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Kindler von Knobloch, Julius ; Badische Historische Kommission [Hrsg.]
Oberbadisches Geschlechterbuch (Band 3): M - R — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.2607#0121
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Morser.

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von Morschweiler.

Löwe, unten r. w. r. getheilt; H.: ein ^ gekleideter bärtiger Mannsrumpf; Hd.: weiß. Ebenso im
Ms. Wappenbuch des Kgl. Zeughauses in Berlin pag. 861 das Wappen von Morschwyler nur hier der
Mannsrumpf weiß gekleidet. Es ist ein eigentümliches Zusammentreffen, daß denselben Schild die
Stammler in Kaisersberg führten. (Siehe Stammler.)

Mörser. Die Morser sind ein altes rathsfähiges Adelsgeschlecht der Stadt Freiburg und zwar, wie
ich wegen des gleichen Schildbildes (gesenkte Spitze) und der gleichen Helmzier (Löwenhals) vermuthe,
Stammesgenossen der von Kuerneck (siehe II, pag. 404—408); jedenfalls sind sie nicht aus der Kauf-
mannschaft hervorgegangen, wie in der Zeitschrift, Band 43, pag. 501
angegeben ist. Zuerst erscheinen Heinricus Moesarius(!) und Bertoldus
Mersor(!) unter den 24 Rathsherren (consules) der Stadt Freiburg in
der Urkunde 1223.16.2. wegen einer Vergabung an Kloster Thennen-
bach. Demnächst kommt im Rathe vor Herr Johannes der Mörser
1264 — 1292, zuerst als Ritter bezeichnet in der Urkunde 1276
(ohne Tag), durch welche die Herren von Uesenberg ihm und seinem
Tochtermanne Herrn Albrecht von Falkenstein, R., das Gut zu
Schupfholz (B.-A. Emmendingen) übergaben, über welches ihm Graf
Egon von Freiburg 1282. 5. 2. die Vogtei übertrug. Herr Johannes
wurde, im Gegensatze zu seinem Sohne gl. N., seit 1284 als der Ael-
tere oder der Alte bezeichnet, lebte noch 1294. 4. 7., nicht mehr
1304. 17. 4. Im Seelbuche des Freiburger Spitals wird seiner so-
wie seiner Gattin Guta und einer Tochter Anna gedacht. Im Jahre
1300 war in Freiburg «der Morser» beraubt worden und wurden
«alle Morsere und alle ihre Kinder» aus dem Rathe ausgeschlossen
(Schreiber, Urk.-Buch, I, pag. 441). Laut Urk. vom nächsten Guten-
tage vor U.-F.-Lichtmesse 1300 war Katherine Morserin damals Aebtis-
sin von Güntersthal. Heinricus dct. Morser (todt 1315) wohl ein
Bruder des Herrn Johannes, Z. Freiburg in vigilia nativitatis S. Johis.
Bapt., wurde 1300 von den Herren von Rappoltstein mit Lehen in
Biesheim, Kreis Colmar, belehnt, und ebenso seine Nachkommen 1313, 1351. Dem Paulus M. erlaubte
Schmaßmann Herr zu Rappoltstein 1406. 7. 5. sein Lehen in Büssisheim an Cunmann und Walter von
Bolsenheim zu versetzen. Johannes, Sohn des f Herrn Johannes, verkaufte Zinse in Forchheim 1304,
im Rathe zu Freiburg 1320. Hanmann M., Ek., 1335, 1338, todt 1346; uxor: Elisabeth, Peter des
Münzmeisters sei. Tochter, verkaufte 1346 mit Willen ihrer Kinder Katerine, Otylie und Anna dem
Kloster Günthersthal, in welches die erste und dritte danach eintraten, die Mühle «bei der nideren
Würi» (Wiehre, Vorstadt von Freiburg). Nächster Vatermage der Kinder war Herr Dieterich M., Kirch-
herr in Oedenburgheim. Frau Elisabeth und ihre Tochter Otilia verkaufften Reben in Oberschaff hausen
1364. Töchter des Ritters Johannes M. waren: 1) Elisabeth, 1276, 1315; mar.: Albrecht von Falken-
stein, R. 1276, 1309, todt 1313, und wohl 2) Brigida, f 1336. 4. 2., sepulta in ambitu monasterii
Thennenbach; mar.: Franz von Ampringen, 1315, 1318, R. 1323. Heinrich, Sohn des obigen Hein-
rich (?), 1304, erlaubte 1310. 4. 7. dem Grafen von Freiburg den Rückkauf der ihm verpfändeten
4 M. S. Gelds von einer Hofstätte in Freiburg um 40 Mark Silbers; verk. Gülten in Amoltern 1313
und in Königsschaff hausen 1330, lebte noch 1336. 20. 12., todt 1355; uxor: . . . Tochter des f R.'s
Dietrich von Tußlingen 1330, 1336. Kinder: A) Johann Dietrich, Kirchherr in Oedenburgheim 1329,
1346. B) Peter, 1336, Kirchherr zu St. Martin in Waldkirch 1355, 1380. 29. 11. Sein spitzogivales
Siegel zeigt den heiligen Martin zu Pferde und darunter den Schild der Morser: f S. PE. TRI. DCI.
MORSER, RECTORIS. ECCE. SCI. MARTINI. C) Heinrich, 1344, 1355. D) Tüslinger, aus dem
Geschlechtsnamen der Mutter gebildet, 1344. E) Franz 1336, 1366, der Aeltere genannt 1375. Er
scheint längere Zeit außer Landes gewesen zu sein, denn die Schnewli und die von Falkenstein
empfingen 1355. 6. 8. von den Grafen von Freiburg und den Herren von Schwarzenberg die Lehen
des Franz Morser, die Dörfer Boetzingen und Schaffhausen, sollten sie ihm aber zurückerstatten, wenn
er zurückkehrte und sie zurückforderte. F) Adelhaid, 1344, 1355. Die Urkunde 1344. 11. 3., durch
welche die vorgenannten Geschwister ihrem Bruder Franz (E) die freie Verfügung über sein Gut zu
Boetzingen überließen, besiegelten die 4 Brüder, und waren damals die beiden älteren noch nicht in geist-
lichem Stande. Dietrich führte Schild und Helmzier: f S'. DIETRICI. DCI. MORSER., die anderen
drei Brüder nur den Schild mit der gesenkten Spitze: } S'. PETRI. DCI. MORSER. bez. f S'. HEIN-
RICI. DCI. MORSER und f S'. DVSLINGARII. MORSER. Der vorige Heinrich hatte in der Urk.
1336. 20. 12. (Breisgauer-Archive, Conv. 146) als Z. seine 4 Söhne gestellt: Dietherich, Hanmann
(Heinmann?), Peter und Franz. Johans Morser (identisch mit Hanmann oder mit dem Tüslinger?)
 
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