Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kindler von Knobloch, Julius ; Badische Historische Kommission [Editor]
Oberbadisches Geschlechterbuch (Band 3): M - R — Heidelberg, 1919

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.2607#0197
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Neidhart — Neidiberg.

193

hin"

Neidhart (Nithart, Neithart). Ursprünglich aus Ulm stammendes, in den Reichsstädten weitverbreitetes
Geschlecht. Litteratur über die Familie N. Oberamtbeschreibung Ulm, Stuttgart 1897, II, pag. 284. Weyer-
mann, Nachrichten von Gelehrten u. s. w. Ulm, pag. 416. Weyermann, Neue Nachrichten, pag. 352 ff. P. von
Stetten, Geschichte der adelichen Geschlechter der f reyen Reichsstadt Augsburg, von Hoheneck, Genealogisch-
historische Beschreibung der Herrenstände des Erzherzogthum Oesterreich ob der Enns. von Ledebur, Adels-
lexicon der Preußischen Monarchie unter Neidhardt von Baustaedt II, pag. 141. Beschreibung der
Neidhardschen Epitaphien im Ulmer Münster in Württemberg. Vierteljahreshefte 1893, pag. 133
und pag. 142—144. Die Linie zu Ulm erhält eine Reichsadelbestätigung d. d. Dieclenhofen 1552. 29. 10.
und erlischt mit Hans Sebastian N. 1658. 7. 3. (Todtenschild im Ulmer Münster). Dieser Linie gehört
wohl an Heinrich N., Probst in Bischofszeil 1481, 1486, «utriusque juris doctor, canonicus et custos
Constantiensis, praepositus in Wiesensteig ac huius ecclesiae plebanus», f 1500. 13. 11. (Epitaph im
Ulmer Münster). Wohl im 14. Jahrhundert siedelte ein Zweig der N. nach Konstanz über. Meister
Ludwig N., Leutepriester und Chorherr zu S. Stephan in Konstanz 1413. Doctor Heinricus N. artium
et decretorum doctor, Canonicus Constantiensis, f 1439. 14. 7. Der ehrwürdige Meister Ludwig N._
Lehrer geistlicher Rechte, Domherr und Custos des meren Gestiftes zu Konstanz und Official des geist-
lichen Hofes daselbst 1445. Hans N. civis Constantiensis, 1458. Michel N. Spitalmeister in Radolfzell
1462, 1492. Ludwig N., Stadtammann in Konstanz 1478, 1487; uxor: .... Muntprat, Tochter
Conrads, der von der Abtei Reichenau mit der Veste Ober-Salenstein belehnt wurde. Johannes N. de
Frickingen (B.-A. Ueberlingen) f 1493. 23. 2. Tocltenbuch Salem* Margaretha N., Witwe des Hans
Ehinger, schenkt dem Spital zu Konstanz den kleinen Brül vor der Stadt 1506. Jodocus N. de Con-

stantia, auf der Universität Heidel-
berg immatrikulirt 1536; baccalau-
reus artium 1538. 10. 2. ,Johann
Peter N. und Hans N. auf dem
Girsberg gehören zu den Ausgesellen
der adeligen Gesellschaft zur Katze
in Konstanz bei deren erster Auf-
lösung 1548.

Sebastian N. wird in Augs-
burg als Bürger aufgenommen 1516;
zählt zu dem Patriziate daselbst
1538; erhält von Kaiser Karl V
Verleihung des rittermäßigen Adel-
standes und eine Besserung des
Wappens durch einen gekrönten
Turnierhelm, die Befreiung von
auswärtigen Gerichten und bürger-
lichen Gemeindeämtern, kaiserlich. von Neidlbers-
Schutz und Schirm, Salva guardia,
und das Recht Schlösser zu bauen und sich davon zu benennen, d. d. Valladolid 1542. 16. 5. (K. K.
Adelsarchiv in Wien). Die Linie zu Augsburg erlosch 1625.

Conrad N. gründete im 16. Jahrhundert eine Linie in Oesterreich, die in den Reichsgrafenstand
1705, in den Böhm. Grafenstand 1725 erhoben wurde, aber auch erloschen ist. Das Wappen dieser
Linie führte der 1672 nach Rußland ausgewanderte K. K. Rittmeister Andreas v. N. Ueber seine
noch blühende Nachkommenschaft s. Elmerie, Annuaire de la noblesse de la Russie III, 410—417.

Urkundliche Beweise für die Abstammung des berühmten Generalfeldmarschall August Wilhelm
Anton von N. (geboren Schiida bei Torgau 1760. 27. 10., f Posen 1831. 24. 8.), der vom Könige Friedrich
Wilhelm III von Preußen unter dem Namen «Neidhardt von Gneisenau» mit Vermehrung des Wappens
in den Grafenstand erhoben wurde, d. d. Paris 1814. 3. 6., fehlen. Die Nachkommen des Generalfeld-
marschall blühen noch und besitzen das Fideicommiß Sommerschenburg mit Badeleben im Kreise
Neuhaldensleben. W. In Silber auf schwarzem Dreiberge ein schwarzes Kleeblatt; gekrönter Helm
mit geschlossenem silbernen Fluge mit dem Schildbilde; Hd.: schwarz-silbern (Siebmacher I, pag. 37,
No. 16 und I, pag. 209, No. 6). Varianten: In Silber auf grünem Dreiberge ein schwarzes Kleeblatt
(Wappenrolle der Geschlechtergesellschaft «zur Katze» in Konstanz 1547). Auf dem Helme ein aufgethaner
Straußenflug (Diplom von 1542. 16. 5.). Das vermehrte Wappen bei Siebmacher III, pag. 72, No. 6
unter «von Neidhardt zu Spaettenbrunn».

Neidiberg. Ein aus dem Franziskanerkloster in Villingen stammender Sammelband von 1810,
jetzt in der Großherzoglichen Hof- und Landesbibliothek zu Karlsruhe, gibt unter dem Landa del der

Oberbad. Geschlechterbuch. III. 25

Neidhardt.
 
Annotationen