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Kindler von Knobloch, Julius ; Badische Historische Kommission [Editor]
Oberbadisches Geschlechterbuch (Band 3): M - R — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.2607#0388
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384

Reich von Ehenheim — Freiherren Reich von Reichenstein.

W. Geviert, im ersten und vierten Felde silberner Jungfrauenrumpf in Blau, im zweiten und
dritten Felde ein natürlicher Storch in Gold.

Reich von Ehenheim. Dietericus dictus Reich de E., praebendarius der Abtei Niedermünster
1310, ist der einzige bekannte Träger dieses Namens; vielleicht gehörte er dem Geschlechte der
von Ehenheim an, in dem der Taufnamen Dietrich zu dieser Zeit vorkommt, und war Reich nur der
Beinamen.

Reich von Geispolzheim. Geispolzheim, Dorf bei Straßburg, nach dem sich eine Reihe von
Dienstmannengeschlechtern benannte (s. B. II, S. 364) die eine Kapuze im Schilde als Wappenbild
führten. Es läßt sich jedoch nicht sagen, da kein Siegel vorliegt, ob die Reich von G. zu dieser
Gruppe von Geschlechtern gehörten.

Werner R. von Geispolzheim wird mit dem Kloster Wonnental bei Kenzingen wegen Gütern bei
Uttenheim und Brumath verglichen 1261. 1. 8. (Werner der Reiche, genannt der Kesteler, und die
Gemeinde Geispolzheim siegeln 1262. 23. 5.) Werner der R. schließt gemeinsam mit der Gemeinde
Geispolzheim und anderen einen Neutralitätsvertrag mit der Stadt Straßburg 1262. 23. 5., Ritter genannt
1264. 18. 5,, Bürge für die Ritter Hermann und Heinrich Tözeler von Hagenau 1269. 2. 3. Cune R.,
Zeuge zu Geispolzheim 1297.

.Reich von Kaysersberg. Nach der Stadt Kaysersberg im Oberelsasse sich benennende ritter-
bürtige Dienstmannen, die als Stifter der dortigen Kapelle St. Jakob und St. Anna gelten und die im
Lehensverhältnisse zu den Edelfreien von Schwarzenberg gestanden sein sollen. Philipp R. von Kaysers-
berg ist begütert zu Sigelsheim 1343. 19. 11.; 1347, 1348. Hemmmann R. von Kaysersberg 1397 und
1399. Hans R. von Kaysersberg 1387, 1396. 2. 8., 1404, tot 1414; sein Sohn Philipp kauft Güter
zu Kaysersberg 1412. 21. 6., 1413, 1414, tot 1430, heiratet Ennelin von Refelingen, seßhaft zu
Kaysersberg 1430, 1442, aus dieser Ehe stammt eine Tochter: Else R., sie wird mit ihrem Gatten
vom Kaiser Sigismund mit einem Pfandburglehen zu Kaysersberg, ferner 5 M. Silber Geldes von dem
zu der Burg Kaysersberg gehörigen Trotthause und den Reben belehnt 1434. 24. 2. (nach anderen 3. 3.);
ebenso von Kaiser Friedrich und zugleich begnadigt, daß sie nebst ihrer Mutter nicht unter der Stadt
sondern unter der Landvogtei Elsaß stehen 1442, tot 1467; heiratet vor 1434 Kaspar Beger, R. Vogt
zu Kaysersberg, der mit seiner Gattin Jahrtage für sich und die beiderseitigen Eltern zu Pairis stiftet
1461. Am 7. 7. wurde sein, seiner Gattin und seiner Schwiegereltern Anniversarium im Kloster Unter-
linden begangen. Else Beger, geborene R. von Kaysersberg, wird beerbt von Semann von Hattstatt.
Für Heinzelin Richelin von Kaysersberg verwendet sich Markgraf Bernhard von Baden bei der Stadt
Straß bürg 1411.

Reich von Könsheim. Könsheim, jetzt Kinzheim, ein Dorf
bei Schlettstatt, war der Sitz der nach benannten Dienstmannen der
Edelfreien von Schwarzenberg und von Rappoltstein. Das Wappen
der Reich von R. hat Ähnlichkeit mit dem der von Kinzheim, die
AVappengenossen der von Endingen waren (s. B. II, S. 347), so daß
die Vermutung nahe liegt, daß sie in nahen verwandtschaftlichen
Beziehungen standen. Herr Cune der R. von Könsheim, R., 1298,
1304. Johann des R. von Könsheim Sohn, 1313, 1325, 1327, sein
Sohn Cunemann der R. von Könsheim 1330. 5. 1. Gebrüder: A) Kon-
rad der R. von Könsheim, erschlagen von Johann von Rappoltstein
vor 1330. 5. 1., heiratet Grete von Dingsheim 1330.5.1., diese ver-
kauft 2 $>' Geldes auf Rebäckern zu Reichenweiler neben dem Besitze
ihres Bruders Rülen von Dingsheim gelegen 1357. 27. 6. B) Philipp
der R. von Könsheim 1325.24.4., 1327, 1330.5.1., 1348.

W. Ein durch einen Balken geteilter Schild, in dessen oberer
Hälfte ein wachsender Löwe ist. (Siegel des Johann von Riehen, Sohns von K. 1313 und des Philipp
R. von Könsheim 1327.)

Freiherren Reich von Reichenstein. Geschlecht der Stadt Basel, das vom 13. Jahrhunderte
bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts im oberbadischen Gebiete begütert war. Inzlingen gehörte un-
gefähr 400 Jahre der Familie. Die Burg Reichenstein lag bei Ariesheim im Kanton Basel und wurde
durch das Erdbeben vom 18. Oktober 1356 zerstört. Die Reich von Reichenstein waren Untererb-
kämmerer des Hochstiftes Basel und wurden vom Könige Ludwig XV. d. d. Compiegne 6. August 1773
als Freiherren anerkannt. Die Stammtafel (s. S. 386 ff.) verdanke ich dem gütigen Entgegenkommen
des Herrn Obergerichtspräsidenten Dr. Walter Merz-Diebold.

Uneinreihbar sind: Werlinus Dives Zeuge zu Hagenau 1231; fraglich ob hierher gehörend: Ulrich,

Reich von Könsheim.
 
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