Kladderadatsch: Humoristisch-satirisches Wochenblatt (56.1903)

§W

unrecht gethan. Das ist durchaus nicht der Fall.
Die Aufgabe der Volksschule wird, wenn man
von einer Anzahl gehobener Schulen in den
größeren Städten absieht, dieselbe bleiben, die
sic heute ist. . Was soll da für die Volksschnl-
lehrer die Univcrsiiätsbildung? Und woher sollen
für die vielen Tausende von jungen Lehrern die
Mittel zum Studieren beschafft werden? Und das
Universitätsstudium soll frisch und flott ans die
Seminarbildung gepfropft werden I Was dabei
herauskommt, sicht man doch schon jetztanmanchen
Herren, die aus dem Seminar ausgcbildct
sind und dann die Hochschule besucht haben:
Kopse, die mit allerlei Wissen vollgestopft
sind, aber nicht klar zu denken vermögen.
Das gilt auch von verschiedenen Gelehrten,
die diesen Bildungsgang durchgemacht haben,
womit natürlich nicht gesagt sein soll, daß jeder
rite vorgebildcte Professor logisch dächte und
schriebe. Wir wünschen unserem trefstichcn, an
seiner Stelle unschätzbaren Volksschullehrerstande

bürg gefaßten als das bezeichne», was sie sind,
nämlich als Produkte einer unglaublichen Kritik-
losiglcit und einer maßlosen Selbstüberschätzung.
Sie selbst nennen diese Bestrebungen „viel-
leicht verfrüht", wir können uns leider nicht
so milde ausdrücken. Die Zusammenstellung
mit den Nachtivächtern ist natürlich nur eine
drastische Uebertreibung, wie sie gerade unser
Blatt sich wohl gestatten darf. Daß die beiden
Stände nichts mit einander zu schaffen habe»,
versteht sich von selbst.

Wiesbaden. W. A. H.: Im „Wiesbadener
Tageblatt" (Nr. 463) zeigt Hoffman» (Hotel-
Nestanrant Kaiser Friedrich) an: „Mein

BereinSsälchen, clcktr. Licht, Ccntralhcizung,
Clavier (ca. 40 Personen haltend!, habe ich zwei
Tage der Woche zu vergeben." Ein recht an-
sehnliches Clavier muß es schon sein, aus dem
ungefähr 40 Personen sitzen oder stehen können.

Auf das Clavier übrigens dürfte das verstimmend

Wietze. G. R.: Bon dem in Kopenhagen
zum zweiten Mal entwichenen Einbrecher Zwei»
nert erzählt das „Berliner Tageblatt" (Nr. 508):
„Der Gefangene entfloh dieses Mal dem Ge-
fängnißhofc/der den Arrestanten als Erholungs-
ort dient, indem er in einem unbewachten Augen-
blicke mit rasender Geschwindigkeit in einem
Blitzableitungsdraht emporkletterte und so auf
das Dach des GefängnißhauseS zu gelangen
wußte." „Ein Teufelskerl!" bemerken Sie mit
Recht dazu. Ohne die Beihilfe des Schwarzen
kriegt auch der beste Turner so etwas nicht


>3 g-richl-Icn Juieiidun,

Aufbewahrung der "uuS unverlangt zugehenden Memuscriv
Rücksendung ^der fehleren enolqi nur, wenn der Sendw

'’Fortuna-Spieldosen

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aus Sei- Ersten Äctim-

Kfport HieKrauerei

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Emsig in seiner W!

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Klchi litt! niohlschrnecknö.

3m höchsten Mache bekömmlich,weil luiraus
deÄcm Aich ich«» Saijcr haften gebraut.


Neuheiten für Herbst und Winter 1903.

leicht u. welch. Olive,

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MIC. 4,5«. B 2. Original steie-

'“liiSte pwgjlS^gSS: August Wilss, Eisenach 21.

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