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Kindler von Knobloch, Julius ; Badische Historische Kommission [Hrsg.]
Oberbadisches Geschlechterbuch (Band 3): M - R — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.2607#0133
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Mueliherre — von Muellenheim.

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Mueliherre.

Mueliherre. Der ehrbare bescheidene Herr Wernher Müliherre, Domherr zu Lautenbach, Burg-
vogt zu Badenweiler, 1385. Sein rundes Siegel zeigt im Schilde einen Mühlstein: f S.'WRHI.
MVLIH'RN. PP. I. HT. Der Namen Mülher ist im Badischen Oberlande noch vertreten.

von Muelinen. Das noch blühende Aargauer Uradelsgeschlecht v. M. kommt schon früh im
Breisgau vor; ob aber die in den Urkunden des heiligen Geist-Spitals in Freiburg 1337 genannten
Personen auch dazu zu rechnen sind, steht dahin. Anna, des Johannes von Mülina sei. Tochter, und
deren Töchter Elysabeth und Clara, von Freiburg, verkauften Matten in Feldkirch, B.-A. Staufen, und
billigte diesen Verkauf Johannes von Mülina, Bruder der Anna und Oheim der Töchter, 1337. 16. 5.
Johannes der Turner, R., von Freiburg, verkaufte 1337. 5. 12. dem Spitale sein Erblehenrecht von
Gütern in Denzlingen, welches er einst von Claus dem Müliner gekauft hatte, und bedingt dabei aus,
daß dieser das Lehenrecht binnen drei Jahren zum selben Preise wieder an sich lösen dürfe. Cäcilia
von Reinach, Witwe des Albrecht von Muelinen, Ritters und Herz. Oesterr. Rathes, welcher nebst

fünf anderen seines Geschlechts in der Schlacht

bei Sempach gefallen war, starb kinderlos in

Königsfelden 1410. 14. 5. Johann (Hanrnann)

v. M., R., 1417, Herr zu Schinznach, Mitherr

zu Castelen und Rauchenstein; uxor: Agnes

von Winkelsheim (aus Schaffhausen), 1402,

1417. Kinder: a) Margaretha, 1437, 1459

Conventsfrau, 1441, 1448 Meisterin zu St. Agnes

in Schaff hausen, b) Ursula, 1427 Kloster-
frau, 1456, 1462 Aebtissin von Königsfelden.

c) Ludwig, Chorherr zu Beromünster 1411,

Vicepropst 1449, auch Domherr in Basel 1449,
f Beromünster 1484. 13. 1. d) Anna, heir. 1429 Ulrich Graemlich
■von Zusdorf zu Pfullendorf; derselbe Ulrich Graemlich der Alte zu
Menningen genannt 1437, 1454, todt 1464. e) Hans Albrecht von
Muelinen, Stammvater des Geschlechts in Bern, heirathete 1431 Agnes
von Reischach. Ihr Sohn Jkr. Albrecht von M. erlangte d. d. Thiengen
1469. 30. 10. namens seiner Mutter und ihres Bruders, des Jkr.
Heinrich v. R., die Gerechtigkeit der Zehnten zu Ober- und Unter-
Lauchringen, B.-A. Waldshut, des Herrn Hans Heinrich von Off-
tringen, R.'s, die von dessen Vetter Jkr. Hermann v. 0. und seiner
Gatin Veronica von Reischach verschrieben und nach deren Tode an

Frau Agnes und ihren Sohn vererbt worden sind. Die Gebrüder Hanmann, Hans Albrecht und Hans
Friedrieh v. M. verkauften 1472. 29. 6. die Zehnten in Ober- und Unter-Lauchringen um 800 fl.
den Grafen von Sulz. Hanmann, R., Schiedsrichter in Waldshut, 1487. Hans Albrecht, 1514 D.-O.-
Comthur zu Hitzkirch, dann Verwalter der Commende in Koenitz, heirathete Margaretha von Freiberg
(Freiburg?), 1508, 1516 Meisterin des Klosters Rügsau, Canton Bern. Hans Friedrich von Müllenen
und andere Erben ihres Vetters Hans Heinrich (Schnewli) von Landegg verkauften 1599. 25. 8. die
Tannenmatte bei Waldkirch. Dies ist die letzte Spur des Geschlechts im Breisgau.

Von der Berner Linie wurden die Vettern Nicolaus Friedrich, n. 1760. 1. 3., f 1833. 15. 1., und
Rudolf Albrecht Bernhard, n. 1788. 14. 12., f 1851. 23. 6., d. d. Wien 1816. 14. 6. in den Oesterrei-
chischen Grafenstand erhoben. Der Enkel des Ersteren Egbert Friedrich, n. Bern 1817. 14. 1., f Bern
1887. 16. 8., Doctor phil., war der Bearbeiter der hier oft citirten «Helvetia sacra», 2 Theile, Bern
1858—1861.

Wappen: In G. ein fl: Mühlrad; gekr. H: das fl: Mühlrad; Hd. fl: n. (Siebmacher, I, pag. 200,
No. 2.) Hd. fl: g. (Wurstisen, Baseler Chronik, I, cap. 16.)

von Muellenheim. Die Frage, ob das große Straßburger Geschlecht von Muellenheim seine Her-
kunft und seinen Namen von dem Dorfe Müllen im B.-A. Offenburg oder von der Stadt Müllheim im
Breisgau herleitet, muß vorläufig dahingestellt werden, jedenfalls gehört es in den Rahmen dieses Werkes.
Die erste Kunde von Trägern dieses Namens bringt der Rotulus Sanpetrinus, in welchem als Zährin-
gische Ministerialen in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts auftreten: De domo ducis de Zaringen:
Berhtoldus de Mulenheim et filii ejus Rödolf, Berhtolt, Heinricus, Cönrat et nepos ipsorum Hugo de
Hugelheim et filii ejus Rödolfus, Röthardus quoque et Lancilius de Mulenheim; ferner Egilolf de Mulen-
heim; Reginoldus de Mulenheim cum uxore Töta et frater ejus Bertholdus cum uxore sua Gertrude
filiisque suis Rödolfo et Berhtoldo. Burkard von Mülnheim, R., und seine Brüder Z. der Stiftung der

Oberbad. Geschlechterbuch. III. 17

von Muelinen.
 
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