Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kissling, Hermann
Die Kirche in Tonolzbronn und die Kapelle in Ruppertshofen/Ostalbkreis — Ruppertshofen, 1988

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.7442#0027
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Die Kirche von den Anfängen bis
zur Gegenwart

Die Kirche vergegenwärtigt nicht nur eine Stätte des Kultes. Sie ist auch ein
Denkmal der Jahrhunderte, die über sie hinweggegangen sind. Und diese
Zeit, diese lange Geschichte, hat ihre Spuren hinterlassen, hat zu Verände-
rungen geführt. Keiner Generation blieb es erspart, Schäden an Dach und
Mauerwerk zu beheben und um die Ausstattung besorgt zu sein. Darüber im
folgenden einiges, um die heutige Kirche als ein Gewordenes zu verstehen,
um etwas zu erfahren über die Altvorderen, die an diesem Bauwerk Hand
angelegt haben.

Diese Ausführungen wollen auch als Erklärung, Ergänzung und Richtigstel-
lung der knappen Aussagen verstanden werden, die bisher über die Tonolz-
bronner Kirche verbreitet wurden, angefangen bei der bis heute respektierten
Beschreibung des Oberamtes Gaildorf 1852. Dort werden drei Baudaten der
Tonolzbronner Kirche genannt: 1500 („aus diesem Jahr Überreste einer
geschmackvollen gotischen Kirche"), 1780 („Turm umgebaut"), 1815 („Kirche
fast ganz erneuert").20 Das Quellenstudium und eine Bauanalyse lassen dazu
folgendes sagen:

Vor 1500

Der älteste Teil der Tonolzbronner Kirche ist der Turm. Vermutlich in der
Mitte des 14. Jahrhunderts gebaut war er mit einem kleinen Langhaus ver-
bunden, das wohl Turmbreite hatte und etwa 9 Meter lang war. Das muß ein
Holzbau21 gewesen sein, weil bei dem 1963/64 freigelegten Mauerwerk an der
Turmwestwand keine ehemaligen Steinverzahnungen zu erkennen waren.22
Doch der Dachansatz blieb markiert. Beim Turmbau wurde nämlich in die

25
 
Annotationen