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Kindler von Knobloch, Julius ; Badische Historische Kommission [Hrsg.]
Oberbadisches Geschlechterbuch (Band 1): A - Ha — Heidelberg, 1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.1467#0042
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Baldung.

2) Ein bürgerliches Geschlecht von der Zunft der Kaufleute in Freiburg, aus dem Henni B. der
liebmann 1338 für immer aus dem Rathe ausgeschlossen wurde. Thoman B. 1380 und Hamann
1342, 1401 von der Kaufleutezunft im Rath.

3) Pfaff Heinrich Balinger von Schwenningen 1412 führte im Schilde einen
flachen Hut mit Kinnband.

Baidung. Meister Johann B. 1492 Bischöflich Straßburg. Procurator ist wohl
der Stammvater des aus Schwäbisch-Gmünd stammenden Geschlechts, aus dem Hans
Baidung gen. Grien, geboren daselbst um 1467 oder 1476, als Maler zu den größten
Künstlern seiner Zeit gehörte. , Er arbeitete in Schwaben im Kloster Lichtenthai, im
Elsaß, Breisgau und in der Schweiz, kaufte 1509. 17. 4. das Bürgerrecht in Straß-
burg und heirathete daselbst Margaretha Haerlin, mit der er in U.-L.-P. Brüderschaft
eintrat. Am Zinstage nach Jubilate 1517. (5. 5.) kaufte «Hans Grien der Maler»
wiederum das Bürgerrecht und wollte in der Zunft zur Stelzen dienen, war 1545 im großen Rathe
wegen der Maler und Goldschmiede und starb in Straßburg im September desselben Jahres. Sein 1516
vollendetes Hauptwerk sind zwei große und acht kleine Bilder am Hochaltar des Freiburger Münsters.
Des Malers Witwe heirathete den Philipp Winter und starb 1552; sie trat also nicht, wie anderweitig
berichtet wird, in das Kloster Lichtenthai, in welchem 1578 und 1579 die alte Baldungin (schon 1496
daselbst, Schwester des Malers), Applon die junge Baldungin und deren Schwester Elisabeth als Kloster-
frauen lebten. Des Malers Tochter Margaretha Baldungin, starb 1560. 10. 12., sep. in Eschau, war
vermählt 1) an Philipp von Gottesheim, II) an J. U. Dr. Johann Bernhard Ruemelin. .Johannes B.,
angeblich des Malers Sohn, war 1554, 60, 61, 63, 64 Altoberster-Meister und Statthalter des Schult-
heißen-Amtes in Freiburg; er heirathete die Tochter des Badischen Kanzlers Vehus.

Ein jüngerer Bruder des Malers, Kaspar B., geb. in Schwäbisch-Gmünd um 1480, clericus
Augusten3is, war seit 1499 an der Universität Freiburg, wurde Doctor beider Rechte, amtirte 1515.
6. 8. bei der Vertreibung der Franziskaner Conventualen, 1515, 18, 21, 22 Decan der juristischen
Facultät, 1521 Rector. Er zog nach Straßburg, wo er Stadtadvocat wurde, 1522 Anna Kaufmann
heirathete und 1540 starb. 1539 wird er als Königlicher Rath bezeichnet.

Der älteste Bruder des Malers, Jeronymus B. de Gamundia Augustensis, 1473 in Heidelberg
immatriculirt, 1476. 20. 1. baccalaureus artium, war Dr. medicinae und erhielt als Diener des Kaisers
von diesem 1496 die Erlaubniß nach Straßburg zu ziehen. Sein in Schwäbisch-Gmünd geborener
Sohn Hieronymus der Jüngere wurde 1506. 5. 2. an der Universität Freiburg als Lehrer der Rechte
immatriculirt, war 1507 Decan, seit 1510 Rath bei der Oesterreich. Regierung in Ensisheim, 1527,
1530 Tirolischer Kanzler. 1518 nahmen ihn die von Grießheim in die Gemeinschaft ihres Vorder-
Oesterreich. Lehens (2 Fuder Weingelds zu Hausen) auf, auch wurde er vom Hause Oesterreich mit
dem Schlosse Wielandingen belehnt und 1532 in die Gemeinschaft des Mannlehens des Hans Erhard
von Wettolsheim (Burg und halbe Dorf Namsheim) gesetzt. Sein 1530 genannter Sohn Aurelius scheint
früh verstorben zu sein, da der Kanzler und sein Bruder Exuperantius Hans und Henslin, des Dominik
und Lorenz, wohl ihrer Brüder Söhne, 1532. 14. 12. in die Lehensgemeinschaft ihrer Burgen Wielan-
dingen und Namsheim aufnahmen. Hieronymus scheint verstorben zu sein, als 1539. 28. 7. Exupe-
rantius Baidung von Loewen für sich und vorgedachte Vettern die Lehen empfing. Die beiden Hans

scheinen kinderlos gestorben zu sein, da nach des Exuperantius Tode sein
Sohn Hieronymus Exuperantius' 1568. 13. 4. die Oesterreich. Lehen allein
erhielt, die aber schon 1575. 27. 4. durch seinen Tod wieder erledigt waren.
Der Letztere ist wohl der Kaiserliche Rath «Hieronymus Baidung von Leven»,
der 1545 in Waldshut siegelte, da der Kanzler damals längst verstorben war.
Martha, Tochter des Johann Baidung und seiner Gattin Martha, wurde
1576. 22. 4., Georg Christoph, Sohn des Junkers Hans Caspar B. und seiner
Gattin Sophia Boecklerin 1589. 19. 12., Johann Andreas, Sohn des Johann
Härtung B. und dessen Gattin Anna Ifflinger v. Graneck 1591. 11. 11.
getauft. Johannes Christophorus Baidung a Leuwen heirathete 1) Freiburg
1585. 7. 7. Euphrosyna Bleysin; II) Maria Cleophe von Danckenschweil
(1606 wiedervermählt an Jkr. Balthasar Stump), welche ihm eine 1603.
25. 5. getaufte Töchter Hester Catharina gebar.

Jeremias (sie), des Römischen Königs Ferdinand, auch Königs von
Böhmen, tyrolischer Kanzler, und dessen Bruder Exuperantius B., des
Römischen Königs Ferdinand, auch Königs von Hungarn und Böhmen,
Diener, erhielten von Kaiser Karl V d. d. Bruessel 1531. 18. 8. eine Wappenbesserung im Reichs-
adelstande, welche darin bestand, daß der im alten Wappen befindliche silberne Dreiberg, auf dem im
 
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