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Violinen

Gebrüder Wo

Hietel. Leipa

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Ht. 51.

fierltjt, den 6. November 1887.

XL. Mcgang.

IDorfienfiatßndßc.

Montag, den 7. Movcmkrr.

Tic Nachricht, das! I» Liidcrihland
Teulschlaiid das fraibigfle Aussehen

Dienstag, den HIovemSer.

land!"'schnüre» zahiiosc Dichter. Künstler,
SchuiamlScaiididalen und lllcscrcndare

Mittwoch, den !>. Movcmber.

Fliegende Wurst- und Clgarrenhäudler.
Drchorgeliniinncr, Exlrabiallvcilauscr und
Angenblicksphotographen schlicsicn sich dein
Schwarm der Goldsucher an.


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nMtii6iifeni[cr.

Donnerstag, den 10. Aovember.

Schippen und Halten steigen im
Preise. Ein Handbuch der Goidgrabe-
kunst erscheint bereits In der siebenten

Zireitag, den 11. MoocmLer.

Eine Actiengesellichast zur Anlegung
einer Pferdebahn von Berlin nach Lüderitz-
land wir» gegründet. Ausgabe der Allieu

Sonnabend, den 12. Aovcmber.

Mil unbeschreiblicher Spannung wird
an allen Berliner Stammtlschen ans die
Anlnnst der ersten in Liidcrihland ge-
fundene» Zwanzigmarlslücke gewartet.

Kladderadatsch.


Dicseö Blatt erscheint täglich mit Ausnahme der Wochentage.
Man abounirt bei den Postanstaltcn dcö In- und Auslandes,
sowie in den Buchhandlungen.

Der vierteljährliche AbouncmcntS-PrciS auf dieses Blatt mit
sämmtlichcn Beilagen beträgt für In- und Ausland 2 Mk. 25 Pf.
Einzelne Nummern 25 Pf.


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§a freilich kam uns böse Runde

vom Rheingau, und mit gutem Grunde
Schaun traurig wir in's Glas hinein,

Es gibt — die Blätter alle fagen's,

Und die betrübten Winzer klagen's —

Wohl kaum noch einen Mittelwein.

Nicht, wie wir einst es hofften, stellt er
Std? an, der eben jetzt die Reiter
verläßt — nicht viel ist mit ihm los.
vielleicht, daß er sich wird bewähren
Als besser, wenn vorbei das Gähren,

Allein die Hoffnung ist nicht groß.

Doch sicher nicht im ganzen Reiche
Ist dieses Mißgeschick das gleiche,

So furchtbar straft der Fimmel nicht.

Wohl hie und da wird einen Bessern
Man diesmal bergen in den Lästern,

Das hoffen wir voll Zuversicht.

Sollt' wirklich aller wein nichts taugen
In diesem Jahr, laßt doch die Augen,

(D Lreunde, nicht voll Thränen stehn.

Ls winkt uns noch ein Trost, ein Heller:
Aus frührer Zeit ist manch ein Reller
Mit gutem weine noch versehn.

Und wär' auch dieser sortgetrunken,

Erloschen auch der letzte Lunken
Des Trostes für die arme Welt:
wohlan denn! wackerm deutschen Manne
Bleibt fest der Muth auch bei der Ranne,
Die einen herben Stoff enthält.

<£s wäre freilich zu bedauern,

wenn es nichts weiter gäb' als Säuern,

Doch wird des Säuern man gewohnt.

Drum, Lreunde, woll'n wir nicht verzagen,
Nein, frisch auf die Philister schlagen,

Bis uns ein guter Jahrgang lohnt.

AladöeradaW.
 
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