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Kindler von Knobloch, Julius ; Badische Historische Kommission [Hrsg.]
Oberbadisches Geschlechterbuch (Band 2): He - Lysser — Heidelberg, 1905

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https://doi.org/10.11588/diglit.2032#0180
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178 von Hunweil — von Hunweiler.

von Hunweil. Das Dorf H. (Hunnichinwilare, Huonwile, Huniwilare, Huyndwyl, jetzt Hinwyl)
in der Herrschaft Grüningen am Fuße des Bachtel. Auf einem Hügel oberhalb der Kirche lag die
Stammburg der v. H, welche außer derselben noch die Schlösser und Herrschaften Grueningen,
Werdegg, Kempten, Wetzikon, Elgg und Altikon im Canton Zürich und Humbrechtsried in Schwaben
besaßen. Sie waren Lehnsmannen der Grafen von Kyburg, von Toggenburg und von Rapperschwyl und
der Aebte von St. Gallen. Ihre Grablege hatten sie zumeist im Kloster Rueti. Ebbo de Hunewylare
1044. Friedrich und Heinrich um 1100. Heinz und Rudolf von Hunniwilare 1130 Zeugen der
Stiftung des Klosters Fahr. Hermann v. H. et uxor Margaretha von Landenberg 1226. Abt Heinrich
von Engelberg erwarb 1236 von den Erben Berthold's von Eschenbach den Hof Hunwiler, welchen
Heinrich und Ulrich von Hunwile, Gebrüder, in Pfandschaft hatten. Waltherus de Hunwile Z. 1236,
1252. Waltherus de Hunwile 1252 Ammann von Luzern; Waltherus minister 1256. Ulrich, Chorherr
in Einbrach 1260. Walter, Johann, Werner, R., und Rudolf, Ek. um 1260. Die Priorin Mechtild
von Hunwyl kam von Bollingen 1267 mit neun Schwestern nach dem Kloster Wurmbach. Walter
v. H. et uxor Margaretha, 1279, gaben 1281 den Hof Hunwil, den sie als Erblehen zu besitzen glaubten,
auf und versprachen, daß ihr Sohn Walter Verzicht leisten würde. Walter, R., Ammann von Luzern
1300. Walter, R., Schaffner des Klosters Oetenbach 1312. Arnold von Hunwile 1313, 1314 des
Raths in Winterthur. Elisabeth v. H. heirathete 1332 Heinrich von Werdegg, f ultimus 1370. Alb-
recht von Hünwil hatte vor 1352 einen Oesterreichischen Zehnten in Winterthur. Walter 1371.
Werner Feer, 1372 des kleinen Raths in Luzern, vermählt mit einer von H. Thomas von Sonnen-
berg, 1440, vermählt mit Margaretha v. H.; Jacob Brun, 1452 des Raths in
Zürich, 1454 Reichsvogt, 1470 Vogt in Regensdorf, mit Gertrud v. H.; Hans
von Winkelsheim zu Sydlen und Gyrsperg, 1435, 1456, todt 1484, mit Verena
v. H. und Rudolf Schwend, Hauptmann im Zuge nach Neapel, 1496 zu Genua,
f 1503 als Landvogt der Herrschaft Andelfingen, mit Anna v. H. Heinrich
v. H. 1463 Schultheiß von Luzern. Ohne Zeitangabe genannt Verena als Gattin
des Thüring von Ringoltingen, Paula des Rudolf von Ringoltingen, Elisabeth
des Erhard Blarer und Elisabeth des Burckard von Heudorf. Bei nachstehenden
Personen ist es fraglich, ob sie nicht etwa zu dem Elsässischen Geschlechte
von Hunweiler gehören: 1) Der Edelknecht Johans von Hunwile, welchem Jo-
hans von Goeßkon, Freiherr, 1343. 25. 4. versprach, ihn mit dem Bannweine
in Muelhausen, Oesterreich. Unterlehen, zu belehnen, falls Sigli von Regens-
heim ohne Söhne stirbt. 2) Susanna von Hunweil, deren Gatte Hermann
Fröuwler von Ehrenfels genannt Asenbaum 1407. 3) Beatrix von Hunweil,
deren Witwer Michael von Ampringen 1471 Patronatsherr in Kirchhofen war.

Außer den in der Stammtafel auf Seite 180 —181 gegebenen Generationen
lebte eine Linie in Unterwaiden. Peter von Hunweil, 1314, R. 1327, 1337,
Landammann von Unterwaiden ob dem Wald 1327, 1328, zeugte mit Beatrix
von Straettlingen: Margaretha, 1347 von ihrem Vatersbruder Heinrich v. H.
bevogtet, deren Gemahl Philipp von Ringgenberg, Vogt zu Brienz, Bürger in
Bern war, und Georg, 1354, Landammann von Unterwaiden 1362—1367 (nach Businger 1367—1372);
seine, nachmals an Walter von Tottickon, Vogt und Burgherrn zu Kueßnach, vermählte Gattin Cäcilia
von Moos gebar ihm folgende Kinder: 1) Walter, 1375—1381 (nach Businger 1374 — 1380) Landammann
von Unterwaiden ob dem Wald, hatte 1414 als St. Gallen. Lehen Güter zu Koellickon im Aargau.
2) Heinzmann, Heinrich, 1380, 1427, Bürger in Luzern, verkaufte 1387. 23. 11. mit seinem Schwager
Walter von Tottickon den 3. Theil des Zehnten in Udligenschwyl an Kloster Engelberg; von seiner
Gatin Johanna von Tottickon hatte er eine Tochter Anna, deren Gatte Arnold von Schinen 1404 lebte.
Johanna von Hunwyl (Tochter des Heinrich?), Nichte des Ritters Walter von Tottickon, verkaufte 1406
der Stadt Luzern die Gefälle an den Burgställen Habsburg und Meggenhorn. 3) Petermann, 1368 Kirch-
herr zu Alpnach, 1400, 1402 Vogt in Brienz. Im 3. Anhange zu Professor Duersteler's Stemmato-
graphia Tigurina ist eine «Beschreibung des uralten wohladeligen Geschlechts von Hünwyl, wie solches
eigenhändig beschrieben hat Hans von Hünwyl zu Elgg» 1514 aetatis 43, Msc. 25 Seiten. Wappen:
getheilt, oben g. s. gespalten, unten b.; H.: ein b. Hut, darauf eine g. Kugel (Züricher Wappenrolle, No. 206)
oder oben s. b. gespalten, unten g.; H.: ein s. Hut mit b. Umschlage und r. Kugel darauf (Gruenen-
berg, fol. 176 b; Donaueschinger Wappenbuch, fol. 106 a; Wappenrolle der Gesellschaft zur Katze in
Konstanz, bei welcher die v. H. eingeschrieben waren).

von Hunweiler. Hunweiler, Hl4 Hunniville, jetzt Hunaweier im Kreise Rappoltsweiler, war
der Stammsitz eines ehemals weitverzweigten Adelsgeschlechtes im Oberelsaß, welches zu den Lehns-
mannen der Bischöfe von Basel, der Herzoge von Oesterreich, Grafen von Wuerttemberg, Herren von
 
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