Hummelberg — Hundbiß, Hundpiß, Humpiß von Ravensburg. 163
ist die Helmzier auf den Siegeln Burkards 1378, Hans Engelhards 1432, Burkards 1437, Burkards 1448
und Wilhelms 1515; mit ungekröntem Helme bei Burkard 1390 und Burkard 1410.
In Ragewitz befindet sich das Grabmal der Freifrau Johanna Friderica von Pfister, geb. Hummel
von Staufenberg, n. Vaihingen 1781. 24. 3., f Ragewitz 1829. 31. 8. (Gef. Mitth. des Herrn Th. Schoen.)
Dieselbe ist im Gothaischen Freiherrl. Taschenbuche richtig als geb. Hummell aus Staufenberg be-
zeichnet und steht selbstredend mit obigem Geschlechte in keiner Beziehung.
Hummelberg. (H. ein Hof in der Gemeinde Weitenau, B.-A. Schopfheim.) Michael H, aus
RaVensburg gebürtig, 1501. 7. 9. in Heidelberg immatriculirt, wo er 1503. 9. 1. Baccalaureus wurde,
war 1503 in Pavia, 1514 gleichfalls in Italien und erhielt in Ravensburg eine Pfründe. Er hielt sich
oft in Ueberlingen und Konstanz auf. Er gehört dem Geschlecbte Hummelberger an, welches im
Schilde eine springende Gemse führte und dessen Genealogie Bucelini Rhaetia sacra et profana, pag. 456
unter den Adelsgeschlechtern von Feldkirch gibt.
Hnmpolt. Hans, 1540, 1560 und Hans 1588 Spitalmeister in Radolfzell.
Hund von Bernshofen. (Bernhardshoefe, Zinken in der Gemeinde Kappel, B.-A. Achern.) Dem
ehrsamen Herrn Conrad Hundt zu Bernshofen wurden 1478. 4. 1. einige Matten verpfändet. Die
Gebrüder Jacob, Schultheiß zu Kappel unter Rodeck, Sebastian und Wolfgang H. v. W. empfangen
1488. 6. 1. von dem Junker Bernhard von Schauenburg ein Lehen in Oberachern. Jacob Hund von
Bernshoffen der Aeltere wurde in Gemeinschaft mit Michel Botzheim vom Bischof von Straßburg mit
den von Hans Erlech, Bürger zu Innsbruck, erkauften Lehen im Kappeler Thale 1484 belehnt. Die-
selben Lehen empfing 4507 Michel Botzheim, Amtmann zu Ortenberg, in Gemeinschaft mit den Brüdern
Sebastian und Wolf Hundt von Bernschoff. Wolfgang Hunt von Bernhartzhoffen 1511. An einem
Hause in Kenzingen ist ein dem der Erlech von Ulm ähnliches Wappen, etwa das der H. v. B.?
Im gerandeten Schilde ein aufgerichteter, behalsbandeter Brackhund, der auf dem Stechhelme zwischen
zwei in den Mundlöchern mit je drei Pfauenfedern besteckten
Büffelhörnern hervorwächst.
Maria Salome Häsin, filia M. Martini Hundt, 1615 Pathin
in Gengenbach. Junker Friedrich Hundt, welcher 1503 eine
Urfehde in Elsaß-Zabern besiegelte, führte im Schilde und auf
dem Turnierhelme den Kopf und Hals eines gezäumten Rosses,
wohl aus dem Geschlechte der Hund von Wenkheim (W. B.-A.
Tauberbischofsheim).
Hund von Saulheim. Herr Johann Friedrich H. v. S.,
Fürst und St. Johannis-Ordens Oberster Meister in Teutschen
Landen, welcher 23 Jahre löblich regiert und das Franziskaner-
Kloster in Pleitersheim gestiftet hatte, f 1635. 19. 3. (Seelbuch
der Johanniter in Freiburg). Er entstammte dem f Rheinischen
Adelsgeschlechte, dessen Stammtafel Humbracht pag. 221 gibt.
Wappen: In S. ein ^ Stern zwischen drei (2, 1) linksge-
kehrten r. Halbmonden; H.: ein weißer Hahnenfederbusch über
liegendem r. Halbmonde; Hd.: r. s.
Hundbiß, Hundpiß, Humpiß von Ravensburg. Die H.
waren weifische Dienstmannen, zuerst in Altdorf, seit dem An-
fange des 14. Jahrb. in Ravensburg, von wo aus sie theilweise
im Verein mit den Muntprat und Mötteli einen gewinnreichen
Leinwandhandel nach Spanien und Italien trieben. Sie hatten
Filialen in Valencia und Saragossa und erbten später von den
Moetteli deren großes Geschäft in Lindau, woselbst sie 1480 bis
1551 begütert und verbürgert waren. Der Reichthum des Ge-
schlechtes muß seiner Zeit unermeßlich gewesen sein. Die hauptsächlichsten Besitzungen waren: Waltrams
bei Kempten; Siggen, Geratsreute, Ratzenried, Arnsberg, Burgelitz, Blumenau, Pfaffen weher, Amtzell im
O.-A. Wangen; Bellamont im O.-A. Bibrach; Hasenstein, Mochenwangen, Bettenreute, Gruenkraut, Bodnegg
im O.-A. Ravensburg; Schomburg, Bavendorf, Sammletshofen und Brochenzell im O.-A. Tettnang; Wellen-
dingen im O.-A. Rottweil; ferner Senftenau bei Lindau, Schoenbrunh bei Pfullendorf, Efritzweiler und Kluf-
tern bei Meersburg. Seinen Höhepunkt erreichte das sogar der freien Reichsritterschaft einverleibte Ge-
schlecht in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, versank dann aber bald in Schulden. Im 15. Jahr-
hundert theilte sich das Geschlecht in zwei Hauptstämme, von denen der zu Waltrams gesessene als
der schwarze, der andere, der Ratzenrieder, als der weiße bezeichnet wurde. Ihre Genealogie ergeben
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ist die Helmzier auf den Siegeln Burkards 1378, Hans Engelhards 1432, Burkards 1437, Burkards 1448
und Wilhelms 1515; mit ungekröntem Helme bei Burkard 1390 und Burkard 1410.
In Ragewitz befindet sich das Grabmal der Freifrau Johanna Friderica von Pfister, geb. Hummel
von Staufenberg, n. Vaihingen 1781. 24. 3., f Ragewitz 1829. 31. 8. (Gef. Mitth. des Herrn Th. Schoen.)
Dieselbe ist im Gothaischen Freiherrl. Taschenbuche richtig als geb. Hummell aus Staufenberg be-
zeichnet und steht selbstredend mit obigem Geschlechte in keiner Beziehung.
Hummelberg. (H. ein Hof in der Gemeinde Weitenau, B.-A. Schopfheim.) Michael H, aus
RaVensburg gebürtig, 1501. 7. 9. in Heidelberg immatriculirt, wo er 1503. 9. 1. Baccalaureus wurde,
war 1503 in Pavia, 1514 gleichfalls in Italien und erhielt in Ravensburg eine Pfründe. Er hielt sich
oft in Ueberlingen und Konstanz auf. Er gehört dem Geschlecbte Hummelberger an, welches im
Schilde eine springende Gemse führte und dessen Genealogie Bucelini Rhaetia sacra et profana, pag. 456
unter den Adelsgeschlechtern von Feldkirch gibt.
Hnmpolt. Hans, 1540, 1560 und Hans 1588 Spitalmeister in Radolfzell.
Hund von Bernshofen. (Bernhardshoefe, Zinken in der Gemeinde Kappel, B.-A. Achern.) Dem
ehrsamen Herrn Conrad Hundt zu Bernshofen wurden 1478. 4. 1. einige Matten verpfändet. Die
Gebrüder Jacob, Schultheiß zu Kappel unter Rodeck, Sebastian und Wolfgang H. v. W. empfangen
1488. 6. 1. von dem Junker Bernhard von Schauenburg ein Lehen in Oberachern. Jacob Hund von
Bernshoffen der Aeltere wurde in Gemeinschaft mit Michel Botzheim vom Bischof von Straßburg mit
den von Hans Erlech, Bürger zu Innsbruck, erkauften Lehen im Kappeler Thale 1484 belehnt. Die-
selben Lehen empfing 4507 Michel Botzheim, Amtmann zu Ortenberg, in Gemeinschaft mit den Brüdern
Sebastian und Wolf Hundt von Bernschoff. Wolfgang Hunt von Bernhartzhoffen 1511. An einem
Hause in Kenzingen ist ein dem der Erlech von Ulm ähnliches Wappen, etwa das der H. v. B.?
Im gerandeten Schilde ein aufgerichteter, behalsbandeter Brackhund, der auf dem Stechhelme zwischen
zwei in den Mundlöchern mit je drei Pfauenfedern besteckten
Büffelhörnern hervorwächst.
Maria Salome Häsin, filia M. Martini Hundt, 1615 Pathin
in Gengenbach. Junker Friedrich Hundt, welcher 1503 eine
Urfehde in Elsaß-Zabern besiegelte, führte im Schilde und auf
dem Turnierhelme den Kopf und Hals eines gezäumten Rosses,
wohl aus dem Geschlechte der Hund von Wenkheim (W. B.-A.
Tauberbischofsheim).
Hund von Saulheim. Herr Johann Friedrich H. v. S.,
Fürst und St. Johannis-Ordens Oberster Meister in Teutschen
Landen, welcher 23 Jahre löblich regiert und das Franziskaner-
Kloster in Pleitersheim gestiftet hatte, f 1635. 19. 3. (Seelbuch
der Johanniter in Freiburg). Er entstammte dem f Rheinischen
Adelsgeschlechte, dessen Stammtafel Humbracht pag. 221 gibt.
Wappen: In S. ein ^ Stern zwischen drei (2, 1) linksge-
kehrten r. Halbmonden; H.: ein weißer Hahnenfederbusch über
liegendem r. Halbmonde; Hd.: r. s.
Hundbiß, Hundpiß, Humpiß von Ravensburg. Die H.
waren weifische Dienstmannen, zuerst in Altdorf, seit dem An-
fange des 14. Jahrb. in Ravensburg, von wo aus sie theilweise
im Verein mit den Muntprat und Mötteli einen gewinnreichen
Leinwandhandel nach Spanien und Italien trieben. Sie hatten
Filialen in Valencia und Saragossa und erbten später von den
Moetteli deren großes Geschäft in Lindau, woselbst sie 1480 bis
1551 begütert und verbürgert waren. Der Reichthum des Ge-
schlechtes muß seiner Zeit unermeßlich gewesen sein. Die hauptsächlichsten Besitzungen waren: Waltrams
bei Kempten; Siggen, Geratsreute, Ratzenried, Arnsberg, Burgelitz, Blumenau, Pfaffen weher, Amtzell im
O.-A. Wangen; Bellamont im O.-A. Bibrach; Hasenstein, Mochenwangen, Bettenreute, Gruenkraut, Bodnegg
im O.-A. Ravensburg; Schomburg, Bavendorf, Sammletshofen und Brochenzell im O.-A. Tettnang; Wellen-
dingen im O.-A. Rottweil; ferner Senftenau bei Lindau, Schoenbrunh bei Pfullendorf, Efritzweiler und Kluf-
tern bei Meersburg. Seinen Höhepunkt erreichte das sogar der freien Reichsritterschaft einverleibte Ge-
schlecht in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, versank dann aber bald in Schulden. Im 15. Jahr-
hundert theilte sich das Geschlecht in zwei Hauptstämme, von denen der zu Waltrams gesessene als
der schwarze, der andere, der Ratzenrieder, als der weiße bezeichnet wurde. Ihre Genealogie ergeben
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