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Zentral-Dombauverein <Köln> [Hrsg.]
Kölner Domblatt: amtliche Mittheilungen des Central-Dombau-Vereins — 1843 (Nr. 28-80)

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https://doi.org/10.11588/diglit.1490#0006
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E i n 1 a - u n g.

Zufolge h. 22 der Slatulen uno h. 9 der Geschäfksordnung beehre
ich mich, die Herren Borstands-Mitglieder des Central-Dombau-Ver-
eins jur ordenklichen Versammlung des Vorstandes auf Donnerstag den
19. Ianuar d. I., NachmittagS 3 Uhr, im großen Rathhaussaale
hierselbst, gan; ergebenst einzuladen.

Köln, 5. Januar 1843. Der Präsident des Vorstandcs,

von Wittgenstein.

S e r i ch t i g u n g.

Jn Nr. 20 des „Domblatks" ist irrthümlich berichtet worden, daß
in Minden ein Dombau-Verein nicht constituirt sei. Wir freuen
uns, auf den Grund cingegangener Nachrichten anzeigen zu können,
daß an dem genaunten Orte ein Filial-Verein, welcher sich dem Dom-
bau-Verrine in Münster angeschlofsen hat, in lebendiger Wirksamkeit
besteht und bereits recht «rsreuliche Resultate «rziell hat.

Köln, 31. Dec. 1842. Der Verwaltungs-Ausschuß
des Central - Dombau - Vereins.

Dem unterzeichneten Verwaltungs-Ausschusse sinb an Beiträgen sür
die VereinS-Bibliothek ferncr zugcgangen:

1) Von Hrn. I. G. Niedenhoff in Mülheim a. Rh. ein Exemplar
der von ihm herausgegebenen Schriften:

a) „Festgabe bei der feicrlichen Trrindsteinlcgung deS kölner Domes",
2., erwei'kerte Auflage (Preis 2'/» Sgr.);

b) „Gedenkbuch der durch Se. Majestät unsern König am 4. Sep-
tember 1842 feierli'chst vollzogenen Grundsteinlegung zum Aus-
baue des hohen Domes in Köln", Köln 1842, gedruckl bei Chr.
Gehly (Preis 10 Sgr.).

2) Von Hrn. Ernst Heinrich Pfeilschmidt, DiakonuS an der An-
nenkirche rn Dresden, vier Exemplare der von ihm herausgegebenen
„Geschichte de« Domes zu Köln", Halle a. d. S. 1842, Verlag von
E. R. Kersten (Preis 22'/» Sgr.).

Köln, 5. Jan. 1843. Der Berwaltungs-Ausschuß

des Eentral-Dom bau-Vereins.

Statut des Hült'svereins ;u Iülich.
h. 1. Unter dem Namen „Jülrcher HülfSverein für den Dombau
in Köln" hal sich in Jülich ein Verein gebildet, der den ganzen Land-
kreiS umfaßt und dessen Aweck cs ist, die Erhaltung und den Fortbau
dec Domkirche zu Köln, al« Denkmal der deutschen. Frömmigkeit, des
erhabensten Vorbildes deulschen Kunstsinnes, so wie der gegenwärtigen
Eintracht und Thatkraft, durch Geldbeiträge ;u unkerstützen.

h. 2. Dieser'Verein schließt sich dem in Köln bestchenden und durch
Allerhöchste Cabinels-Ordre vom 8. December 1841 autorisirten Cen-
tral-Dombau-Vereine, in Gemäßheit des h. 26 der Statuten des letz-
tern, als Hülssvcrein an.

h. 3. Mitglieder dieseS Vereins sind diejeni'gen, welche sich zurZah-
lung eines BeitragS von wenigstens 10 Silbergroschen jährlich bis zum
Widerruf verpflichken, und bleiben es, 'sv lange sie diesen Beilrag lei-
sten. Es werden jedoch auch geringere Beilräge dankbarlich angenommen.

Die Iahlung «ines Beitrags von einem Thaler jährlich erwirbt zu-
gleich die Mitgliedschaft dcS Central-Bereins in Köln.

h. 5. Die Mittel des Vereins sind bestimmt, nach Abzug der un-
vermeidlichm Verwallungskosten, an den nach h. 9 der Statuten deS
kölner Dvmbau-Vereins gebildeten Dvmbau-Vereins.-FondS abgelieferl
zu werden.

h. 6. Der Verein bildet so vicle Local-Abtheilungen, als Pfarreien
im Kreise vorhanden sind.

h. 7. Die Beitragenden einer jeden Pfarrei bestimmen unler sich
zwei Mitglieder, welche unter Leitung deS Herrn Pfarrers daS Circu-
liren der ihnen übergebenen Listen im Monat April und das Ein-
sammeln der eingezeichneten Beiträge im Monat Juni besorgen.

h. 8. Am 1. Mai wcrden diese Listen dem Vsrstande zur Anlegung
der Stammliste zugesandt, und Ende Juni werden die gesammelten
Beiträge an den Vereins-Cassirer in Jülich abgeliefert.

h. 9. Jährlich am 4. September, als dem Jahrrstage der Grund-
steinlegung zum Fortbaue des Domes, versammeln sich aufEinladung
des Borstandes alle Mitglieder des Hülssvereins in Jülich zur Wahl
des Vereins-Vorstandes, um über die Angelegenheiten des Vereins
Bericht zu hören und von der RechnungSlage des verfloffenen Jahres
Einsicht zu nehmen.

h. 10. Der Borstand, welcher den Verein überall zu vertreten hat,
soll aus neun Mitgliedern bestehen, welche auf drei Jahre gewählt
werden. Es treten jedoch drei derselben in jedem Jahre auS, nämlich
in den beiden ersten Jahccn nach dcm LovS und dann nach dem
Dienstalker.

h. 11. Dcr Dorstand wählk unter sich einen Diri'genten, einen Se-
cretä'r und einen Cassicer, welche in Jülich wohnhaft sein müssen.

h. 12. Nuc solche können zum Vorstande gewählt werden, welche
die Mitgliedschaft dcs Cenkral-Vereins in Köln ecworben haben.

h. 13. Die Wahlen erfolgen durch relative Majorität. Auswärtige
Mitgliedec können sich bei der Wahl vertreten lassen. AuSgetretene
Vorstands-Mitglieder sind wiedcr wählbar.

h. 14. Die jetzigen sieben Mitglicder deS VorstandeS, welche in der
Versammlung vom 10. August auf ein Jahr gewählt worden, treten
im Seplcmbcr 1843 selbstredend sämmtlich auS.

h. 15. Sämmtliche Herren Bürgermeistcr und Pfarrer des Kreises
stnd Ehrenmitglieder dcs VorstandeS, wenn sie die Mitglicdschaft des
Central-Berei'ns in Köln erworben haben.

h. 16. Mitgliedcr, welche sich besondere Verdienste um den Verein
ecworben haben, können bei der Scptember-Versammlung durch Wahl,
wenn drei Viertel der Versammelten bejahen, zu Ehrenmitgliedern des
Vorstandes avfgenommen werden.

h. 17. Am Schlusse j-des Jahres werden die von jeder Pfarrei ge-
leisteten Bciträge, so wie die Namen der Vereins-Mitgliever und je-
ner, welche zugleich Mitglieder des Cenkral-Vereins geworden, durch
das hiesige Verwaltungsblalt veröffentlicht.

Literatur.

M»,11*1 Sv L»

par -»l. llsaar v»lz-. kari» 1S4S.

Besprochen von P. Franck.

(Schluß. Siche Nr. 28 dieses Blattes.)

Der Verf. verweilt nun mit Liebe bei der innern Ausschmückung
des hvhen Chores in seiner gegenwärtigen Beschaffenheit, bemerkt, wie
den Stcinmassen der ursprüngliche Farbenlon wieder qegeben, Laub-
werk und Verzierungen an Gesimsen und Capitälen im Geist« der allen
Meister, auf lebhaft rothem Grunde vergoldet worden, und wie zauberisch
die Wirkung des sanften farbigen Lichkes sei, das die oberen herrlichen
Mosaikfenstcr verbrciten; auch erwähnt er schon der wieder aufgcfun-
denen Wandgemälde über den Chorstühlen, so wie jener in den Bo-
genwinkeln. Der sehr gelungenen Herstellung der Apostelbilder
im hoken Chore schenkl er seinen lebhaftesten Beifall und sagt: „Beim
Anblicke dieser Standbilder vor ihrer Restauration, bedeckt mit Farben,
welche durch die langsame, aber unvermeidliche Einwirkung dec Luft fast
verwischt, und einem Ueberzuge von Schmutz, der Jahrhunderte lang
darauf gelegen, konnle man befürchten, daß die Erneuerung der Ma-
lereien den Effect der Plastik bedeutcnd beiinträchtigen würde;
jetzt aber, wo sie hergestellt, muß man gestehen, daß der Ecfolg ein
vollständiger zu nennen, und man verdankt diesen eben so wohl
der kraftvollen Manier, in welcher d>e Gewänder hervorgehoben, als
auch dcr geschickten und einsichtSvollen Anwendung der Facben *).

Nachdem der Verf. noch einen flüchtigen Blick auf den Chor und
die übrigen unvollendeten Theile der Kirche geworfen, geht er zu einer
Bcschreibung dcs Festes vom 14. Februar d. I. übec und sagt unter
Anderm: „Die Kölner beschlossen, das erhabene Denkmal ihrer Vor-
fahren nach dem ursprünglichen Plane fcrtzubauen und jenen schönen
Ausdruck der kalholischcn Einheit, so wie er von dem Meister ent-
worfen, auch in seinec Vollendung daczustellen. Ein Verein hatte
stch gebildet, und an jenem denkwürd'gen 14. Februar erinnerte sich
Köln seiner alten herrlichen Feste: wie früher sollte es ein g länzen-
des werden, und nach der Sitte der Väter begann man damit, für
das beabsichtiqte Unlernehmen den Schutz des Allerhöchsten anzuflehen.
Eine unermcßliche Menschenmenge füllte seit dem Morgen das maje-
stätische Schiff der Kirche; Freude und Hoffnung strahlte aus jedem
Blicke, und dec Goltesdicnst wurde mit großer Pracht gefeiert." Der
Verf. beschreibk nun den F-stzug nach dem Gürzenich in seinen ein-
zelnen Theilen und spcicht sich über den Geist, der das Fest beseelte,

») „Ln voz-aot cos stalues avsnt lenr restauratioo couvortes ck«
oouleurs presque oeotrslisöe» par I'sction lenle mais ioövitadle
cke I'air et par unv oourlie cko craose söoulaire, oo ponvait
crainckre gae lo renonvelleineot ckv» peintures ae nuisit seosi-
blement » I'ecket cke I» scalptare. II kaat bien coaveair poortaat
maiateoaot ga'ellos »oot restanröo», gae le soeces est complet,
et cela e,t ckü aataot -> la maaiero vixsareaso, ckoot le» ckra-
perioa soot rekoaillöes, ga a I'badile «t jockicieux «mploi ckea
cooloars." k. 10.
 
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