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Zentral-Dombauverein <Köln> [Hrsg.]
Kölner Domblatt: amtliche Mittheilungen des Central-Dombau-Vereins — 1843 (Nr. 28-80)

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https://doi.org/10.11588/diglit.1490#0097
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Kölncr

Amtlichk Mitttzcilttngcn htS Tcnlrnl-Domknn-Vcrcins,

mit gefchichtlicherr, artistifche» urrd ttterarifche« Beiträgen,

herausgegeben vom Bsrstande.

Nr. 50._Köln, Sonntag, 4. Zuni_1843.

Das „Aölner Domblatt" erscheint jeden Sonntag als Äratis-Iugabe zur „KLlnischen Zeitung", wird außerdem qber auch besonder«
»uSgegeben und (jedoch erst Montags) versandt. Der Pränumerations-Preis für die Einzel-Ausgabe, deren Reinerttag der Dombau-Vereins-Caffe zufließt,
bettägt hier bei dec Expedition der „Kölnischen Aeitung" wie auswarts bei aklen k. preuß. Postanstalten 10 Sgr. für den Jahrgang.

Amtliche Mittheilungen.

Neunzehntes protocoll

'des

Dombau-Bereins-Borstan-es

Derhandelt zu Köln im große» Rathhaussaake am 1. Junl 1843,
Rachmitiags 3 Uhr.

Gegenwärtig der Coadjulor des Herrn ErzbischofS vsn KLln, Herr
Erzbischof JohanneS von Geissel, Hochwelcher den Ehrenvorfltz
einnimmt; sodann die Herren: Rolshausen, Präfldent; v. Witt-
genstein, v. Bianco, v. Haass i., v. Hontheim, Esser ».,
E. Bohl, Boden, Bartman, Neven, Franck, Hennekens,
Kerp, DuMont, v. Herwegh, Grafv. Fürstenberg-Stamm-
heim, v. Nmmon, Seydlitz, Biercher, Berg haus, Reickens-
perger, v. D'Ester, Awirner, v. Schweitzer, v. Liessem;
Bloeme», Protocollführer.

Sntschuldigt för die heutige Sitzuug die Herren: v. Hohenschutz,
v. Weyden, v. Gerlach, v. Collenbach, CompeS, Weyer,
Heuser und Farina.

Der Präsident eröffnet di« Sitzung, verlies't daS Programm der
für heute zur Berathung anstehenden Gegenstände und berichtet über
die Wirksamkeit des Bereins seit der letzten Sitzung in folgender Weise:

„An den von Herrn v. Wittgenstein am 1. Mai in der Wahl
Versammlung vorgetrag«nen erschöpfenden Jahresbericht über tie Wirk-
samkeit des Vereins während des abgelaufenen ersten Jahres seines Be-
stehens beehre ich mich, den des Monaks Mai anzuknüpfen. — Die
Gesammt-Einnahme dec Central-Vereins-Caffe ist währcnd diescs Mo-
nais von 46,823 Lhlr. 13 Sgr. auf 51,046 Thlr. 13 Sgr. 1 Pf.
gestiegen, worunrer 5816 Thlr. 23 Sgr. 2 Pf. für das laufendc
Zahr. Der Bestand deS ersten Verwaltungs Zahres ist daher nickt
nur ausreichend, die für den Fortbau des nördllchen Portals
und Thurmes in 1843 zu verwendende Summe von 40,000 Thlrn.,
und den zu den Kosten der Fresco-Malereien in den Guriboqenfeldern
,s kohen Chores vom Vorstande bewilligten Beitrag von 3233 Thlrn.
10 Sgr. zu destreiten, sondern es verbleibt noch ein Urberschuß, wel-
cher dem Baufond drö nächsten ZahreS zuwachst.

„Die Auszahlung der sür den Fortbau in diesem Jahre bestimmten
40,000 Thlr. hat bisher nicht erfolgen können, weil d!e Allerhöchste
Genehmigung dieser Schenkung bis jetzt noch nicht eingegangen ist.
Der Verwaltungs-Ausschuß hat jedoch bei der berreffenden obern Be-
hörde nochmalS darum nachgesucht, die baldmögliche Gewährung die>
ser Genehmigung defürn ortend erbitten z« woflen.

„Jnmittels sind, wie schen !n dem Rechenschafrsbericht «rwähnt wor-
den, Seitens der Baubehörde all« zuläsflgen Vocdereitungen getroffen,
um sogleich nach dem Eingange der Allerhöchsten Genehmigung den
Fortbau des nördlichen PortalS und Thurmes mit aller vrrweadbaren
Kraft in Angriff zu nehmen.

„D!r Schenkung der von dem baierischen Kölner-Dombau-Vereine
anerbotenen 16,000 Thlr., welche «benfalls zum Fortbaue des nörd-
lichen Portals destimmt flnd, haden Se. Erzbischöfliche Gna-
den acceptirt. Wir haben den besagten Verein hiervon sogleich benach-
richtigt und erwarten nun deffen nähere Bestimmung über die AuSfer-
tigung der SchenkungSurkunde.

„Von den 84 Hülfsverrinen, welche ihre Beiträge in die Central-
Vereins-Casse einzahlen, haben 6, — von 19 Dekanats-Vereinen haben
3 bereits Beiträge sür daS laufende Jahr eingezahlt. — Der Gabe
von 1500 Thlrn., welche ein ungenannter kölner Bürger am 1. Mai
d. I. der Vereins-Eaffr zuwanvte, solgte, laut flLerm Vernehmen,
lald nachher von einem andern kölner Bürger ein Vermächtniß von
2000 Lhlrn. zum Besten des Dombaues, und von einem dritten vor
wenigen Tagen wieder ein Beitrag von 1000 Thlrn., dessen ich sogleich
noch besonders erwahnen werde. - Die Arbei'ts-Anerbirtungen unserer
Handwerksmeister vermehren flch ebenfalls, und sckon im Anfange d«s
zweiten Verwaltungsjahres dürfen wir uns der Hoffnung überlaffeu,
daß die aügemeine Thrilnahme an dem großen Werke sich in demsel-
ben Maße steigern «rrde, als der Fvrtbau desselben «mporsteigt.

„Die Einsammlung der Beiträg« für 1843 in Köln und Deutz von
Haus zu Haus Lucch die Dorstands-Mitglieder hat noch nicht begon-
nen, wcil es dem Vnwaltungs-Ausschusse räthlich geschienen, damit
anzustehen, bis am nördlichen Portale und Thurme die Bauthätigkcit
flchtbi.r geworden ist. Es hat sich übrigens diese Weise des Einsam-
melns im vorigen Jahre durch ihren Erfolg bewährt, und dürfen wir
hvffen, daß solche auch von anderen Vereine» mit gleichem Ersolge
angewendrt werden wird.

„Was den oben erwähnten Beitrag von 1000 Thlrn. betrifft, so
verdar.ken wir denselden unserm Mitbürger, dem Rentner, Herrn
BoiSmard, welLer, als «r kaum erfahren, daß zur Ergänzung der
Besarfssumme von 9900 Thlrn. für die Kosten der Fr«sco-Gemälde
in den Gurrbogenfeldern des hohen ChoreS uoch 1000 Thlc. fehlten,
solche sofort dec Äereins-Casse einsandte und hiedurch die biSherigen
vielseirigen Beweise großarliger Theilnahme an der Dombau-Sache
um ein neues, höchst crfreulicheS Beispiel vermehrte. Der Verwak-
rungs-Ausschuß si-yt sich durch diesen Zuschuß in Srand gesetzk, mit
dem Maler Sleinlr über die Ausführung der vorgenanntm Fresco-
Gemälde sofort den Vertrag abzuschließen. Hr. Steinle wird gleich
nach Pfingsten hier eintreffen, ur>d werden die Arbeiten alsdann nach
den von des Königs Majestät genehmigten Entwürfen ihren Anfang
nehmen."

Es erfolgt die Proclamation des Hrn. Gau in Paris, Architekten
Sr. Majestät des Königs der Franzosen, zum Ehrenmi'tgliede des
Borstandes, in Gemäßheit eines von demselben geleisteten BeitrageS
von hundert Thalern, auf Grund des tz. 21 des Statuts.

Jn gleicher Weis« wicd Hr. Rentner BoiSmard dahier, in Folge
der vorerwähnten Schenkung von eintausend Thalrrn, worin die
Leistung eineS Zahresbeitrages von hundert Thalern einbegriffen
ist, als Ehrenmitglied des VorstandeS durch den Präsidenten pro-
clamirt.

Der Präsident gibt dem Vorstande Kenntniß rineS in Solingen
gegründeten Dombau-Vereins.

Das Stalut des Vereins in Altenahr wird verkksen, genehmigt
und dieser Verein dem Central-Vereine auf Grund deS §. 26 für in
corporirt erklärt.

Der Präsident verlies't die Bllerhöchste Eabi'nets-Ordr« vom 23.
März o., di'e Malereien in den Gurtbogenfeldern d«S Domchores be-
trkffend, und das begleitrnde Rescript des Hrn. Ober-Präsidentcn v.
Schaper vom 6. Mai v.

Der Präsident zeigt der Dersammlung an, daß das hochwürdige
Metropolitan-Eapltel ein R-glement zur Besichtigung d«S
Domes so wie Jnstructisnrn für den Chorgeistlichen, di« Domküster
 
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