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Karo, Georg
Die Schachtgräber von Mykenai (Band 1): Text — München, 1930/​1933

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https://doi.org/10.11588/diglit.14445#0202

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194

III. Ergebnisse

den die Fürstinnen von GrabI, III und IV ausgestattet sind. Eine schematische
Zusammenstellung zeigt das am klarsten.

Gegenstand

Grab I

Grab III

C U T~\7"

(jrab IV
(2 Frauen)

Kronen ...................



2

2

Zacken ...................

3X9

2X7



Diademe .................

3

1

2—3

Blattsterne................

3 X5-6

3X3 u.2

1

Anhänger aus Goldblech . . .

_

etwa 30

_

Ohrschmuck..............



4 Paar



Haarpfeile und Nadeln.....

_

etwa 20

1(?)

Halskettenglieder:







LrOld ..................



etwa 4U

I

Stein..................

2

zahlreich

9

Bernstein..............

2

etwa 30

zahlreich

Fayence-Glas...........

etwa 30

4



Hals- oder Brustschmuck,







Gold...................



102



Armbänder................



6-7

2

Insiegel, Gold.............



3



Ringe, Silber, Gold........



2(S)

2(G)

Gemmen..................



3







mehr als 700

9

3. WAFFEN

Kostbarster Besitz und höchster Stolz der mykenischen Fürsten waren offen-
bar die Angriffswaffen, vor allem Schwerter und Dolche; sie möglichst voll-
zählig ins Grab zu legen, geboten Kult und Brauch. In keinem einzigen Falle in-
nerhalb der minoisch-mykenischen Kultur sind an Stelle der schönen Gebrauchs-
waffen bloße Nachbildungen den Toten beigegeben worden, wie das bei Schmuck-
sachen oft geschah. Ebenso allgemein gilt die Regel, daß Waffen stets aus Bronze
gefertigt wurden. Eisen tritt erst in nachmykenischer Zeit in dieser Verwendung
auf. Nirgends finden sich auf dem Festlande goldene oder silberne Klingen, wie
sie vereinzelt im ägäischen und frühminoischen Bereich, in prunkvollster Ausge-
staltung in Mesopotamien und Ägypten erscheinen1). Auch steinerne Waffen feh-
len in unseren Grüften völlig, mit Ausnahme der Pfeilspitzen (unten S. 208),
und zwar nicht bloß die frühen Typen der Steinbeile, sondern auch die schön ge-
glätteten Keulenköpfe und die wundervollen Prunkbeile, die inTroja undBessara-

') Evans I 100 Abb. 71; St. Xanthoudides, Vaulted Tombs of Mesarä 47 Taf. 29, 212—214.
 
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