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Kindler von Knobloch, Julius ; Badische Historische Kommission [Hrsg.]
Oberbadisches Geschlechterbuch (Band 3): M - R — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.2607#0108
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Herren, Freiherren und Grafen von Moersberg.

von Moersberg.

und Hut wie vor beschrieben; Hd. r. s. (W.-B. des Konrad Schnitt in Basel, fol. 127 «von Mersperg»
bez. Miltenberger Wappenbücher, fol. 248 a «von Mörsperg»). Zu diesem Geschlechte gehörten aus-
weislich ihrer Siegel: der Ek. Jkr. Heintzin v. M., welcher sammt seiner Gattin Frau Anna Reben in
Sennheim 1350 verkaufte, sowie der Ek. Walter v. M., Bruder des f Diebold v. M.), welcher nebst
seinem Vetter Wetzel v. M. wegen der von Frau Clara Vorgassen sei. hinterlassenen Güter 11. 8. 1382
verglichen wurde. Wetzel überließ 1. 3. 1385 Güter in Weil bei Lörrach und Klein-Basel an Ulmann
Rencke, wobei Walter v. M. als Z. erscheint, der 9. 7. 1386 in der Schlacht bei Sempach fiel.

Das andere, ungleich bedeutendere, angeblich von den Grafen
de la Roche in Burgund abstammende und in veränderten Farben
deren Wappen führende Geschlecht v. M., dessen bis auf Friedrich
v. M., 941 auf dem Turnier zu Rotenburg (?), hinaufreichende
Stammtafel in Huebner's Genealogischen Tabellen, III, No. 874
gegeben wird und welches im 14. und 15. Jahrhundert außerordent-
lich ausgebreitet gewesen ist, hat in der Geschichte des Ober-
badischen Gebietes eine bedeutende Rolle gespielt. Urkundlich
erscheinen zuerst Anton und Walter v. M. Eberhardus miles de
Mörsperg 1240; seine Gattin Adelheidis (1243 Adelaide) übergab
21. 8. 1240 ihr Gut dem deutschen Orden; Z. Frater Eberhardus
de M., ordinis Teutonici, war wohl ihr Sohn. Der Letztere, Eber-
hardus de Mürsberc, 1255 Deutsch-Ordens-Comthur in Spanien.
Wernherus de Mörsperg Z. Urk. Rheinfelden 20.3.1257; derselbe,
R., zu Altkirch gesessen, war 24. 5. 1270 krank; er stellte, da
seine Schwäger Herr Hartmann und Herr Heinrich von Kienberg
Ansprüche auf die von seiner Gemahlin Frau Helcha (Heilgga von
Kienberg) von ihrem ersten f Gatten Herrn Eberhard im Hofe,
Bürger in Rheinfelden, ererbten Güter in Karsau, B.-A. Säckingen,
erhoben, welche sie 21.8.1270 dem D.-O.-Hause Beuggen verkaufte,
seinen Neffen Herrn Cunrat den Münch, R., als Gewährsmann. Jacata, Gattin des Dietschmann zer
Sunnen 1270. Heinricus de Morsberg, R. 1271, 1300; sein Sohn Hartmannus domicellus 1272, danach R.,
todt 1305; dessen Sohn Heinricus 1305 ein Burglehen in Pruntrut (Porrentruy) hatte. Johannes domicellus
de Mörsperch et uxor Agnes, filia dci. Heinrici de Dala (Delle), militis, vergabten 1272 an Kloster
Lützel. Des f Johan de Morimont, R.'s, Söhne: Wernherus, R., und Richardus, armiger (1310, R.
1314, 1342, Lehnsmann der Grafen de la Roche, todt 1353) quittirten 15. 12. 1305 dem Bischof von
Basel über 50 M. S., wofür ihrem f Vater die Zehnten in Kesselach verpfändet waren, und machen
Güter in Heitweiler zum Burglehen in Pruntrut. Die Gemahlin Richards, dame Catherine 1310, lebte
noch 13. 2. 1374, fille de Perrin dit Vadrel, ecuyer, soeur de Richard dit Stockart de Porrentruy, R.,
stiftete ihrem Gatten bei der Bruderschaft in Pruntrut mit Gütern, die sie von Aberlin de Morimont
gekauft hatte, ein Anniversarium; ihre Kinder waren Heinrich, Ek., 1346, 1354 und Jeanne (etwa
identisch mit der 1362 lebenden Jehannette?), 1337 femme de Berthol dit le Grave dAngrät, R. Das
Geschlecht war im 14. Jahrhundert im Bisthum Basel sehr begütert und außerordentlich ausgebreitet, so
daß zur Unterscheidung der Linien die Anwendung besonderer Beinamen erforderlich wurde. Von solchen
kennen wir: A) Nüsse, _Nürs. Wernher der Nüsse von Mörsperch, R. 1313. Herr Heinrich der Nüsse
(1343 Nuce) v. M., R. 1345, empfing 1361 den Burghof mit Graben und dem Dorfe Bubendorf, */4 der
niederen Burg und ein Haus in der oberen Burg Mörsberg, Gülten in Larg und Altkirch als Oesterr.
Lehen; Oest. Rath 1362; nach seinem Ableben wurden 1377. 17. 6. seine beiden Söhne Voirelin et
Echement Nuß de Morimont belehnt. Heinzmann Nüsse v. M., Ek., mit der Stadt Mülhausen ver-
glichen 1382. Heinmann Nüsse v. M., Propst zu Feldbach, versprach 1392. 17. 4. binnen acht Tagen zu
Herzog Leopold kommen und ihn versöhnen zu wollen. _B) Schweizer. Jkr. Heinrich Switzer v. M., Ek.
1377, vergabte an Kloster Lützel 1383; uxor: Grede von Zessingen; sein Bruder Jacob, Ek. 1383, todt
1384.9.6. Heinz Switzer v. M. 1434.1.10., wurde geächtet 1451.26.8.; wohl sein Bruder war Hemmann
S. v. M., Witwer einer Ennelin, 1451. C) Brechter. Diesen Beinamen führte Peter v. M. gen. Brechter,
R. 1362, der bei Sempach fiel, der Stammvatefcles später freiherrlichen und gräflichen Geschlechtes.
Jkr. Werner v. M., Schultheiß von Mülhausen, 1367. Heinrich v. M., 1388 "Hauptmann zu Frei-
burg in Uechtlande, 1392 im Bundesbriefe von St. Georgenschild, gehörte 1399 zu den Gläubigern der
Grafen von Freiburg. Andreas, 1389 Conventherr in Auggen, 1394 D.-O.-Hauscomthur in Altshausen,
1416, 1419 Comthur in Auggen. Wernherus, religiosus ordinis S. Benedicti in Morpach, Bas. dioc, 1400
auf der Universität Heidelberg immatriculirt. Eisina v. M., Gattin Richards von Zessingen, 1400. Greda
zem Rosen, Witwe des Ek. Heinrich v. M. gen. Nürs, 1401, 1425. Eisina, Tochter des f Walter v. M.,






 
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