Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kindler von Knobloch, Julius ; Badische Historische Kommission [Hrsg.]
Oberbadisches Geschlechterbuch (Band 1): A - Ha — Heidelberg, 1898

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.1467#0210
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
206

von Degernau, Tegemau.

ein Mühlrad: S'. Johahis. d'. Tegerfelt. Burkard 1333 des Raths in Rheinfelden. Gerung v. T., Ek.
(im Siegel ein gerandeter Schild: f S'. GERHARDE D'. TEG'VELT. CLERICI; er scheint demnach
ursprünglich für den geistlichen Stand bestimmt gewesen zu sein); schwört 1333 unter Bürgschaft
seines Vetters, des Ek. Johans v. T., seinem Herrn, dem Markgrafen von Hachberg, Urfehde und nennt

dabei den R. Cunrat von Bugheim seinen Oheim. Romana, Aebtissin
von Olsberg, 1370, 1371. Franz Ulrich von Tegerfelden, Ek., 1375;
er und Sigmund v. T. fielen 1386 in der Schlacht bei Sempach,
wohl als die Letzten ihres Stammes. Junker Franz v. T., Sohn de?
Jkr. Hartmann v. T. und dessen Gemahlin Else von Pfirt, wird im
Seelbuche der Herren von Pfirt ohne Zeitangabe erwähnt. Das Wappen
dieses Geschlechts zeigte einen s. Schild mit r. Rande; H.: zwei außen
mit je drei weißen Straußenfedern oder natürlichen Pfauenfedern be-
steckte r. Büffelhörner; Hd.: r. s. (Siebmacher II, pag. 146, No. 11).
Ein Geschlecht der N. erscheint 1258—1362 unter den Raths-
herren und Münzgenossen in Straßburg, doch ist das Wappen der-
selben bisher nicht bekannt. Hartmannus Tegerfeld, im Basler
Münster begraben, führte nach dem Mortuarium dieser Kirche auf
seinem Grabsteine einen schrägrechts getheilten Schild.

von Degernau, Tegernan. 1) D., Dorf im B.-A. Waldshut,
Heimatb eines Dynastengeschlechtes, welches das Kloster St. Georgen
am Schwarzwalde gründete. Eberhardus de Terginowe 1112 Z. in
Schaffhausen. Die Bischöfe von Basel und Konstanz vermittelten
1113. 19. 12. einen Streit zwischen St. Blasien und Chouno de Tegernowa, presbyter, wegen Zehnten
in Schönau, Künaberg und Happach.

2) Tegernau, Dorf im B.-A. Schopf heim, nach dem sich ein Dienstmannengeschlecht der Grafen
von Habsburg, der Herzoge von Oesterreich und der Markgrafen von Baden-Hachberg
schrieb. Walterus de Tegernowe 1228 cliens comitis de Habsburg. Herr Walter
v. T., R., 1308 Z. für die Herren von Roeteln, 1311 wegen Gütern in Zessingen,
führte im schräggetheilten Schilde unten eine Pfeilspitze; uxor: Margaretha 1311;
sein Sohn Heinrieh, Ek. (Siegel ebenso, nur ein gefiedeter Pfeil) 1324, vermachte
1328 eine Gülte in Neuenburg an Schwester Agnes Brenner; sein Helmsiegel zeigt
hier einen gekrönten Jungfrauenrumpf zwischen offenem Fluge; uxor: Margaretha
1328. Heinrich v. T. gen. der Haseler 1345. Jacob von Tegernowe, Ek., ver-
äuGerte 1360, 1369 Aecker und Gülten in Auggen, 1370 um 300 "tt den Hof und
Laienzehnten in Rietlingen, schwört 1373 Urfehde der Stadt Straßburg wegen Be-
theiligung an der Fehde des R.'s Johannes Erbe; uxor: Babe von Neuenfels 1369; Söhne: 1) Heinz-
mann, Ek. 1369, war 1373 wegen vorgedachter Fehde gefangen und gerichtlich entleibt worden;
2) Hans Erhard, Ek., 1369, schwört 1373 der Stadt Straßburg Urfehde. Jecklin von Tegerno 1376
nächster Vatermage der Kinder des Ek. Henni von Werre, lebte noch 1399. Jacob von Tegernowe,
Ek., versetze 1382 seinem Oheim Kunrad von Neuenfels Gülten in Auggen. Jkr. Jörg v. T. 1409
Markgraf!. Amtmann, 1430, 1437 Oberster Vogt des Markgrafen, verkaufte 1433 Zinse auf dem Dorfe
Nieder-Eggenen, 1441 Lehnsmann der Herren von Stauffen. Gregorius de Tegernaw, armiger, 1414.
Hans v. T. gen. Koenig (welchen Beinamen seine Nachkommen bis in das 17. Jahrhundert beibehielten),
1428, verkaufte Zinse in Nieder-Eggenen, todt 1435. Seine Söhne waren Hans 1435 und Otto 1435,
1464, todt 1500. Dieser reversirte 1436 dem Herzog Friedrich dem Aelteren von Oesterreich über
seine Belehnung mit Gülten in Grellingen, am Seebach, in Tukgingen etc. Sein Sohn Hans 1500,
1504, todt 1510; dessen Söhne waren: Adelberg 1510, 1520, und Philipp v. T. gen. Koenig 1510,
1526, todt 1548. Er wurde vom Kaiser Maximilian I 1517 auf ein Jahr zum Waldvogte auf dem
Schwarzwalde angenommen. Seine Söhne waren: Albrecht 1560, 1568; Hans Jacob 1548, 1578;
Samson 1560 und Paulus 1560. Hans Friedrich v. T. gen. K. 1596, war 1600—1629 Herzogl.
Württemberg. Obervogt zu Balingen, woselbst in der Stadtpfarrkirche seine Gemahlin Magdalena von
Karpffen, f 1605. 22. 5. aet. 39, unter einem Grabsteine mit vier Ahnenwappen begraben liegt.

Die vom Großh. General-Landes-Archive gütigst mir mitgetheilten Lehnsbriefe führen folgende
weitere Lehnsträger auf: Hans Ludwig v. T. gen. Koenig 1597, 1622. Friedrich vom Stein zum
Reichenstein und Ernst Friedrich von Rüppur 1645 Vormünder des Eitel Friedrich v. T. Maximilian
Jacob Bienger Freiherr von und zu Grünenbühl und Heinrich Friedrich v. T. 1660 Vormünder des
Ernst Friedrich von Tegernau. Heinrich Friedrich v. T. 1681. Christoph Friedrich v. T. 1692. Die
Witwe Patentia v. T., geb. von Closs, 1716 als Vormünderin ihrer drei Söhne Georg Christoph Ehren-
 
Annotationen