52 Klingelschild Bergstraße 11
von diagonal geordneten Quadraten überzieht. Hier können wir nicht
umhin daran zu erinnern, daß es neben dem floralen Jugendstil einen
abstrakt geometrischen Jugendstil gab. Er operierte mit regulären For-
men, dem Quadrat und dem rechten Winkel insbesondere. Urheber war
der Schotte Mackintosh (1868-1928). Er hatte Verbindung mit Wien, wo
er 1900 Möbel und Entwürfe ausstellte. Und von dort fand der „Qua-
drätlstil" auch in Süddeutschland Eingang.
Zum Nachweis der spezifischen Farbgebung des Jugendstiles gibt es
kaum ein untauglicheres Objekt als die Türen, es sei denn, man zieht die
Farbscheiben der Oberlichter heran, so Parierstraße 31 oder die Türen
des Spitals am Marktplatz von 1903. Ein Detail wollen wir jedoch nicht
unterschlagen, die Doppelreihe grünblauer Kacheln der Backsteinkirche
in Bargau (1904), die dort den Rundbogen der Eingänge nachzeichnet.
Man nehme dies als kleinen Abglanz der Vorliebe der Jugendstil-
Architekten für farbige Teile in der Architektur. Die irisierende Farbe
der Majolikakacheln erinnert an die Kunst und die Künstlichkeit des
Jugendstiles, auch an sein Verhältnis zur Glätte und zum Raffinement.
53 Eingang Milchgäßle 12
(1907)
von diagonal geordneten Quadraten überzieht. Hier können wir nicht
umhin daran zu erinnern, daß es neben dem floralen Jugendstil einen
abstrakt geometrischen Jugendstil gab. Er operierte mit regulären For-
men, dem Quadrat und dem rechten Winkel insbesondere. Urheber war
der Schotte Mackintosh (1868-1928). Er hatte Verbindung mit Wien, wo
er 1900 Möbel und Entwürfe ausstellte. Und von dort fand der „Qua-
drätlstil" auch in Süddeutschland Eingang.
Zum Nachweis der spezifischen Farbgebung des Jugendstiles gibt es
kaum ein untauglicheres Objekt als die Türen, es sei denn, man zieht die
Farbscheiben der Oberlichter heran, so Parierstraße 31 oder die Türen
des Spitals am Marktplatz von 1903. Ein Detail wollen wir jedoch nicht
unterschlagen, die Doppelreihe grünblauer Kacheln der Backsteinkirche
in Bargau (1904), die dort den Rundbogen der Eingänge nachzeichnet.
Man nehme dies als kleinen Abglanz der Vorliebe der Jugendstil-
Architekten für farbige Teile in der Architektur. Die irisierende Farbe
der Majolikakacheln erinnert an die Kunst und die Künstlichkeit des
Jugendstiles, auch an sein Verhältnis zur Glätte und zum Raffinement.
53 Eingang Milchgäßle 12
(1907)