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Zentral-Dombauverein <Köln> [Hrsg.]
Kölner Domblatt: amtliche Mittheilungen des Central-Dombau-Vereins — 1843 (Nr. 28-80)

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https://doi.org/10.11588/diglit.1490#0150
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Unter B«j»lgnahmr avf di« im vorlctzten „Dowblattr" (Nr. 60) «nt-
halkrn« Corrrspondrnz-Nachricht <i. a. Boppard, 4. August kheilin wir
auS d«n uns unk«rd«ssm zuqrgangrncn Verhandlunqrn übrr dir am
3. August in Boppard Scalt grhabt« Genrral-Vrrsammlung dis
Dombau-HülssverrinS für drn KrriS St. Goar noch drn von drm
Vorfitzrndea des Hülftvrreins rrstattrten Zahresbericht Lbrr die W rk-
samk.it dieses VerrinS mit:



Jahresbericht des Verwaltungs-Ausschusses.

Ueber die Wirksamkeit unserrs Hülfsvereins, seit deffen Constrtui-
rung in der General-Versammlung vom S. August v. I., hade ich die
Ehre, Jhne», meine verehrten Herren, nach der seitfolge Folgendes
z« berichten:

1) Bei dem Feste der Grundsteinlegusg zu Köln wurde der Derein
durch die Herren FriedenSrichter Eileader zu Bacharach, Lehrer
Rolden, 0. Schmitz aus Boppard, Kaufmaun Kirchgässer aus
Oderwesel vertrrteu, da die übrigeu von ihnen gewählteu Deputirten
verhindert waren.

21 Das vvm Vereia angsnommene Gtatut wurde besonders abge-
druckt, das Protocoll der Genersl-Bersammlung aber, nedst dcm Wer-
zeichniffe aller Lheiluehmer des Bercins, durch die Nrn. 33, 34 und
35 Les „St. Goarer Kreisblattes" bekannt gemacht. Exemplare Les
Statuts und LeS „Kreisblattes" sind sämmtlichen Lheilnehmer» zuge-
gangen »nd auch in anderer Weise verbreitet wordc».

3) Jn einer zu St. Goar gehaltenen VorstandS-Versammlung vem
15. Rov. ». I. «urden nach den §tz. 17 und 18 des Statuts

a) derHr. LandrathHeuberger zum Präses, d) der Hr.RotarAl-
denhoven zum Secretäc drs Borstandes gewählt, mit Lec Be-
schlußnahme, daß sie die glciche Verrichtung auch im engern Bec-
waltungs-Ausschuss- wahrzunehmen haben. Sodann wurden zu letz-
term noch gewählt dieHerren: e) Dechant Klütsch zu Oberwesel,
MPfarrer Bender zu St. Goar, o) v. Schmitz z« Boppard
und k. zum Rendanten des Vereins Hr. Steuereinnehmer Haupt-
mann Rummel zuLoppard.

4) Ferner wurde in der nämlichen Sitzung die Reihenfolge unter
den Städten des Kreises für die Abhaltung der General-Versammlun-
gen festgesetzt, wie folgt: St. Goar, Boppard, Bacharach, Oberwesel.

5) Gleichzeitig wurde beschloffen, far Rcchnung des Vereins auf 10
Exemplare des „DomblatteS", nämlich für jede Bürgermeistecei eins,
zu abonniren, damit die Vereinsglieder in stäter Kenntniß von den
Angelegenheiten deS Central-Vereins bleibeu und Ladurch das Jnteresse
für das große Uuternehmen möglichst rege erhalten werde. Die Bestel-
lung ist in jeder Bürgermeistecei eiuem Mitgliede des Borstandes
übertragen worden. Für St. Goar hat Lss Ehrenmitglied des Bor-
standes, Hr. F. Freiligrath, ein Exemplar. welches er als Adon-
nent Ler „Kölnischen Aeitung" bezieht, zu jenem Awecke unentgelt-
lich abgegeben. Sden so hat sür die Bürgermeisterei Obergoudeishau-
sea der Hr. Pfarrer I u » g, mit dem schon mehrfach bethätigten freund-
lichcn Jntereffe für unssre Aereinszwecke, das „Domblatt" auf seine
Kosten bestellt und die Verbreitung desselbeu überavmmen.

6) Die sür das vorige Jahr gezcichneteu Beiträge wurden seiner
Zeit eingesammelt und, nach Abzug dcr Statt gefundenen Ausgaben,
zum Betrage oon 86 Lhlrn. 12 Sgr. an die Easse des Sentral-Vsreins
abgeführt, worüber die vom Hrn. Rendante» Rummel gestellte Rech-
uuug dasNähere aachweis't.

7) Durch die Güte des Berwaltungs-AuSschusse» desEentral-Vereios
«urdea uns a) 8 Eremxlare einer lithographirten Ansicht der Haupt-
fapade des Dsmes ia seiner Wollendung und d) 10 Exemplare der
Medaille, welche bei dem Feste der Grundsteiulegung als Erkennungs-
zeichen diente, zur Berfögung Lbersandt. Bon den Lithographieen hat
der Berwaltungs-AuSschuß 7 Exemplare zum Aufhängen in öffentliche
Gcbäude ausgetheilt, nämiich für:

1) dsn Rathhaussaal zu St. Goar; 2) das Friedensgerichtslocal
zu Bacharach; 3) dcn Rathhsussaal zu Oderwesel; 4) das Bür-
germeisterei-Bureau zu Riederheimbach; 5) die neue Kirche zu
Perscheid; 6) die Kirche z» ObergonLershausen, «o Hr. Pfarrer
Jung die Kostea der Einrahmung übernommen; 7) die Wasser-
hcilanstalt zu Marienberg, wo Hr. v. Schmitz die Kvsten der
Einrahmung übernommen. — Das 8te Exemplar ist, auf Cartou
gezogen, sür dea Hülfsvereia zurückdehalten wordcn.

Ueber Lie Medaillen waren Lie Ansichten getheilt, indem einige Mit-
glieder Les Ausschusses für ihre Weraußerung unter den Wsreinsmit-
gliedern, andere dafür stimmten. daß bei den General-Versammlungen
die Mitglieder des Vvrstandes sie tragen möchten. Ss ist die Entschei-
dung darüber der heatigen Versammlung vorbehalten worden.

8) Bom Eentral-Verein waren uns 20 Loose der Dombau-Lotterie
zugegangen. Es wurden «om Präses noch l8Stück und vou demVor-
staadsmitgliede Hrn. Friedensrichter Eilender noch S Stück nachge-
fordert und sämmtliche Loose abzesetzt. Eia Gewinn fiel nach Ober-
«esel.

S) Aur Sinleitung für die heutige Dersammluvg und zur Bermeh-
rung der Lheilnehmer an dem Vereine hatt« der Berwaltuvgs-Aus-
fchuß bereits unterm 10. Juni d. I. ein Ausschreiben an Borstands-
mitglieder in de» verschiedenen Bürgermeistereien erlassen, mit der
Bitte: ») eiae aügemeine Sammlung abzuhalten und diesem Geschäfte
wo möglich persöalich sich zu unterziehen, «nd d) «inen Bersuch zur
Anwerbung neuer Mitglieder zu machen, Las Ergedniß aber vor Ler
Geseral-Bersammlung oder bei persönlichem Erscheinea in derselben
mirzutheilea. Iur Förderung der Sammlung war aus Levia Schücking's
Werke: „Der Dom zu Kölu uad seine Wolleaduag", das schöne Ge-
dicht: „Der Bettler am Rhein", im „St. Goarer KreiSblatte" abge-
druckt und dr« er«LH»teu Ausschreiben in einer angemessenen Anzahl

von Exemplaren beigefügt worden. Der leider bald nachher eingetre-^
tene, an Huagersnoth gränzende, Getreidemaugel war jedoch Ursache, V
-daß die Sammlung ausgesetzt blieb, mit Ausashme derBürgermeisterei-^
Halsenbach, wo sie Lurch die dankenswerthe, gefällige Bemühuog des
Herrn Vürgermeisters, Hauptmauns Jung, alsbald zur Lusführung
kam und eine Summe voa 9 Lhalern 8 Sgr. 1 Ps. lieferte, eine um
so erfcelllrchece Gabe, als im vorigen Jahre jene Bürgermeisterei die
einzige war, «elche sich an unserm Hülfsvereine nicht betheiligt hatte.
Der Berwaltungs-Ausschuß «ird die betreffeuden Borstandswitglieder
in den bbrigen Burgermeistereien bitken, ihre Sammlungeu erst im
Spätherbste, als Ler geeignetst scheinenden Aeit, vorzunehmen.

Als neue Mitglieder habe ich das Wergnügen, Jhnen anzumelde»
die Herren:

Au St. Goar: Emanuel Geibel, Levin Schücking, Oberstlieu-
tenant von Bitzthum, Oberst Giese, Gastwirth Linck, Di-
strictsarzt Wernscheid ü i Lhlr.; Buchdrucker Sassenroth
5 10 Sgr. Au Oberwesel: Bürgermeister Reusch, Vicarius
Schorn, Joseph Fey ü i Lhlr. Zu Boppard Gastwirth Schmidt,
Apotheker GeniuS, Rendant Mies, Matth. Jos. Mallmana
v. Duhr, Eaplan Luxemburger, Verwalter Delsforgue,
Lehrer Bach a 1 Lhlr.; Gastwirth I. B. Lhomas, Gastwirth
Müller, Bademeister Loch ä 10 Ggr. Su Halsenbach: Bürger-
meister Jung, Stcuer-Einnehmer von Eoll, welche schon früher
Lem Eentral-Verein angehörten, ä 1 Lhlr. Au NieLerfeü: Johann
Wolf, Gutsbesitzer, » 10 Sgr.

Ja Allem 1S Mitglieder des Central-DereinS und 5 Mitglieder des
Kreisvereins.

Dieser Augang wird den etwaigen Abgang vorjähriger Mitglieter
muthmaßlich weit übersteigen.

Jhren AuStritt haben angezeigt die Herren: Pfarrer Piesdsch zu
Alken, Justizrath Schüller ;« Boppard, und zwar der erster« schon
vor der Sinziehung des vorjährigen Beitrags. Gestorben ist Hr. Bür-
germcister Hörter zu Oberwesel. Sodann find mehre Mitgliedcr außer-
halb des Kreises verzoge». Ecst bei Einforderung der Beiträge für
Las laufende Jahr wird es sich erzeben, ob sie unserm Hülfsoeceine
noch ferner angehören wollen.

Es wird dem Borstande zur besondern Freude gereichen, «ena Sie,
meine geehrteu Herren, aus diefen Mittheilungen die Uederzeugung
schöpfen, daß er bemüht gcwesen, dem ihm geschenkten Vertrauen mög-
lichst zu cntfprechen. Die Leistung Les Hülfsvereins, unter den gegebe-
nen Werhältnissen in einem Kreise vsn geringer Wohlhabenheit, kön-
uea, in Aahlen ausgedrückt, selbstredend nur unbedeuteud erscheine» ge-
genüber den Millionen, die Ler Dom noch zu seiuer Bvllendung be>
darf. Aber unsec Schärflein ist immcr ein Baustein mehr. Wiele sol-
cher Bansteine, mit frommem Sinne aus alleu Gauen des deutsche»
Vaterlandes zusan.meugetragen, brachten Las herrliche Gebäude zu dem
Umfange, in welchem Lasselbe auf uns sich vererbte. Sollte die Jetzt-
zeit, so viel reicher an Mitteln, verzagen an dcr Wollendung des Got-
teshauses, das Lie Vorzeit, reicher aa Glauben, so kühn unternommen?

Als vor wenigen Decennien der fromme König, zu dessen Angedenkea
wir unsere Jahres-Versammlungen statutgemäß auf deu hestigen Lag

— sern so oft heiter von uns gefeiertes Geburtsfest — gelegt ha-
ben, die Erhaltung Les schon zur Ruine bsstimmten Domes beschloß,

— wer hätte da zu hoffea gswagt^ was schon unter seinem »Lchstem.
Nachfolgec sich verwjrklicht hat?;Also nur unverdrossen mit deutschem
Fleisseunss^ deutschcr Treueftrtgcarbeitet, in großen und kleinen unb
kleinsten Bauhütten! Wereinte Kräfke vermögen Großes unter göttli-
chem BeistanLe. Und wenn, wie uns die sceubige Hoffnung geworde»,
das erhabene Beispiel unseres großherzigen Königs und der glückliche
Gedanke seineS hohen Verwandten auch die übrigen Fürsten Deutsch-
lands zu gleicher ruhmwürdiger Lheilnahme begeister», wen» Lec Dom,
wie er es verdient, nnter der Aegide eines Fürstenvereins ein Natio-
nal-Unternehmen aller Stämme Leutscher Aunge wird, — wer wollte
da noch kleinglaubig zweifeln an seiner Bollendung «nd nicht gerne
mithelfen aach seinen Kräften?

Boppard, 3. August 1843.

^"Tem unterzeichneien Verivaltungs-kusschusse ist die erfreuüch« Kunde
zugeqanqrn, oaß bei einer am 13. d. M. in Urfeld grhal enen Eene-
ral-Versammlunq ein Hülfsverein unter dem Namen: „Herseler Hölfs-
vrrein iür den Dombau zv Köln", gebildit wo den ist, welcher bereitS
311 Mittzlieder (worunler 56 zugleich zum Eent-al Vereine gebörige)
zusammen mit einem Jahiesbeiiragr von 140 Thlrn. 12 Sgr. 6 Pi.
zählt. Wir lass.n hier das uuS durch die Güte des Äerwalrungs-

Äusschuff-s diefs HulftvereinS zug-korrmene Protocvll über di« oben
gedachte Genrral Versammlung folgen.

Der Verwaltunqs-Ausschuß des Central-
Dombau-Vereins.

Protocoll der ersten General-Versammlung des herfeler Hülfsvereins

frir Len köincr Dombau.

Verhandelt zu Urfeld im Gasthofe bei Löffel, am 13.August 1843,
Rachmittags 5 Uhr.

Grgenwärtig waren voo Seiteu des provisorischen Vorstandes die
Herren: v. Vleuten, Präsident; von Geyr, Hüllencremer,
Pfennings, Bierbaum, Farina, Moll, Breuer uod Schäfer,
Secretär; schriftlich entschuldigt der Herr Guth.

Sodann gegenwärtige Mitglieder: von Wittgenstein, A. Bresd-
gen, Schmrtz, Löffel, Duell, Möach. Derichsweiler, Oden-
brett, Becker, Geuer, Faßbender, Strange, Ianseu, P. v.
Vleuteu, KriugS, Wirz,Knappstein,Hamm,Weiler,Klei»,
0. Franke, Küster, Beltea und Stemmler.
 
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