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sachen, Bernstein und Bronzen zufällig zum Vorschein gekommen1;
er besteht aus Gegenständen ganz verschiedener Zeit, die jüngsten
stammen aus dem Übergang vom Mykenischen zum Submykeni-
schen, die ältesten und wertvollsten offenbar aus reichen Grüften
des XVI/XV. Jahrh. Ein kostbarer Ring (Löwendämonen bringen
einer Göttin Trankopfer dar), der bei weitem größte bisher bekannte,
ist wohl aus einem Königsgrabe geraubt.
Leider fehlt es bisher fast ganz an vornehmen Gräbern in
und um Tiryns. Am Westabhang des H. Elias, unmittelbar über der
Ebene (Abb. 1 cKgr.°), haben wir 1913 ein ausgezeichnet erhaltenes
Kuppelgrab entdeckt (Abb. 11; Dromos 13,7m lang, 3m breit;
Durchm. der Kuppel 8,50, Höhe wohl wenig mehr). Nach seiner
Bauart aus kleinen Steinen, dem abgetreppten Eingang und dem
Entlastungsdreieck darüber muß es jungmykenisch sein 2. Aber
leider hat man in römischer Zeit eine Ölmühle darin eingerichtet
und dabei den alten Inhalt bis auf die letzte Scherbe ausgeräumt.
Ganz eigenartig, sonst nirgends belegt, ist die doppelte Schwingung
im Profil der Kuppelwölbung.
Vielleicht gibt es in dieser Gegend noch andere Gräber. Von
älteren Kuppel- oder Schachtgräbern fehlt bisher jede Spur, abge-
sehen von dem erwähnten Schatz. Am Ostabhang des H. Elias, ziem-
lich hoch oben und auffallend weit von Tiryns entfernt ('Nekr.' auf
der Karte Abb. 1), haben wir 1927 eine Nekropole von über fünfzig,
meist in Reihen angeordneten Felskammergräbern festgestellt und
fünfzehn ausgegraben. Der Inhalt (jetzt im Museum von Nauplia)
umfaßt etwa 170 Tongefäße, ein wenig Schmuck aus Gold, Halb-
edelstein, Glas, Fayence, Bernstein, Elfenbein, vier Gemmen, ein
paar kleine Bronzegeräte; weder Metall - noch Steingefäße (bis auf
eine Lampe) oder Waffen sind zu Tage gekommen. Die ältesten
Stücke reichen in die Wende des XVI. zum XV. Jahrh. hinauf, das
meiste gehört ins XIV. und XIII. Ein Vergleich mit entsprechen-
1 Im Athener National - Museum. Ath. Mitt. LV 1930, 119 ff.
2 H. Dragendorff, Ath. Mitt. XXXVIII 1913, 347 ff. Abb. 5-7. Vgl. die
Entwickelungsreihe der mykenischen Kuppelgräber bei Wace, BSA. XXV 283 fT.
und Persson, The Royal Tombs at Dendra 140 ff. Zeitlich kommt unserem Grabe
am nächsten das von Menidi bei Athen, dessen Inhalt auch ins XIII. Jahrh.
weist. Vgl. II. Lolling, Das Kuppelgrab v. Menidi.
sachen, Bernstein und Bronzen zufällig zum Vorschein gekommen1;
er besteht aus Gegenständen ganz verschiedener Zeit, die jüngsten
stammen aus dem Übergang vom Mykenischen zum Submykeni-
schen, die ältesten und wertvollsten offenbar aus reichen Grüften
des XVI/XV. Jahrh. Ein kostbarer Ring (Löwendämonen bringen
einer Göttin Trankopfer dar), der bei weitem größte bisher bekannte,
ist wohl aus einem Königsgrabe geraubt.
Leider fehlt es bisher fast ganz an vornehmen Gräbern in
und um Tiryns. Am Westabhang des H. Elias, unmittelbar über der
Ebene (Abb. 1 cKgr.°), haben wir 1913 ein ausgezeichnet erhaltenes
Kuppelgrab entdeckt (Abb. 11; Dromos 13,7m lang, 3m breit;
Durchm. der Kuppel 8,50, Höhe wohl wenig mehr). Nach seiner
Bauart aus kleinen Steinen, dem abgetreppten Eingang und dem
Entlastungsdreieck darüber muß es jungmykenisch sein 2. Aber
leider hat man in römischer Zeit eine Ölmühle darin eingerichtet
und dabei den alten Inhalt bis auf die letzte Scherbe ausgeräumt.
Ganz eigenartig, sonst nirgends belegt, ist die doppelte Schwingung
im Profil der Kuppelwölbung.
Vielleicht gibt es in dieser Gegend noch andere Gräber. Von
älteren Kuppel- oder Schachtgräbern fehlt bisher jede Spur, abge-
sehen von dem erwähnten Schatz. Am Ostabhang des H. Elias, ziem-
lich hoch oben und auffallend weit von Tiryns entfernt ('Nekr.' auf
der Karte Abb. 1), haben wir 1927 eine Nekropole von über fünfzig,
meist in Reihen angeordneten Felskammergräbern festgestellt und
fünfzehn ausgegraben. Der Inhalt (jetzt im Museum von Nauplia)
umfaßt etwa 170 Tongefäße, ein wenig Schmuck aus Gold, Halb-
edelstein, Glas, Fayence, Bernstein, Elfenbein, vier Gemmen, ein
paar kleine Bronzegeräte; weder Metall - noch Steingefäße (bis auf
eine Lampe) oder Waffen sind zu Tage gekommen. Die ältesten
Stücke reichen in die Wende des XVI. zum XV. Jahrh. hinauf, das
meiste gehört ins XIV. und XIII. Ein Vergleich mit entsprechen-
1 Im Athener National - Museum. Ath. Mitt. LV 1930, 119 ff.
2 H. Dragendorff, Ath. Mitt. XXXVIII 1913, 347 ff. Abb. 5-7. Vgl. die
Entwickelungsreihe der mykenischen Kuppelgräber bei Wace, BSA. XXV 283 fT.
und Persson, The Royal Tombs at Dendra 140 ff. Zeitlich kommt unserem Grabe
am nächsten das von Menidi bei Athen, dessen Inhalt auch ins XIII. Jahrh.
weist. Vgl. II. Lolling, Das Kuppelgrab v. Menidi.