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Kindler von Knobloch, Julius ; Badische Historische Kommission [Hrsg.]
Oberbadisches Geschlechterbuch (Band 2): He - Lysser — Heidelberg, 1905

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https://doi.org/10.11588/diglit.2032#0224
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222

Kaetsch — von Kageneck.

Kaetsch. Andreas K. empfängt 1506, 1520 ein Vorderösterreichisches Lehen in Bräuniingen,
welches er 1520 an Benedikt Wächter, Vogt zu Triberg, verkauft.

Kaetzlin. Der Comes palatinus Wilhelm Boecklin von Boecklinsau verlieh dem Magister Jacobus
K. und seinem Bruder Martin K. 1575 einen Wappenbrief.

von Kageneck. Der Kageneckerbruch, auch «zu Kagenecke» geheißen, war ein Gelände außer-
halb der Stadt Straßburg nordöstlich des Weißen Thurmes. Ob diese Bezeichnung von dem bischöflichen
Ministerialengeschlechte der Kage, Stammes- und Wappengenossen der Beger und Murnhart, herzu-
leiten ist, muß dahingestellt bleiben. Die von Kageneck, Wappen- und wohl auch Stammesgenossen
der Wetzel von Marsilien, waren eines der ältesten und angesehensten Adelsgeschlechter der Stadt Straßburg.
Die von Heinrich Julius Grafen von Kageneck herausgegebene Geschichte der gräflichen Linie seines
Geschlechts nennt schon im Jahre 1190 einen Claus, urkundlich erscheint nach Schoepflini Als. dipl. I,
pag. 323 zuerst Gotzlinus de Kagenegge als magister civitatis argentinensis in einer Urkunde Kaiser
Friedrichs d. d. Konstanz 1212. 13. 6. Das Geschlecht hatte zwar in älterer Zeit seinen Sitz haupt-
sächlich in Straßburg, erwarb aber schon frühzeitig Besitz in dem jetzigen Großherzogthum Baden,
woselbst die beiden noch blühenden Linien wohnen. In den Listen der Hausgenossen erscheinen die
v. K. 1266—1376, im Rathe 1212—1734 und sind 15 Stättmeister aus dem Geschlechte hervorgegangen,
welches vom Reiche, dem Hause Oesterreich, der Krone Frankreich, den Bischöfen von Straßburg und
von Basel, der Abtei Andlau, den Markgrafen von Baden, den Grafen von Württemberg, den Herren
von Ettendorf, von Hohenstein, von Rathsamhausen etc. Lehen innehatte. Der v. K. Gotteshaus in
Straßburg inter pellifices wird 1397 erwähnt. In die auf Seite 224—232 gegebenen Stammtafeln
würden noch einzureihen sein: Johannes v. K. gen. Halbecke, can. eccl. S. Thomae seit 1312, Decan
1348, 1371, f 1380. 29. 4. Sein spitzogivales Siegel zeigt den heiligen Thomas, seine rechte Hand in

die Wunde des Heilands legend, der darunter befindliche Wappenschild aber nicht
den Schrägbalken, sondern ein gezinntes T-Kreuz; Umschrift: S. IOHIS'. DE. KA-
GENECKE. DECANI. ECCE. STI. THOME. ARG. (Urkunde vom 1. April 1360
im Bezirks-Archiv des Unter-Elsaß D. 57.) Anna, Klosterfrau zu St. Marx in Straß-
burg 1315. Cuno 1325 frater ordinis praedicatorum domus arg., 1330, 1332 Prior.
Es ist fraglich, ob er mit dem Cuno v. K. identisch ist, Avelcher 1362 als Do-
minikaner-Prior in Bern erscheint. Johannes Kagenecke, Decan von St. Thomas,
f 1330. 14. 5. Erbo v. K., adeliger Conventual des Stifts Andlau 1333. Claus
v. K. — etwa der Sohn des R.'s Nicolaus und Gemahl der Lückard Hueffel,
von Kageucck. Tafel I? — urkundete 1338. 31. 3. für sich und seine von seiner f Gemahlin Ger-
trud, Tochter des Heinrich Roemer von Grostein, geborenen minderjährigen Kinder
Henselin, Claus, Neselin, Lückelin und Katherin, als deren Vogt Hermann Hueffel, R., erscheint (St. Thomas-
Archiv in Straßburg, Lade 11). Johannes, filius Petri de «Kagerinek (wohl der auf Seite 232 genannte
Johannes senior) erhielt 1351. 7. 2. sub exspectatione praebendae canonicatum in ecclesia S. Petri Argent.
(Archivio della Santa Sede, Roma; Gef. Mitth. des Freihrn. O. v. Stotzingen). Eberhard von Kageneck-
Kirchberg, can. eccl. arg. 1378. Nicolaus de K., arm. arg., und sein Sohn Johannes, praebendarius eccl.
S. Petri Jun. 1378. Gosso, seit 1380 Domherr von St. Thomas. Albrecht v. K. und seine Schwester
Anna Hipschmann 1384. Ein Georg soll 1386 bei Sempach gefallen sein. Nicolaus 1393 Domherr,
1408 Cellerarius von Jung St. Peter, f 1417 am großen Siechtage. Anna v. K., f 1395. 7. 6., und
ihr Gemahl Conrad zum Treubel, j 1387, begraben in der Johanniter-Kirche. Katharina 1398
monialis monasterii S. Johannis in undis. Eine Margarethe Boecklin, Gattin des R.'s Johann v. K.,
f am Michaelstage 1400 (alias 1460). Johannes, Küster in Neuweiler, 1407. Claus v. K. und seine
Gattin Eingelin Quinckner von Saarburg 1408. Adam 1414, presbyter praebendarius altaris S. S. 11000
virginum in eccl. S. Stephani arg. 1419. Brida trat 1466 in das Kloster S. Ciarae auf dem Roßmarkte.
Otilia v. K. und Blicker von Rotenburg Eheleute 1479. Erhard, capellanus eccl. S.S. Marci et Johannis
arg. 1507. Margrede v. K., Gattin des Daniel Wurmser 1513. Anna Hanenbein von Moedelsheim, ver-
witwete v. K., vermählte sich danach mit Wolf Dietrich Ritter von Urendorf und Jörg Wilhelm von
Knoblauch zu Hatzbach. Martha, 1566 Gattin des Hans Ludwig Boecklin von Boecklinsau. Philipp
Ludwig, 1566 noch weltlich, war 1624 Malteserritter. Claranna v. K. Gattin des 1608. 9. 1. f Volmar
v. Wickersheim. Heinrich Benedict v. K. f 1667. 26. 4., begraben bei den Augustinern in Freiburg.
Ohne Zeitangabe kommen noch vor: Nicolaus, R., et uxor: Adelheid Swarber; Heilka, Gattin des Hugo
v. Berstett; Agnes v. K., geb. Wetzel von Marsilien; Anna, Gattin des Ernst Ludwig von Greiffenberg;
Anna, Gattin des Jacob Loebl von Greinburg.

WTappen: In R. ein s. Schrägbalken. Von den zahlreichen in des Verfassers Goldenem Buche von
Straßburg beschriebenen Helmzierden seien hier nur erwähnt: A) ein wie der Schild gekleideter bärtiger
Mannsrumpf mit weiß aufgeschlagenem r. Spitzhute, welche Helmzier von den beiden noch blühenden
 
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