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1 Neichimirk
Tagen ans.

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i | ReichSmai!

I Tagen aus.

UTorfjt’Uftnfcnfieu.

Wontag, den G. September.

»ich so finden wir »ns wieder
In freilicitliche», Verein.

Und es sollen all- Glieder
Wieder sest verbunden sein.

Aienstag, den 7. September.

Ans getrennten Wegen gingen
Wir gar lange, dort und hier
Aber heute gehn und ringen
Nach dem gleichen Ziele wir.

Mittwoch, den 8. September.

Streit ums Recht und Mißverständnis
Hat uns oft gar scharf entzweit;

Heu! erfüllt uns die Erkenntnis
Kraft gibt uns mir Einigkeit.

Ilsochcnlmtcnder.

Ionncrstag, den !>. September.

linier Motto sein hinfort!
Unverstand nur übersieht dies
Ewig wahre Loosnngswort.

Jireitag, den 10. September.

Die ihr einstmals war t Genossen.
Eint euch wieder, stark und groß.
Und bedenkt. daß ihr entsprossen
Seid demselben Mutterschoos'

Sonnabend, den 11. September.

Und zum FriedensbundeSmable
Kommt, ihr Brüder all' herbei
Als die grobe liberale
PatrioUschc Partei!

Kladderadatsch.

Humoristisch=satirisches Wochenblatt.

mit dieser Hummer eröffnen wir ein Monats-Abonnement fiir den September, zum Zweck ungestörten Empfangs bei Reisen rc. Betrag dafür
incl. Kreiizbandporto für Deutschland und Desterreich HO jPf., für die übrigen, dein Iveltpostverei» angehörenden Länder 1 Mk. 10 —

Abonnements nur bei de» Buchhandlungen, Zeitungsspediteuren und unserer Expedition, »uter Franco-Einsendung des bez. Betrags.

A. Hofmann & Co. in Berlin. Aureau des Kladderadatsch.

as war das Willclsbacher Fest, so inan in Sägern begangen,
Ra jede Stadt und jedes Nest inan sah gar herrlich prangen;

>1 '' Cr Hof des Münchner Königsbau's bis hin ju der Alpen
l \^tp Spitzen,

mg Magfö'urf" 3ii jedem Aug', in jedem Haus sah man nur Freude blitzen.

Rings Widerhall von Festmnsiil und fröhlicher Lieder Tone;

Rur Lin'ge klagten mit trübem Slick: Roch fehlt dem Fest die Krone,
Roch hält ja Einer ganz sich fern von unsrer Freuden Stätte,

Obgleich das treue Volk so gern just Ren geschaut hier hätte.

Roch lustig wehten von jedem Rach im Morgenwind die Fahnen
3u Ehren des Hauses wittclsbach und seiner erlauchten Ahnen,

Rem Lönig auch zu Ruhm und Ehr', der einst für Reutschland zeugte
Rnd von den Deutschen Fürsten umher zuerst dem üaiscr sich beugte.

Rnd gute Sürger sprachen da: Ren Festschmuck zu ergänzen,

Soll auch dein üanner, Germania, in unsrer Stadt erglänzen,

Rnd neben Len Fahnen, blau und weist, soll über unscrm Chore
RcrReutschcnEinheit wchn zumprcis auch Deutschlands Trirolorr! —

Ras aber thät den Münchner Mob mit wildem Grimm erfüllen,

Rnd Rortor Kigl hört man drob mit wüthigcr Stimme brüllen:
Gestattet sind am heutigen Fest nur Sagerns Farben und Wappen;
Darum erheben wir Protest: Fort mit des Reiches Lappen!

Die ihr die Lappen gesteckt heraus, euch treffe Fluch und Entsetzen.

So ihr sofort nicht säubctt das Haus von diesem dreifarbigen Fetzen!
Lastt ihr des Reichs dreifarbige Fahn' rin Stündchen herab noch wehen.
Rann mag heut Abend der rothc Hahn von eurem Rache krähen! —

Die guten Sürger fühlten sich darob gar sehr beklommen
Rnd haben drum fiirstchliglich die Fahnen sortgciiommcn;

Roch unten stand der Münchner Mob und jauchzt' a»s heiserer Kehle:
Sei, Roctor Sigl, dir Rank und Lob, du ächt allbaisrische Seele!

Die FcstcskunLe pstanzte sich fort, ist auch gen Frankreich gekommen;
Und als sie Herr Gambella dort durch Rortor Sigl vernommen,

Sa sprach er fröhlich: O Hochgenuß! © glückverheißendes Zeichen!
Renn vor dein Mob von München must Alldrutschlands Sanner
weiche»!

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