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peter in der Klemme —

^^eter sitzt im Sorgenstuhl,
ty' Acten und Papiere
Vor sich; Petitionen sind's
Nischer Ofsiciere.

„Sühne will der Königsmord,"
Heißt es drin, „drum jage
Weg die Mörder, deines Lands
Krankheit, Schmach und Plaget"
Gut. Ein andres Actenstück
Don den treuen, lieben
Königshenkern, die darin
Sehr energisch schrieben:

„Schändliche Rebellen sind,
Tückische Verschwörer
Diese Nischer. Triff sie, Herr,
Zücht'ge die Empörer!"

Peter sitzt im Sorgenstuhl,
Faltet still die Hände:

„Ob ich mich nach denen rechts,
Ob ich links mich wende,

Himmel, sag' mir's, denn ich soll
Schleunigst mich entschließen.
Beide drängeln unverschämt,

Ach, und beide schießen.

Ha! fiel eben nicht ein Schuß?
Hört' Ich es nicht knallen?

Nein, es ist nur eine Thür
Scharf ins Schloß gefallen."

Aus dem Sorgenstuhle ist
Peter aufgefahren,

Und ihm klebt der kalte Schweiß
In den grauen Haaren.

Etwas muß geschehn, doch was?
Rathlos sinnend steht er.

Hätt' er wenigstens noch Geld —
Ach, du armer Peter!

Die Gluth, die vor acht Tagen über Norddeutschland brütete, hat
der „Freisinnigen Vereinigung" eine leider nur vorübergehende
Freude bereitet. Schon Freitag den 4. September traten 13 neue Mit-
glieder ein und gaben bei ihrer an Herrn Dr. Barth gerichteten Mel-
dung als Grund ihres Eintritts den Zusammenschluß mit Naumann
und Genossen an. Am Sonnabend folgten 39, am Sonntag 78 weitere
Meldungen. Jubel herrschte iii der Vereinigung, und Naumann,
der ja etwas optimistisch veranlagt ist, verglich den Aufschwung schon
mit dem riesigen Anwachsen der befreundeten Socialdemokratie. Einige
Pessimisten wiesen darauf hin, daß die Zahl 13 bei den Meldungen
eine verdächtige Rolle spiele, aber man hörte nicht auf sie.

Leider sollten die Pessimisten Recht behalten. Schon ani Dienstag
Morgen waren alle Meldungen bis auf eine aus Berlin W. eingegangene
zurückgezogen. Als inan sich in verzeihlicher Neugierde nach dem Ein-
sender dieser Meldung erkundigte, fand man, daß er schon am Montag
früh wegen einer durch die übermäßige Hitze hervorgerufenen Geistes-
störung einer Anstalt hatte zugesührt werden müssen.

Ostelbische Schulpaläste

In einem westpreußischen Dorfe ist vor kurzem das alte Schulhaus
nebst Lehrerwohnung und Wirthschaftsgebäude auf Abbruch verkauft
und von einem unternehnienden Maurermeister für 3 Mark erstanden
worden.

Wenig Geld, wird man sagen, und doch ist dieses Gebäude zweifel-
los einst ein „Schulpalast" im Sinne der Conservativen gewesen. Gewesen,
es gibt aber auch noch heute — man muß es sagen, auch wenn sich die
Liberalen darüber ärgern — wirkliche und wahrhaftige Schulpaläste, bei
denen kein kostbares Material, weder Lehm noch Stroh, gespart worden
ist, Schulpaläste, von denen der Herr Schulrath nur mit erhöhter Stimme
und glänzenden Augen spricht. Diese bringen denn auch, wenn sie
zufällig durch einen steifen Nordost oder einen unbescheidenen Platz-
regen vor der Zeit zu Falle kommen, beim Verkauf ihrer Trümmer
stets das Doppelte oder Dreifache obiger Summe ein. Ein Beweis
dafür, daß Aufwendungen zu Culturzwecken sich immer noch glänzend
bezahlt machen.

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