwechselnd Sternblüten (zu 10—13 Blättern) und Grup-
pen von 7 kleinen Kreisen enthalten ; unten am Ende je eine kleinere Gruppe von 6 Kreisen.
Die sehr wenig exakte Anordnung ergibt, vor allem an den Enden, wechselnde Abstände zwischen
den Kreisen; Sternblüten und Kreisgruppen stehen jeweils schief untereinander. Zwischen den
Kreisen der unteren Reihe sitzen raumfüllend kleine, je ein etwas größerer an den beiden schmalen
Enden des Blechs. Alle Kreise sind mit einem flachen Buckel gefüllt. In der oberen Reihe ver-
treten Blütenmotive die kleinen Kreise : in unregelmäßiger Folge abwechselnd eine runde Knospe
zwischen 2 spiralig aufgerollten Kelchblättern und eine dreifache Blüte in gerader Scheide.
Die oben aufgenieteten Blattsterne tragen abwechselnd Gruppen von kleinen und großen Kreisen
(die zum Teil durch Tangenten verbunden sind) und Sternblüten, von füllenden kleinen Kreisen in
den Zwickeln umrahmt. — Sicher lokale Arbeit, wohl fürs Grab hergestellt.

2. Taf. XXVIII. 64 kreisrunde goldene Plättchen mit Schmetterlingen. Dm. 5,3
(selten 5,4—5,5). St. S. 9 und 'Ecp. dp/. 1907, 33f. Abb. 1. Svoronos, Rev. intern, d'arch.
numism. IX 1906 Taf. 6, 2. G. 28, 70. K. Müller 305 Abb. 22. Bossert 312.

Aus dünnem Goldblech ausgeschnitten, das bei einigen nicht ganz ausreichte, so daß oben und
bisweilen auch unten ein Segment fehlt. Das Ornament ist eingestempelt, ohne weitere Nacharbeit.
12 Exemplare zeigen Löcher zum Annähen oder Annageln, mit einer Ausnahme über dem Kopf,
zwischen den Fühlern des Schmetterlings. — Das Tier ist stark stilisiert, die Fühler zu Spiralen
aufgerollt, Kopf und Leib ganz schematisch, die beiden Flügel mit welligen Rändern gebildet, in
denen Augen sitzen. Zugrunde liegt wohl das Tagpfauenauge. Nach dem Fundbericht (Schliemann
193) lagen von den 701 runden Goldplättchen dieses Grabes mehrere unter den Gebeinen der Toten,
gehörten also zum Schmuck der Gewänder und Decken. Jedesfalls sind sie alle Grabschmuck und
einheimische Erzeugnisse.

3. Taf.XIII.XIV. Großes goldenes Diadem. L. 65. H. 17,5. Schi. 216 Abb. 282. Sch. 212
Abb. 159. St. S. 10 und 'Eq>. dpX. 1907,37f. Abb. 3. Meurer 214 Abb. 4. G. 23, 42. Bossert 300.
Aus einem festen Blech guten gelben Goldes ausgeschnitten, die Ornamente getrieben, die Striche-
lung der Randmuster graviert, die Punkte von hinten gepunzt. Am Ende je ein großes Loch von
hinten durchgeschlagen, wie die unregelmäßigen Ränder oben zeigen. Die Verzierung besteht,
innerhalb eines spitzelliptischen Rahmens, aus 9 Gruppen konzentrischer Kreise mit hohem Mittel-

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