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Kindler von Knobloch, Julius ; Badische Historische Kommission [Hrsg.]
Oberbadisches Geschlechterbuch (Band 1): A - Ha — Heidelberg, 1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.1467#0017
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von Andelfingen — von Andlau. 13

einem vor Wasselnheim von Straßburger Soldaten erschossenen Sohne noch Johann Caspar und diesem
Margaretha v. Fleckenstein, Witwe Friedrichs von Landeck: Catharina, verm. an Humprecht v. Wessen-
berg, der 1660 starb. Johann Jacob v. A., der ältere Sohn Philipp Jacobs, 1567, 1577, zeugte mit
Brigida v. Lichtenfels, Witwe des Jacob Nagel v. der Alten Schoenstein: Johann Philipp und dieser
mit Magaretha v. Stadion (1583 Witwe): Apollonia, deren Gemahl Franz Conrad v. Sickingen 1570.
17. 4. starb, und Johann Christoph. Dieser war Bischöfl. Straßburg. Amtmann zu Ettenheim, 1628
Erzherzogl. Kämmerer und Obervogt. Seine Gemahlin Susanna, Tochter Jacobs v. Landsberg und der
Anna v. Ultenheim zum Ramstein, gebar ihm folgende Kinder: 1) Hans Friedrich, Domherr in Würz-
burg, Canonicus zum Jungen St. Peter in Straßburg, starb nach einer Gasterei durch einen Sturz von
der Treppe 1642. 23. 6. in Mainz, woselbst er zu St. Martin beigesetzt wurde; 2) Jacob Christoph,
Erzherzogl. Hof- und Truchseß-Junker, starb 1651. 19. 1. in Folge eines Sturzes, als er sich in Inns-
bruck aus einem brennenden Hause retten wollte; 3) Johann Kaspar, geb. 1619 (alias 1614). von den
Jesuiten erzogen, trat in Kaiserliche Kriegsdienste, wurde wegen der von ihm bewiesenen Tapferkeit
in den deutschen Orden aufgenommen, später Statthalter der Commende Freudenthal und Eulenburg,
1641. 21. 3. eilfter Deutsch- und Hochmeister zu Mergentheim, 1673 Administrator des Königreichs
Ungarn und Oberster Landeshauptmann in Schlesien. Da letztere Stelle sonst nur von Fürsten be-
kleidet worden war, erhob der Kaiser die Standesherrschaft Freudenthal für die Lebensdauer Johann
Caspars zum Fürstenthum. Dieser ließ zahlreiche Münzen prägen (Deverdeck, Sil. num.) und starb
als Letzter des Mannesstammes in seinem Palaste zu Breslau 1684. 9. 9. (Zedier, Univ. Lex.). Sein
Hochmeister-Wappen bei Siebmacher V, p. 29, No. 9; 4) Maria Scholastica, Ursulinerin in Bruntrut;
5).........., Klosterfrau in Frauenalb; 6) Maria Elisabeth, verm. 1651. 28. 8. an Hans Her-
mann Dietrich v. Neuenstein, Bischöfl. Straßb. Obervogt zu Oberkirch (f 1687), starb zu Vernach bei
Oberkirch im August 1686 als die Letzte ihres Geschlechts !(Coll. gen. in Osthausen, Ms.). Die oben
erwähnte Katharina v. A. gebar ihrem Gemahl 13 Kinder, von denen Florian und Johann, Domherr
in Basel, nebst ihrem Vatersbruder, dem Bisch. Basel'schen Rath und Landhofmeister Johann Franz
v. Wessenberg durch Kaiserl. Diplom d. d. Neustadt 1681. 18. 6. unter Vereinigung ihres Namens
und Wappens mit denen der v. A. in den Reichsfreiherrnstand erhoben wurden. Das vereinigte
Wappen bei Siebmacher, Supplement VII, p. 25, No. 9. Die Reichsfreiherrn v. Wessenberg-Ampringen f
mit Philipp Heinrich Johann Joseph, Herrn auf Feldkirch und Föhrenthal in Baden, Kurzima in
Ungarn und Diettinitz in Böhmen, K. K. Offizier von der Armee, Ehrenritter des Johanniter Maltheser
Ordens, geb. 1838. 27. 11., f zu Wien 1866. 3. 7. Seine Schwester Maria Olga (geb. 1837. 26. 12.)
vermählt an Jules Favre.

Die v. Ampringen waren Gutthäter des Klosters Günthersthal, wo Michael
1584 Klostervogt, die Schwestern Cordula und Anastasia 1582 Klosterfrauen
waren, und hatten Lehen vom Hause Oesterreich (die Burg oder das Weiher-
haus zu Ambringen, Güter in Kirchhöfen etc.), von den Markgrafen von
Baden, den Herren von Uesenberg, dem Bisthum Basel (Güter in Biengen,
Krotzingeri, Feldkirch), dem Kloster St. Trudpert u. s. w. Wappen: In
Roth zwei von einem goldenen Querbalken überlegte silberne Pfähle; Helm:
zwei je einen rothen Apfel (oder Rose: Hans Jacob 1563) haltende silberne
Bärentatzen; Hd.: r. w. (Siebmacher I, p. 113, No. 13; Herzog VI, p. 218).
Im Lehnsbuche des Domstifts Basel fehlen die Aepfel, Hd. rft w. In der
Züricher Wappenrolle sub No. 464 ein von Silber und Roth in sechs
Plätzen gespaltener Schild mit zwei goldenen Querbalken darüber; auf
goldenem Topf helme zwei schwarze Arme mit je einer weißen Kugel (Münze ?)
im Handteller. So auf dem Siegel Imers v. A. 1359 (Bez.-A. Colmar).

von Andelfingen. Andelfingen im Württ. O.-A. Riedlingen. Hans v. A., Bürger in Radolfzell, 1404.
von Andersbaeh. A., drei Höfe, Stabs-Weiler im B.-A. Haslach. Erlewinus de Antrasbach
1111 unter den Edlen und Freien aufgeführt.

von Andlau, jetzt Andlaw. In der Stadt Andlau, dem Sitze einer gefürsteten Abtei und einer
Deutsch-Ordens-Commende, an dem Bache gleichen Namens, südlich von Barr im Elsaß gelegen, hatten
die Herren von Andlau eine Burg als kaiserliches Lehen; erst später erbauten sie auf dem Berge über
der Stadt die Burg Höh-Andlau, deren stolze Thürme noch weithin sichtbar sind. In der Revolution
wurde die Burgruine Andlau dem Geschlechte entzogen, vor einigen Jahren von dem Grafen v. Andlaw
aber wieder erworben. Nach einer von Luck citirten, im 15. Jahrh. geschriebenen Chronik des Peter
Hermann von Andlau soll Balthasar, Bruder des Pantaleon von Bologna, eines Römischen Senators, dem
Kaiser Karl dem Großen nach Deutschland gefolgt und der Stammvater der v. A. geworden sein.
Ferner meldet die Sage, daß die v. A., welche mit König Heinrich 934 wider die Hunnen gezogen
 
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