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Österreich / Zentral-Kommission für Erforschung und Erhaltung der Kunst- und Historischen Denkmale [Editor]
Kunstgeschichtliches Jahrbuch der K[aiserlich-]K[öniglichen] Zentral-Kommission für Erforschung und Erhaltung der Kunst- und Historischen Denkmale - Beiblatt für Denkmalpflege — 1910

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Budinich, Cornelio: Die St. Jakobskirche in Illyrisch-Castelnuovo (Castelnuovo del Carso) und verwandte Bauten
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https://doi.org/10.11588/diglit.26208#0073
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Die St. Jakobskirche in Illyrisch-Castelnuovo (Castelnuovo del Carso)
und verwandte Bauten


bäude in derKonstruktion desVor- und desMitteibaues
den absoluten Mangel irgend welcher künstlerischen
Absicht(Fig.47). Nicht dasseibe kann behauptetwerden
von der inneren Ausgestaltung der Apsis. Diese hat
sowohl in ihrem poiygonaien Abschiuß als auch im
interessanten Netzgewölbe einen ausgesprochenen
gotischen Charakter. Und zwar handeit es sich um
eine Gotik der spätesten Epoche: wir erkennen noch
ganz gut die Jocheinteiiung; doch haben wir hier
keine Kreuzrippen mehr, und die Gurtrippen laufen
nicht fort von einer Wand bis zur gegenüberiiegenden,
sondern hören bald auf, um im Scheitel des Gewölbes
mit Hiife anderer Sekundärrippen ein Quadrat zu
bilden. Man erkennt also in den einzelnen Jochen
gar nicht mehr die Kreuzgewölbeform und das Ganze
erscheint mehr wie ein Tonnengewölbe mit Stich-
kappen, wo die Rippen nur dekorativen Zweck haben.
Das Proßi der Kippen ist höchst einfach. Die ganze
Anordnung der gewölbten Apsis ist aus Tafel III kiar
zu ersehen.
Der ganze Bau ist aus Bruchsteinmauerwerk
gebaut; die Mauerßächen sind mit gewöhnlichem
Mörtel verputzt. Der von Steinmetz bearbeitete Stein
ist an den Umrahmungen der Öffnungen angewendet,
außerdem nur noch an der Abschrägung oberhaib
des äußeren Apsissockels (siehe Fig. 52).
Für die Datierung der einzeinen Gebäudeteiie
haben wir mehrere Jahresaufzeich-
nungen auf dem Gebäude seibst. So
trägt die Umrahmung eines Apsis-
fensters das Datum 1645. Dieseibe
Jahreszah) erscheint auch auf der Um-
rahmung des Eingangstores. Auf dem
Pfeilerchen zwischen den zwei Glocken
steht die Jahreszahl 1656, während
die Stufe zwischen Schitf und Apsis
die Aufschrift „Anno 1733" trägt.
Es scheint aiso, daß derVor- und
der Mittelbau der Kirche aus der Mitte
des XVII. Jhs. stammt. Die Apsis
dürfte, ihremStile nach zuurteiien, viet
Fig. 47 st. Jakobskirche in Iüyrisch-Casteinuovo älter sein, doch kann man dies, wegen

Die aite St. Jakobskirche von Casteinuovo be-
steht, wie aus beiliegenden Zeichnungen ersichtlich
ist, aus drei Teiien: einem offenen Vorbau von
6'58 X 3'36 im Grundriß, einem größeren Mittel-
bau, innen 8 32 wr lang und 5'83 w breit, und einer
Apsis, welche innen gemessen 5'50 lang, 5*32
breit ist. Die äußere Gesamtlänge der Kirche ist
somit 19;?:, die maximaie äußere Breite 7'30;;:.
Der ganze Bau ist in seiner äußeren Erschei-
nung höchst einfach, und obwohl die Idee des otfenen
äußeren Vorbaues, des

mit einem steinernen
Giockenstuhl gekrönten
Mittelbaues und der
polygonal abgeschlos-
senen Apsis eines ge-
wissen künstierischen
Reizes nicht entbehrt, so
offenbart doch das Ge-
 
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