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Kindler von Knobloch, Julius ; Badische Historische Kommission [Hrsg.]
Oberbadisches Geschlechterbuch (Band 3): M - R — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.2607#0111
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Mohr.

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Friedrich oder Frick M., welcher 1396 den Gründungsbrief der Junkergesellschaft zum Esel in
Ravensburg unterzeichnete, ist wohl ein Bruder Rudolfs des Alten, mit welchem die Seite 108—110
gegebene Stammtafel beginnt. G. Bucelini Rhaetia sacra et profana, pag. 416, und desselben Verfassers-
Constantia sacra et profana, pag. 85, sowie das Stammbuch der am Stad geben Friedrich M., Gemahl
einer Barbara von Rordorf, als Sohn des Nicolaus und Vater eines Conrad M., verm. mit Anna von
Goldenberg, und als dessen Sohn Pancratius verm. mit Apollonia von Tierberg von der Wilden Tierberg,
Tochter Hans Rudolfs und der Barbara von Karpffen. Hier liegt eine absichtliche Fälschung vor, um
die Abstammung der am Stad zu beschönigen. Pangraz von Rappenstein gen. Moetteli erhielt vom Kaiser
Karl V d. d. Innsbruck 1552. 15. 3. die Bestätigung und Besserung des ihm vom Papste Clemens VII
mit ritterlicher und adeliger Würde verliehenen Wappens im rittermäßigen Adelstande. Eine solche wäre
nicht nothwendig gewesen, wenn Pancratius ehelich geboren gewesen wäre. Er hatte einige Züge gegen
Frankreich, in Welschland und gegen die Türken mitgemacht und bereitete später durch seine Gewalt-
taten gegen französische Unterthanen der Eidgenossenschaft schwere diplomatische Verwickelungen.
Ueber sein Wappen siehe unten. Er machte der Stadt Augsburg viel zu schaffen, in der er 1554. 25. 8.
wegen Todtschlages durch den Scharfrichter enthauptet wurde. Er hatte 1515 . . .in Augsburg Regina
Wolff geehelicht. Seine Tochter Osanna oder Osianna, angeblich Tochter seiner Gemahlin Apollonia

von Tierberg, f Moeringen

1601. 13. 2., verm. daselbst

an Jkr. Johann Jacob am Stad

v. Moeringen, f 1603.19.11.,

begraben in der Pfarrkirche

zu Moeringen. Wohl gleich-
falls Tochter von Pancratius

war Anna Catharina v. R.,

verm. in Augsburg 1567 . . .

an Georg Welser.

Zu dem Geschlechte

dürften noch gehören: Frater

Johannes Moetteli, sacerdos

etmonachus, f 17. September

(Necrolog des Klosters Salem).

Maria M. V.R., f 1465.25.1.,

vermählt 1464 an Heinrich

Escher, f 1491.9.11.(Escher,

Familien-Geschichte). Vere-
na M., verm. im November

1544 an Hans Mangolt.
Uneheliche Sprossen des Geschlechts waren ferner Martin Moetteli, Kaplan in Sulgen, später
Pfarrer in Weinfelden und Dekan des Kapitels Frauenfeld um 1523; er war einer der ersten Thurgau.
Geistlichen, der sich der evangelischen Lehre zuwandte. Josef M. 1547—1551 Pfarrer zu Märwil,
1551—1568 Diakon zu Turbenthal, f in Schlaft 1599.

Wappen. Die vom Kaiser Sigismund den Brüdern Johann, Rudolf und Nicolaus M. 1430. 30. 12.
ertheilte Wappenbesserung erwähnt nur die — schon sehr frühe — Verleihung der Helmkrone und
mutationem colorum. In G. auf gr. Dreiberge stehend ein ^ Rabe, ebenso auf gekr. Helme; Hd. ££ g.
(Bassenheimer Wappenbuch). Der Schild s. die Hd. # s. (Wappenrolle der Gesellschaft zur Katze in
Konstanz). Der Schild g., der Dreiberg darin r., der Berg auf gekr. Helme $:, Hd. ^ g- im Ms.
W.-Buche des Kgl. Zeughauses in Berlin, pag. 606: «von Rappenstein, f; das Wappen kam an die
Moetteli». In dem oben erwähnten Diplome 1552. 15. 3. ist folgendes Wappen: Im g. Schilde und
auf g. gekr. Helme ein ^ Rabe auf r. Dreiberge stehend; Hd.: r. g. Die «Besserung» bestand darin,
daß um den Helm eine g. Kette gelegt ist, daran ein Diamant hängt und um das ganze Wappen ein
gr. Lorbeerkranz gelegt ist (K. K. Adels-Archiv.) (Siehe Robert Durrer, Die Familie vom Rappenstein
gen. Mötteli, im Geschichtsfreund, Band 48, pag. 81—270, und 49, pag. 1 — 70; A. Schulte, Geschichte
des mittelalterlichen Handels und Verkehrs, I, pag. 628 ff.).

Mohr. Ein altes Geschlecht in Ueberlingen. Sifridus cognomento Mor Z. Urk. der Grafen von
Neuenbürg 1223. 19. 1., Sifridus Maurus Z. Urk. der Grafen von Heiligenberg und erster Zeuge Urk.
Ueberlingen 1251. 30. 6. Ein späteres Geschlecht kam dahin aus Aliensbach, B.-A. Konstanz, wo Hans
Mor 1477—1494 Stadtammann war; sein Siegel zeigte im Schilde ein schräglinks gestelltes, oben ab-

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Moetteli vom Rappenstein.

Moetteli vom Rappenstein.
 
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