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Kindler von Knobloch, Julius ; Badische Historische Kommission [Hrsg.]
Oberbadisches Geschlechterbuch (Band 2): He - Lysser — Heidelberg, 1905

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https://doi.org/10.11588/diglit.2032#0221
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Jungzorn siehe Zorn.

Jimlierer. Ber. et. ßur. dci Junkerer, cives in Ueberlingen 1295.

von Justingen. J., ein Pfarrdorf und Marktflecken im Württ. O.-A. Münsingen mit einem auf
einem Felsvorsprunge am Schmichenthale über dem Dorfe Huetten belegenen Schlosse, welches die
Freiherren von Freyberg an Stelle der alten Burg der Edelherren von Justingen 1567 erbaut haben und
welches im Jahre 1834 abgebrochen worden ist. Die v. J., freie Herren, waren des gleichen Wappen-
bildes wegen wohl Stammesgenossen der Edelherren von Gundelfingen und von Steußlingen, während
die Herren von Wildenstein (Burg W. in der Gemeinde Leibertingen, B.-A. Meßkirch) ein Zweig der
v. J. waren. Berthold v. J. wird unter den ersten Mönchen des Klosters Zwiefalten genannt. Anshelmus
und Eberhardus de J. 1090. Des Letzteren Gattin soll Willeburg gewesen sein. Gozolt der Aeltere, 1100, 1118,
Mönch in Zwiefalten, dann in Kladerub. Billung 1131, und Anselm v. J. 1131, 1147. Adelheid, Nonne
in Zwiefalten, und Gozolt der Jüngere sind wohl Geschwister des Berthold v. J., 1137, welcher dem
Kloster Zwiefalten vergabte; uxor: Mathilde. Kinder: 1) Adelheid, 1171 Gattin des Berchtold Truchseß
von Waldburg; 2) Billung, erscheint 1181 unter den Dynasten als Zeuge des Kaiserlichen Bestätigungs-
briefes des Klosters Adelberg. 3) Anselm v. J., Marschall, 1153, 1182. Wohl seine Söhne sind Rudolf
v. J., Marschall des Philipp von Schwaben 1204, und Anselm v. J., Freiherr 1207, Reichsmarschall 1212,
1221, Vogt von Rappoltsweiler 1215, lebte noch 1236; er überbrachte 1212 namens der deutschen
Fürsten dem Kaiser Friedrich II die Nachricht seiner Wahl zum Reichsoberhaupte nach Sicilien.
Bertha, Aebtissin des Klosters Heiligkreuzthal 1240 — f 1266. 1. 3. Anshelmus junior 1242, Marschall
1249. Magister Eberhard v. J. um 1249. Bertha, Aebtissin von Riedlingen 1250. Anshelmus de J.
et Anshelmus de Wildenstein 1263. Anselm der Aeltere und Anselm der Jüngere v. J. 1264. Anselm
v. J. verkaufte 1266. 1. 3. mit Willen seiner Mutter Willebirgis, seiner Gattin Bertha und seiner
Kinder Anselm, Willebirg und Adelheid seine Besitzungen in Andelfingen und 1275. 12. 9. nebst
Gattin und Kindern um 166 M. S. seine Besitzungen in Binswangen an Kloster Heiligkreuzthal.
Hermann v. J. 1270. Viri nobiles Anshelmus de Justingen et Anshelmus patruelis ejus de Wildenstain
verkauften Güter in Frickingen, B.-A. Ueberlingen, an Kloster Salem 1272. Anselm v. J. machte 1285
eine Jahrzeitstiftung in Blaubeuren. Nobilis vir Anshelmus de J. Lehnsherr des
Walter von Stadion 1283. Anshelmus nobilis de Wildenstain (Siegelumschrift:
f S\ ANSHELMI. IVNIORIS. DE. IVSTINGEN.) vergabte 1289 an Salem Güter
in Frickingen. Anshalmus junior de Wildenstain 1289, 1297, urkundete als
Ritter 1309 mit seinen beiden Söhnen des Namens Anselm, von denen der
Eine 1312 Chorherr zu Reichenau war, der Andere 1321 lebte, während wohl
der dritte Sohn Rudolf 1312 als Chorherr zu Augsburg erscheint. Anselm der
Alte 1289, zu Wildenstein 1292, 1314, zeugte mit Heilwig (Gräfin von Veringen ?)
1304 außer einer an Conrad von Stoeffeln vermählten Tochter, wTelche ihrem
Gatten die Güter ihres Hauses zubrachte, einen Sohn Anselm von Justingen,
1290, 1297 der Junge, 1326 als Oheim Albrechts von Stoeffeln genannt,
welcher noch 1343 am Leben war, aber als der Letzte seines Geschlechts starb.
Er stiftete am St. Agnestage 1330 mit seiner Gattin Hailik (Gräfin von Kirch-
berg, f am 7. Februar vor 1335) ein Seelgerät zu Buttenhausen. Von seinen
Töchtern war Bertha 1330, 1345 Gattin, 1349 Witwe des Werner von Bernhausen
zu Waldenbuch und Helicka 1360 Klosterfrau zu Offenhausen. Im Kloster
Zwiefalten fanden ihre letzte Ruhestätte: Conrad, Anselm, Albrecht und die
letztgenannte Bertha, auch erwähnt der dortige Todtenkalender: Williburc, Ber- von justmgen.

thold, Billunc, Berchta, Anselm, Albert, Gozolt und Hailiga v. J. Die Herrschaft

Justingen kam kaufsweise von den von Stoeffeln 1491 an die von Stotzingen, 1497 an die von Buben-
hofen, 1531 an die von Freyberg zu Oepfingen und von diesen 1751 an Württemberg. (Dissertatio
hist. jurid. de Dynastia Justingensi Praeside J. F. Helfferich, Tuebingen 1751, abgedruckt in Wegelini
Thesaurus rer. Suev., Tom. III, pag. 537.) Wappen: In B. ein beiderseits mit drei dornenartigen
Spitzen versehener s. Schrägrechtsbalken; H. : ein s. Schwanenrumpf mit zwei auswärts gekehrten, r.
geschnäbelten Hälsen. (Züricher Wappenrolle, No. 61.)

Ein mit dem vorigen Edelfreiengeschlechte nicht verwandtes Dienstmannengeschlecht v. J. führte
im Schilde den Obertheil eines Pferdes. Hans v. J., 1289, 1312 Vogt des Schlosses und Städtle Herren-
zimmern, hatte seinen Sitz im Dorfe Boesingen. Berthold oder Benz v. J. zu Boesingen, Sohn Konrads,
1297, 1308, Bürger in Rottweil, 1300, 1314; uxores: 1) Willebirg; II) Mechtild. Heinrich v. J. 1297,
Bürger in Rottweil, 1308, 1311, todt 1318. 20. 12.; uxor: Trutlin, 1308. Kinder: 1) Margaretha (lebt
noch 1336), 2) Cäcilie, 3) Katharina, 1308 Klosterfrauen zu Rottenmünster; 4) Berthold v. J. zu Zimmern

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