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Kindler von Knobloch, Julius ; Badische Historische Kommission [Hrsg.]
Oberbadisches Geschlechterbuch (Band 1): A - Ha — Heidelberg, 1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.1467#0328
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324 von Falkenstein.

Urslingen mit Hilfe der Stadt Freiburg genommen und gänzlich zerstört. Der unter dem Namen
«Bubenstein» bekannte Thurm ist wohl ein Rest der eine Vorburg bildenden Veste Neu-Falkenstein.
(Eine Beschreibung der Burg gibt Schreiber im Freiburger Adreßbuche 1824.) Hier saß ein trotziges
und fehdelustiges Dienstmannengeschlecht der Herzoge von Zähringen und der Grafen von Freiburg,
dessen Macht die Dynasten und die Städte des Landes so lange bekämpften, bis es bezwungen und
gedemüthigt sein Dasein beschloß. Ihre anderen Burgen waren Falkenbühl, Bickenreute und Dachs-
wangen. Die Sage des todt geglaubten und vom Kreuzzuge heimkehrenden Ritters Cuno v. F., welcher
der sich wieder vermählen wollenden Gattin den Ehering in den Becher wirft, hat Dr. H. v. Rotteck
(Poetische Versuche, Freiburg 1838) in Versen bearbeitet.

Zuerst wird 1112 Cuno de Falchenstein nebst seinem «patruus» Hugo de Endingen genannt.
(Siehe Heyck, Gesch. der Herzoge von Zähringen, pag. 545.) Cono de Falchensteina nebst seiner Ge-
mahlin Ita, seinen Brüdern Lancilinus und Berchtoldus, clericus, vergabte zwischen 1137 und 1154
mit Willen seines «nepos» Egilolphus de Blanchenberc und seines «patruelis» Hugo de Endingen dem
Kloster St. Peter auf dem Schwarzwalde «predium apud Nortwilre». Berthold und Walter von Tann-
eck, auch genannt v. F., werden in der Stiftungsurkunde des Klosters Thennenbach genannt 1152,
1161. De Valkenstein duo fratres germani Waltherus et alter 1161. Waltherus et Reinhardus de
Valchenstein Z. 1187. Als Söhne des Reginhardus (Reinhardus) de Valchensteina werden bezeichnet:
Dnus. Cono, miles, welcher 1200. 29. 10. nebst seiner Gattin Heilwidis einen Hof bei Gundelfingen,
und Waltherus, welcher 1200 an St. Peter vergabt und als ihre «amitini» Conradus et Gotfridus de
Buchheim. Heinricus de Valkenstein, 1219 Uesenberg. Lehnsmann in Langenbogen und Endingen,
R. 1234, advocatus in Limbereh 1239, verkauft in diesem Jahre einen Hof in Merdingen. Als seine
Witwe erscheint Adelheidis 1265, als sein Sohn: Walter 1239, R. 1248, der Alte 1256, 1265, nobilis
1258. U. de V. 1236 Z. Urk. der Gräfin von Urach und Freiburg. Walter v. F. und sein Sohn
gl. N. verkaufen 1256 dem Kloster Amtenhausen die Kastenvogtei in Oberhausen. Heinrich, seit
1260 Abt von Thennenbach, ein frommer und getreuer Hirte, f 1279. 2. 3. Rudolfus de Valkenstein,
miles, Z. 1261, Schultheiß in Neuenburg 1266. Philipp 1262. Walter von Neuen-F. (de nova domo),
miles 1265, verkaufte 1272 dem D.-O.-Hause in Freiburg das Patronatsrecht in Kappel. Wernherus,
miles, 1271. Anna und Susanne 1272 Nonnen des neu gegründeten Clarissen-Klosters in Freiburg. Frau
Wile v. F., der Frau Agnes Chraierin, geb. von Munzingen, Tochter 1273. Herr Heinrich, Kirchherr
in Kappel, 1276, 1280. Bruder Heinrich, Deutschordens-Bruder in Freiburg, Comthur 1280, Z. in
Beuggen 1281. Heinricus, miles, 1280. Heinrich, 1280, 1298, todt 1319. Bruder Cuno, St. Joh.-
Ordens in Freiburg 1297, 1329, Statthalter daselbst 1318, Comthur in Buchsee 1310. Walter v. V.
gen. von Krenkingen vergabt 1311 und 1317 dem Münster und Spital in Freiburg einen Hof in
Opfingen und Matten. Johannes, 1312 im Rathe zu Freiburg, lebt 1333. Berhohe der Alte v. F.
und sein Sohn Berhohe 1318 im Rathe zu Freiburg. Margaretha v. F. 1324, deren Gatte Johann
von Neuenfels, R., in diesem Jahre starb. Adelheid, Johanniter-Schwester in Villingen, 1324. Kaiser
Ludwig bestätigte d. d. Nürnberg 1331. 15. 2., daß der edle Mann Chunrat Herr zu F. sein Reichs-
lehen, den Zehnten in Obereschbach, gegen des Klosters Eberbach Hof in Haslach vertauscht habe.
Rumo v. V. und von Wettelbrunnen 1333. Walter, Collator der Malterer Pfründe, 1333. Johannes
Bruno im Rathe zu Freiburg 1333. Johannes Cuno 1333. Im Predigerkloster zu Freiburg waren:
Heinrich, f um 1347, Jacob, f 1365, Hugo, Prior, f 1437. Viele Töchter des Hauses (zwei
Agnes, drei Anna, Clara, Elisabeth, Katharina, Margaretha) waren Klosterfrauen zu Adelhausen. Walter
v. V., 1346, todt 1361, war 1351 im Namen des Cunz v. V. und aller Meinwart Lehnträger von
Herdern. Lang Cuno wurde 1356 für ewig aus dem Rathe der Stadt Freiburg ausgewiesen. Dietrich,
Herrn Cuno's, R.'s sei. Sohn 1356. Johannes de V., praefeetus in Krenkingen, 1378. Johannes de
Valchenstein, canonicus eccl. Basiliensis, j 1380. 4. 5V worauf für die von ihm innegehabte Pfründe
der Pfarrkirche zu Kappel Johannes v. F. als Collator 1383. 3. 11. den Nicolaus von Rüti, Cleriker in
Aargau, präsentirt. Ob Peter v. F., 1392 Propst zu St. Agnes in Sehaffhausen, hierher gehört, ist
fraglich. Jacob, Ek. in Freiburg, 1394. Hans Brenner von Winterbach, Witwer von Enneli v. F.,
lebte 1464. Werner 1482. Conrad und Jodocus v. F. sollen um 1500 Mönche des St. Wilhelm-
Klosters in Freiburg gewesen sein. Thomas v. F., Domherr zu Ellwangen, wurde von dem Propste des
St. Margarethenstiftes in Waldkirch zum Nachfolger bestimmt und machte darauf dies Amt dem
1508. 5. 8. erwählten Balthasar Mercklin streitig, drang aber nicht durch und wurde mit einer geringen
Rente abgefunden. Die Witwe Agnes von Wangen, geb. v. F., Mutter des 1529 f Junkers Menrad
oder Merat v. W., lebte noch 1530. Die Necrologien der Breisgauer Klöster, besonders Günthersthal,
nennen folgende verehelicht gewesene Töchter des Geschlechts v. F.: Clara verm. Aetscher, Anna verm.
von Biengen, Margaretha, Gemahlin Ulrichs von Hornberg, Elisabeth verm. von Kaisersberg, Elisabeth
verm. Meinwart, Agnes verm. von Ruhenfels. Als v. F.'sche Ehefrauen erscheinen: Anna Boehart,
 
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