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https://doi.org/10.11588/diglit.20028#0014
Abb. 5. Konturzeich-
nung als Freiarm-
übung im großen Maß-
stabe oder typische
Wiedergabe des Mo-
dells, durch dieklären-
denVorstufen des Auf-
fassens ermöglicht.
METHODISCHE BEMERKUNGEN
1. FREIARMZEICHNEN. Diese Übungsart will den Schüler unter anderen, un-
gewohnten Verhältnissen arbeiten lassen, sie will den Zwang des großen Formates
und nicht zuletzt den Reiz des Fremden ausnützen, um zu schulen. Der Zeichner steht
vor einer großen lotrechten Fläche und arbeitet aus dem Armgelenk. Die Vergrößerung
erzwingt sich einen reicheren Inhalt, genau zu beobachten und die Details gewissenhaft
einzutragen. Die Technik verlangt ein häufiges Zurücktreten. Der ausgestreckte Arm
hält den Zeichner an und für sich in einer gewissen Entfernung. Er muß mit vieler
Überlegung arbeiten, auf der großen Fläche disponieren und er gewinnt mit der Zeit, die
Scheu ablegend, Sicherheit in der Linienführung. Er schafft, die bedeutenden Schwierig-
keiten, die eben die Vergrößerung in sich schließt, überwindend, nicht allein mit Arm
und Kopf, sondern es hat den Anschein, als ob der ganze Körper zur impulsiven Mithilfe
aufgerufen wäre. Der ganze Mensch ist in Tätigkeit, und die Arbeit gibt Zeugnis davon.
Am besten wird Packpapier, Kohle und Rötel verwendet. Den Übungsstoff liefern lineare und
flächenhaft wirkende Formen, Übungen im räumlichen Sehen und Skizzierübungen aller Art.
Tafel: 1, 3, 6, 8, 17, 32, 38, 75.
2. FREIES PINSELZEICHNEN. Diese Übung will den Schüler sichermachen,
indem sie ihn unter höhere Verantwortung stellt. Er erkennt, daß ein Vorzeichnen
mit dem Bleistifte bei einer großen Zahl von Übungen überflüssig sei, daß einfache
Motive, wie Blätter, Federn, Früchte, einfache Werkzeuge, Gefäße, Studien nach Pflanzen
und Tieren, auch ohne Mithilfe des Stiftes zustande kommen können. Der Radiergummi
wird entbehrlich und alle mit dem Gebrauche dieses Werkzeuges zusammenhängenden
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nung als Freiarm-
übung im großen Maß-
stabe oder typische
Wiedergabe des Mo-
dells, durch dieklären-
denVorstufen des Auf-
fassens ermöglicht.
METHODISCHE BEMERKUNGEN
1. FREIARMZEICHNEN. Diese Übungsart will den Schüler unter anderen, un-
gewohnten Verhältnissen arbeiten lassen, sie will den Zwang des großen Formates
und nicht zuletzt den Reiz des Fremden ausnützen, um zu schulen. Der Zeichner steht
vor einer großen lotrechten Fläche und arbeitet aus dem Armgelenk. Die Vergrößerung
erzwingt sich einen reicheren Inhalt, genau zu beobachten und die Details gewissenhaft
einzutragen. Die Technik verlangt ein häufiges Zurücktreten. Der ausgestreckte Arm
hält den Zeichner an und für sich in einer gewissen Entfernung. Er muß mit vieler
Überlegung arbeiten, auf der großen Fläche disponieren und er gewinnt mit der Zeit, die
Scheu ablegend, Sicherheit in der Linienführung. Er schafft, die bedeutenden Schwierig-
keiten, die eben die Vergrößerung in sich schließt, überwindend, nicht allein mit Arm
und Kopf, sondern es hat den Anschein, als ob der ganze Körper zur impulsiven Mithilfe
aufgerufen wäre. Der ganze Mensch ist in Tätigkeit, und die Arbeit gibt Zeugnis davon.
Am besten wird Packpapier, Kohle und Rötel verwendet. Den Übungsstoff liefern lineare und
flächenhaft wirkende Formen, Übungen im räumlichen Sehen und Skizzierübungen aller Art.
Tafel: 1, 3, 6, 8, 17, 32, 38, 75.
2. FREIES PINSELZEICHNEN. Diese Übung will den Schüler sichermachen,
indem sie ihn unter höhere Verantwortung stellt. Er erkennt, daß ein Vorzeichnen
mit dem Bleistifte bei einer großen Zahl von Übungen überflüssig sei, daß einfache
Motive, wie Blätter, Federn, Früchte, einfache Werkzeuge, Gefäße, Studien nach Pflanzen
und Tieren, auch ohne Mithilfe des Stiftes zustande kommen können. Der Radiergummi
wird entbehrlich und alle mit dem Gebrauche dieses Werkzeuges zusammenhängenden
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