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Karo, Georg
Die Schachtgräber von Mykenai (Band 1): Text — München, 1930/​1933

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https://doi.org/10.11588/diglit.14445#0252

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244-

III. Ergebnisse

den Fayencescheiben mit Sternblüten (555/6. 568, CLI f.; Evans I 483 Abb. 346,
danach unsere Abb. 100). sowie dreißig länglich rechteckige Plättchen aus Bergkri-
stall (574, CLIII). Endlich könnten auch vier Elfenbeinleisten (575, Abb. 101) und
ein paar wellenförmige Einlagen aus Fayence (572, CLII) zu demselben Spielbrett
gehören. Es fehlt leider allzuviel, als daß man eine irgendwie gesicherte Wieder-
herstellung des Ganzen wagen könnte. Das Prunkstück aus dem Palaste von Knos-
sos war viel reicher als das unsere: aber ein anderes gleicher Herkunft, von Evans

Abb. 101. EHenbeinleisten 575.

I 481 Abb. 344 aus geringen Resten erschlossen, sowie ähnliche Einlagen von kost-
baren Truhen oder Kästchen (ebda. I 451 Abb. 324. 470 Abb. 337. 482 Abb. 345)')
lehren, daß es auch auf Kreta einfachere Werke dieser Art gab. Ja, die Tradition
dieser Kunst reicht weit zurück, denn sehr feine Einlagen aus Fayence und weißen
Muschelstücken sind in einem knossischen Fundkomplex aus MM. I zutage gekom-
men (Evans I 169 Abb. 120). Daß auch das mykenische Spielbrett aus Kreta
stammt, scheint mir gewiß zu sein. Als sehr bescheidene Gegenstücke zu den gro-
ßen, schön verzierten Spielsteinen von Knossos (ebda. I 478 Abb. 342) können

1) Ob die Kristallscheiben 383. 821, CXLVI bloße Zierstücke sind, oder als Vergrößerungsgläser gedient haben,
läßt sich nicht erweisen. Vgl. Evans I 471. III III; Tomb of Double Axes 82; H. C. Beck, Antiquaries' Journal VIII
1928, 329; E. J. Forsdyke, BSA. XXVIII 288.
 
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