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Zentral-Dombauverein <Köln> [Editor]
Kölner Domblatt: amtliche Mittheilungen des Central-Dombau-Vereins — 1848 (Nr. 37-46)

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https://doi.org/10.11588/diglit.1499#0059
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mit RauchfZffnn u»d brennmbrn Lichtrrn. Die durch vielt Mitwirkende
»erstärkte Dom-Capelle sang mit gelvohnter PrZcision di« Miffa in v-ckur von
Haybn, deren hrrrliche Alanqe durch die in der Chorwand! angebrachten Fen-
ster-Orffnungrn in die vorderen Räume des Domes bineinschalltm, d!e sich
ba!d mit eiiier großm von nah und fern herbrigcstcömten Mrnge gefüllt
hatten. Wohl nie, so lange der Dom steht, war das ganze Deutschland in
demfelbm so verttelen, wie heule, und «ie innig mögen Fürst und Bolk für
das Wohl des Bakrlandrs gebetet haben in diesen Weihestunden, wrlche d!e
Religion ihnen bereitete! Nach vollendetem Hochamte stimmte der Herr Erz-
bischof das r« veum an, das von allen Anwssenden und drm Orchester ab-
wechfrlnd gesunqen wurbe. Ss war dir alte, dem katholischen Volk« geläu-
fig« Gesangweise im Kirchen-Choral, d!e schon von einrm mäßiqen Chore qe-
sungen, eine außervrdenlliche Kcast hat und dem Jahalke des ambrosianischen
Lobgesanges einen Ausdruck vrrlriht, den keine musicalische Composikisn er-
reicht, die, nun von mehreren Tausend Stimm.n erschallend, alle Anwesen-
ben ergriff, den drs Leptrs Kundigen zum Milsinqen forlriß und die Unkun-
digen nach den Worten des überaus e habrnen GrsangcS fcagen machte. Die
Wirkung deSselben wurde noch dadurch erhöht, daß sn die Stclle der sonst
üblichen Zwischenspiele der Orqel das Occhester trat, das nach einer von
Hm. Leibl im Auflrage d-s Hm. Erzbischoss compouirtrn, dem Choral sich
ganz anschließenden Weise, mit reichrr Jnstrumentimng, die Zw'.schcnvrrse
sang, wozu die bei den AusgangS'önen der Choralverse einfallenden Posau-
nm den Uebergang vermitteltcn. Dle Glocken dcr ganzen Stadt stimmtrn in
diese Danksagung ein. Es war tie Kcone zu der erhab-nm Kirchenstier, die
damit mdiqte, daß der Erzbischof, vom Papstr hierzu besonders bevollmäch-
tigt, den Segen ertbeilte, wie dmselbm zu Rom das Oberhaupt der Kirche
drr Sladt und dem Ecdkreise spendet. —Sämmlliche Würdmträgec der Kicche
geleitetm sodann ia üdlicher Weise dm König und Reichsverweser nebst den
anwesenbm Prinzen zum westlichm Ausgange deS Domes.

(Fortsttzung folgk.)

An Kölns Jndustrielle.

Iu der von dem Dombau-Boistande angeocdneten Verloosung sind aufier
anderen werlhvollm Gegmständen auch vcn vielen unsecer Mitbürqer Er-
zeugniffe ihrer Zndustrie (z. B. Bürstenwaare, Conditor-Arbeit, Seilteppich,
Sattler-Arbeit, Statuelten, Papparbcitm, Siegellack, kölnisches Waffer, Klei-
derstoffe rc. ic.) theils zugesage, theilS schon adgeliestrt worden, und es ist da-
ducch von dem unterzeichneten Comite der Gedanke angeregt wcrden, die der Ver-
loosung vorhergehendr Ausstillung zu einer kleinm Ausstellung der Jndustrie
Aölns zu benutzen. Da e'me größere Zahl der Loose bereits nach allen Sei-
tm hin, wo Dombau-Bereine bestehen, versenbet und meistens untergebracht
ist, so würde ein mit der Erikette des Vrrstrtiqe^s vrrsthener Gewinn zugleich
eine Empfehlung des Letzterm stin, und so mit Lem erreichten schönen Zwecke,
der Dombau-Eaffe etwas zuzuwlndm, gleichfalls das Zntereffe der kölmschen
Jndustrie verbunden sein. Das unkerzrichnete Comite bringt hiedurch diests
Borhaben zur allgemeinen Kmntniß mit der Bitte, die für den obigen Zweck
bestimmten Geqenstände möglichst bald auf dem Secretariate des VereinS oder
jn der Wohnung dks mitunteczeichneten PfarroerwaltekS Thiffen cbzuliesem.

Köln, 22. Scptember 1848.

Das mit der Berloosunq beauftragte Comite:

Hardung. Thissen. v. Vosen.

Die Verloosung zum Besten des Dombaues

wild, da kürzlich noch viele neue Gegmstände zu derselben eingegangen und
noch mehrere zu ecwarten stehen, eist gegen Mitte deS Monats Decerttber
diests ZahreS Statt finben und, wozu vikle Aussichten vorhanden sind, ein
bcdeukerdrces Resultat für die Dombau-Casse liestrn, als wir anfänglich er-
wartet haben. Loose zu derselben -> 10 Sgr. stnd jrdem Hülfsvrrein« in ent-
sprechender Zahl zuzestcllt wordm, und ersuchm wir die Vorständ« derselden,
so wie die Bereins-Genoffm, dmen Loose zur Untcrbringung zugckommm
sind, möglichst bald drm Vereins-Sicretariate dir Abnehmer bekannt machm,
die eingegangenen Geldrr überstnden, und wenn es gewünfcht wird, noch
femere Loose in E-rpfang nehmen zu wollen. Zn KLln sind Loose auf dem
Secretariate des Dombau-Vereins, so wie bei drn einzelnen Vorstands-Mit-
gliedern zu erhaltm.

Köln, 25. October 1848.

Die m!t der Verloosung beauftragte BorstandS-
Co mmi ssion.

Adreffe an Papst Pius IX.

Jn der lithographischen Anstalt von Levy Elkan ist dem vielfach geäußerten
Vrrlangen gemäß einr farbige Lithographie der Adresst des Dombau-DereinS
an Papst Pius IX. erschienm, welche in fechs wohlgrlungenen Folio-Blätlern
die ganz gelreue Copie des illustrirten Tcxkes, deS kostbaren DedicationS-
Blatt-s und des Schlußblattrs bietet. Drr farbige Umschlag zrigt dir kost-
baren Goldacbeiten, mit dencn der Einband des Prachtwerkcs verzirrt ist,
und enthält auf der innerm Seile die Urbersehung ber Adreffe in deulscher
und füc die ins Ausland gehmd n Exrmplare auch in französischer Spcache.
Wir zweistln mchk, daß hiedurch insbesondere den vlelrn auswärtigen Dereins-
Genossen, welche das hrrrlich« Werk selbst anzuschaum nicht Gelegmheit
hatten, rine besondere Freude bereitet wird, und laden hiedurch zur Abnahmr
desselben rin.

Rachdem die eröffnet gewesme Subfcriptio» grschloffm, ist der PreiS eineS
ExewplarS 2'/- Thaler, wovon 15 Sgr. in die Dombau-Casse fließm. Es
wird jedem Hülfsvcreine e!n Exemplar zur Ansicht übersendet werden, und
können die B stellungen durch dieselbm an daS Secretariat des Cmtral-Dom-
bau-Vereins gemacht werden.

Dom-Album, herallsgcgeben von N. Hocker, im Verlage
des Herrn I. Mermet in Köln.

Als Frucht der Begeisterung für dm Dombau, wie sie durch das großar'
tige Fest angeregtwurde, erschien eine Sammlung von Gesängen und Dichtun-
gen, die seit den Jahren der neuen Bamhäti'gkeit den Dom in drr mannig-
faltigsten Weist verherrlichkm. Wenn der Gedanke, durch eine solche Samm-
lung die einzeln verschwindenden Blätter zu einem schönen Kcanze zu verei-
nigen, an sich schon eia rübmlicher ist und von der begeisterten Theilnahme
für den großen Bau zeugt, so hat dec Unternehmer glei'chzeitig praklischen
Nutzm für die heilig« Sache dadurch erzielt, daß er mit all-r Uneigmnützig-
keit beinahe die Hälfte des Preises dec Domdau Caffe zuwendet, odwohl er
dm ganzen Preis möglichst geringe stellte, um die bichterische Gabe eben recht
in die Hand aller Volksclassm zu bringen.

Wir empfehlen daS Werkchen allen Dombau-Freund.n zur Abnahme.
Exemplare sind gebunden auf dcm Dombau-Secretariate für den Pc.is von
5 Sgr., wovon 2 Sgr. der Domdau-Casse zukommen, zu habm.

Bei F. E. Eisen in Köln (Fciedrich-Wilhelmsstraße Rr.2—) ist erschienen und
zu habm;

Denkmünze

auf die sechste Säcular - Feicr vcr Grundstrinlcgmig

zum Kölner Dome.

Durchmeffer: 28 Liuien.

S v erS:

Ansicht der Südseite d«s Domes, so w it der herrliche Bau jrtzl vorge-
schritten.

Umschrift: Jubel-Feier am 14. Auzust 1848 der ersten Gcundsteinle-
gung des Domes zu Köln am 14. August 1248.

Darunter: Unsere Freude!

Jm Abschnitt: Einweihung deshohen Chores am 27. Seplember 1322.
Oft unterbrochener Fortbau b!s ekwa 1500. Gänzlicher Stillstand bis
zur zweiten Gcundsteinlegung am 4. September 1842 dmch Friedrich
Wilhelm IV., König von Preußen.

R e v er s:

Darstellung und Umschrift: Der Dom zu Köln in sei'ner zukünfti-
gen Vovendung.

Zweite Linie: Unsere Hoffnung!

Zm Abschnitt: Gestochen von I. Wi-ner. Nach dem vom Dombau-
meister E. F. Zwirner erqänzten Bauplane.

Preiö: 1 Thlr. 10 Sgr.

Literarische Anzeige.

Zttm Befierr der Dombau-Caffe.

Jm EommisstonS-Berlage von F. E. Eisen in Köln ist erschienea und zu haben:

Die neueu

Dom-Fenster,

Ein Weihe-Geschenk

Sr. Majefiät des Königö Ludwig I. von Baiern,

beschriebm von

Crnft Weyden.

Zweite Auflage,

vermehrt durch eine Reihe von Andeutungrn über di- alten Fenster
im hvhen Chore und im nördlichen Nebenschiffs des Langhauses.

(Mit ei'ner lithographi'ttea Lafel.)
gr. 8. 46 Seitcn. geh. PreiS: 5 Sgr.

Wegen Aufnahme der Bischreibung Les Dombau-Festes vom August c.
gestattete es der Raum des Blattes bisher nicht, d!e unS sonst noch vorlie-
genden Mittheilungen und Artikel abzudrnckm, wovon wir d» geehrlm Ein-
smder hiedurch in Kenntniß fttzen.

Köln, 24. Oclober 1848.

Die Redactions-Commission.

Verantwortlicher Herausgeber: Jos. DuMont.

Druck und Eommisflons-Verlag deS Verlegers der Kölnischen Zeikung,
M. DuMent-Schauberg.
 
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