Mistfuerer — von Mittelhausen.
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ZU
Mistfuerer. Cunrat der M., Bürger zu Ueberlingen, vergabte an Kloster Salem 1341. 6. 7.
Mittag. Ein später angenommener Name der gegen Anfang des 15. Jahrhunderts von Schlett-
stadt nach Freiburg übergesiedelten Familie Hahn, siehe diesen Artikel I, pag. 521. Michael Mittag
1439, 1458, Clewy M. 1439, 1476, Konrad 1472, 1475 und Hans M. 1473 Beisitzer des Gerichts in
Freiburg; der erstere auch 1451 Mitglied der Gesellschaft zum Gauch. Clewi und Erhard M., welche
im Jahre 1460 mehrere Häuser in Freiburg besaßen, werden als Kürsener bezeichnet. Claus M., Bürger
zu Freiburg, et uxor Eva Schöblin hatten 1493 von der Abtei Reichenau Lehen im Breisgau inne. Der
Augustiner Convent in Freiburg bekannte 1501. 24. 6., daß der ehrsame Conrad Mittag und seine Gattin
Irene zu einer Messe für sich und den Dr. Johannes Odernheim (f 1526) und seine Gattin Ursula M. 60 fl.
und eine Matte im Bann von Kirchzarten vergabt haben. Das letztere kinderlose Ehepaar testirte
1521. 14. 5. und machte eine Stiftung am Freiburger Münster. Junker Jacob Mittag, geb. um 1485,
Sohn des Hans Hahn gen. M., welcher 1491 — 1499 Schultheiß in Freiburg war und seit 1497 als
«Junker» bezeichnet wird, also wohl den Adel erworben hatte, war 1537 einer der Pfleger der adeligen
Stube zum Ritter in Freiburg, 1545 Untei^Kastenvogt der Gerichte in Cappel und Oberried, scheint
aber aus seiner Ehe mit Eva von Bosenstein Söhne nicht hinterlassen zu haben. Hans Philipp von
Biumeneck belehnte 1538. 14. 11. den festen Jacob Mittag als Vormund und Großvater des festen
Hans Jacob Spielmann mit den Lehen in Endingen, welche einst f Gervasius Sp. von f Rudolf v. B.
empfangen hatte. Von weiteren Töchtern stattete Jacob v. M. 1519. 15. 6. Margaretha bei ihrem
Eintritte in das Kloster Marienau zu Breisach mit 5 fl. Gelds in Bischoffingen aus und war Elsbeth
1524 Gattin des Nicolaus Babst, Kanzlers in Ensisheim. Frau Barbara und Frau Cordula Mitiägin,
wohl Witwen, besaßen 1565 die Häuser zum weißen Hahn bez. zum Uhu in Freiburg. Das Siegel
Jacobs an einer Urkunde vom 28. Januar 1522 (Gen.-L.-A. 20, Convolut 93) zeigt im Schilde auf
einem Dreiberge stehend einen zum Fluge bereiten Hahnen; gekr. Turnierhelm: der Hahn. Siehe
die Abbildung I, pag. 521.
von Mittelhausen. Verschiedene Adelsgeschlechter im Elsaß, von denen hier nur in Betracht
kommen: 1) Als Johannes von Wolen, Bürger in Waldshut, seßhaft zu Lauffenburg, und seine Gattin
Mathilde dem Kloster Koenigsfelden ihren Hof in Dogern, B.-A. Waldshut, verkauften, siegelte für ihn
sein Schwager Johannes v. M. Im Schilde ein Andreaskreuz: f S'. IOHANNIS. DE. MITTELHVS.
Wohl seine Kinder waren: a) Karl v. M., Ek., 1359, 1362. Andreaskreuz: f S. KARL. VON. MIT-
TELHVSEN. Seine Witwe Agnes, Tochter des Ek. Johans Knobloch gen. Zwige, lebte 1372. 21. 4.
in Schlettstadt. b) Egenolf, Predigermönch in Colmar, 1356. c) Johannes oder Henni, Ek., 1344
in Oberbergheim, 1363 Schultheiß daselbst; seine Tochter Greda war 1368 Gattin des Fritschemann
Kroenlin von Bergheim. Er ist wohl identisch mit dem Johannes de Mittelhus, armiger, welchem
gemeinsam mit Heinricus Völmini, can. eccl. Bas., und Hüglinus de Sliengen, civis Bas. 1370. 14. 12.
der Bischof Johann von Basel die Anfertigung der Münze übertrug, d) Eine Tochter, welche sammt
ihrem Gatten Heinrich von Buchheim 1344. 11. 11. nicht mehr am Leben war, da ihr Bruder Johans
als Vormund ihrer Kinder einige Aecker bei Freiburg verkaufte.
2) Von dem Dorfe M. bei Brumat schrieb sich ein Adelsgeschlecht, welches nachmals sehr aus-
gebreitet und auf beiden Ufern des Rheins reich begütert war. Lutze, Mönch in Schuttern 1301.
Als Brüder erscheinen Cunemann und Hans v. M. 1406, 1435. Der Letztere hatte Gertrud von En-
dingen, Witwe des Wirich von Berstett, geehelicht, deren Brüder 1426. 9. 7. für ihn ihr Markgräflich
Hachberg. Lehen in Rorschweier und Oberbergheim aufgaben, mit welchen er 1426. 14. 12. belehnt
wurde. Beide Eheleute waren 1441. 8. 7. nicht mehr am Leben. Söhne: A) Thomas, 1444. 23. 3.
nebst seinem Bruder Wilhelm Beisitzer eines Markgrfl. Bad. Lehengerichtes in Baden, lebte 1456.
B) Wilhelm, 1421, Amtmann zu Westhofen, f 1472. 12. 4. sep. in Hohatzenheim; er ehelichte 1425
Margaretha, eine Bastardtochter Ludemanns IV Herren von Lichtenberg, in späteren Ahnentafeln
fälschlich als eine Hummel von Lichtenberg bezeichnet, und nach deren Ableben Margaretha zur
Megde, 1469, todt 1478. Wohl aus erster Ehe waren geboren: 1) Barbara, verm. an Johann von
Wickersheim und Hans von Firdenheim; 2) Catharina, Witwe des Friedrich von Sulz, 1481. 3) Caspar,
1464, Oberschultheiß von Zabern, f 1483; später als strenuus vir bezeichnet, wohl weil er Ritter
geworden. Von seiner Gattin Veronica Armbruster von Erstein, 1472, f 1481, sep. bei den Reuerinnen
in Straßburg, hinterließ er: a) Martin, f 1513 als Mönch in Neuweiler, b) Adolf, 14S5, 1507,
wurde Bürger in Freiburg 1500. c) Rosa, Gattin des Fabian von Eschenau 1522. d) Lazarus, 1485,
1507, in Neuweiler wohnhaft 1499. e) Hieronymus 1485, 1541, todt 1544; uxor: Ursula Nagel von
der Alten Schoenstein 1539, 1544, welche ihm gebar: Caspar, 1542, 1550, in Offenburg wohnhaft,
und Sigismund Bernhard, 1547, f 1564. 16. 12. im 42. Jahre, der nebst seiner Gattin Margaretha
von Kageneck, f 1564. 16. 9. im 38. Jahre, zu Schweighausen bei Hagenau beigesetzt wurde. Von
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Mistfuerer. Cunrat der M., Bürger zu Ueberlingen, vergabte an Kloster Salem 1341. 6. 7.
Mittag. Ein später angenommener Name der gegen Anfang des 15. Jahrhunderts von Schlett-
stadt nach Freiburg übergesiedelten Familie Hahn, siehe diesen Artikel I, pag. 521. Michael Mittag
1439, 1458, Clewy M. 1439, 1476, Konrad 1472, 1475 und Hans M. 1473 Beisitzer des Gerichts in
Freiburg; der erstere auch 1451 Mitglied der Gesellschaft zum Gauch. Clewi und Erhard M., welche
im Jahre 1460 mehrere Häuser in Freiburg besaßen, werden als Kürsener bezeichnet. Claus M., Bürger
zu Freiburg, et uxor Eva Schöblin hatten 1493 von der Abtei Reichenau Lehen im Breisgau inne. Der
Augustiner Convent in Freiburg bekannte 1501. 24. 6., daß der ehrsame Conrad Mittag und seine Gattin
Irene zu einer Messe für sich und den Dr. Johannes Odernheim (f 1526) und seine Gattin Ursula M. 60 fl.
und eine Matte im Bann von Kirchzarten vergabt haben. Das letztere kinderlose Ehepaar testirte
1521. 14. 5. und machte eine Stiftung am Freiburger Münster. Junker Jacob Mittag, geb. um 1485,
Sohn des Hans Hahn gen. M., welcher 1491 — 1499 Schultheiß in Freiburg war und seit 1497 als
«Junker» bezeichnet wird, also wohl den Adel erworben hatte, war 1537 einer der Pfleger der adeligen
Stube zum Ritter in Freiburg, 1545 Untei^Kastenvogt der Gerichte in Cappel und Oberried, scheint
aber aus seiner Ehe mit Eva von Bosenstein Söhne nicht hinterlassen zu haben. Hans Philipp von
Biumeneck belehnte 1538. 14. 11. den festen Jacob Mittag als Vormund und Großvater des festen
Hans Jacob Spielmann mit den Lehen in Endingen, welche einst f Gervasius Sp. von f Rudolf v. B.
empfangen hatte. Von weiteren Töchtern stattete Jacob v. M. 1519. 15. 6. Margaretha bei ihrem
Eintritte in das Kloster Marienau zu Breisach mit 5 fl. Gelds in Bischoffingen aus und war Elsbeth
1524 Gattin des Nicolaus Babst, Kanzlers in Ensisheim. Frau Barbara und Frau Cordula Mitiägin,
wohl Witwen, besaßen 1565 die Häuser zum weißen Hahn bez. zum Uhu in Freiburg. Das Siegel
Jacobs an einer Urkunde vom 28. Januar 1522 (Gen.-L.-A. 20, Convolut 93) zeigt im Schilde auf
einem Dreiberge stehend einen zum Fluge bereiten Hahnen; gekr. Turnierhelm: der Hahn. Siehe
die Abbildung I, pag. 521.
von Mittelhausen. Verschiedene Adelsgeschlechter im Elsaß, von denen hier nur in Betracht
kommen: 1) Als Johannes von Wolen, Bürger in Waldshut, seßhaft zu Lauffenburg, und seine Gattin
Mathilde dem Kloster Koenigsfelden ihren Hof in Dogern, B.-A. Waldshut, verkauften, siegelte für ihn
sein Schwager Johannes v. M. Im Schilde ein Andreaskreuz: f S'. IOHANNIS. DE. MITTELHVS.
Wohl seine Kinder waren: a) Karl v. M., Ek., 1359, 1362. Andreaskreuz: f S. KARL. VON. MIT-
TELHVSEN. Seine Witwe Agnes, Tochter des Ek. Johans Knobloch gen. Zwige, lebte 1372. 21. 4.
in Schlettstadt. b) Egenolf, Predigermönch in Colmar, 1356. c) Johannes oder Henni, Ek., 1344
in Oberbergheim, 1363 Schultheiß daselbst; seine Tochter Greda war 1368 Gattin des Fritschemann
Kroenlin von Bergheim. Er ist wohl identisch mit dem Johannes de Mittelhus, armiger, welchem
gemeinsam mit Heinricus Völmini, can. eccl. Bas., und Hüglinus de Sliengen, civis Bas. 1370. 14. 12.
der Bischof Johann von Basel die Anfertigung der Münze übertrug, d) Eine Tochter, welche sammt
ihrem Gatten Heinrich von Buchheim 1344. 11. 11. nicht mehr am Leben war, da ihr Bruder Johans
als Vormund ihrer Kinder einige Aecker bei Freiburg verkaufte.
2) Von dem Dorfe M. bei Brumat schrieb sich ein Adelsgeschlecht, welches nachmals sehr aus-
gebreitet und auf beiden Ufern des Rheins reich begütert war. Lutze, Mönch in Schuttern 1301.
Als Brüder erscheinen Cunemann und Hans v. M. 1406, 1435. Der Letztere hatte Gertrud von En-
dingen, Witwe des Wirich von Berstett, geehelicht, deren Brüder 1426. 9. 7. für ihn ihr Markgräflich
Hachberg. Lehen in Rorschweier und Oberbergheim aufgaben, mit welchen er 1426. 14. 12. belehnt
wurde. Beide Eheleute waren 1441. 8. 7. nicht mehr am Leben. Söhne: A) Thomas, 1444. 23. 3.
nebst seinem Bruder Wilhelm Beisitzer eines Markgrfl. Bad. Lehengerichtes in Baden, lebte 1456.
B) Wilhelm, 1421, Amtmann zu Westhofen, f 1472. 12. 4. sep. in Hohatzenheim; er ehelichte 1425
Margaretha, eine Bastardtochter Ludemanns IV Herren von Lichtenberg, in späteren Ahnentafeln
fälschlich als eine Hummel von Lichtenberg bezeichnet, und nach deren Ableben Margaretha zur
Megde, 1469, todt 1478. Wohl aus erster Ehe waren geboren: 1) Barbara, verm. an Johann von
Wickersheim und Hans von Firdenheim; 2) Catharina, Witwe des Friedrich von Sulz, 1481. 3) Caspar,
1464, Oberschultheiß von Zabern, f 1483; später als strenuus vir bezeichnet, wohl weil er Ritter
geworden. Von seiner Gattin Veronica Armbruster von Erstein, 1472, f 1481, sep. bei den Reuerinnen
in Straßburg, hinterließ er: a) Martin, f 1513 als Mönch in Neuweiler, b) Adolf, 14S5, 1507,
wurde Bürger in Freiburg 1500. c) Rosa, Gattin des Fabian von Eschenau 1522. d) Lazarus, 1485,
1507, in Neuweiler wohnhaft 1499. e) Hieronymus 1485, 1541, todt 1544; uxor: Ursula Nagel von
der Alten Schoenstein 1539, 1544, welche ihm gebar: Caspar, 1542, 1550, in Offenburg wohnhaft,
und Sigismund Bernhard, 1547, f 1564. 16. 12. im 42. Jahre, der nebst seiner Gattin Margaretha
von Kageneck, f 1564. 16. 9. im 38. Jahre, zu Schweighausen bei Hagenau beigesetzt wurde. Von