Amtliche Mittheilungen.
Aweihun-ert achtundfiebenzigßes Protoeov
d es
Leutral-Vomdao-Vereius-Vorkalldes.
Lerhandelt zu Köln im großen RathhauSsaale am 14. Juni 1884,
NachmittagS 4 Uhr.
Anwesend die Herren: Esser II., Präfident; vr. HaasS I., Heuser,
Ehr. Herriger, Braubach, Lreuser, Berghaus, Esser II. )r-,
Schmitz-Löhnis, Merlo, Sepdlitz, Gaul, von Wittgenstein or.,
Lldenhoven, vr. Bosen, DuMont zr.; Mellser, Protocollführer,
Lntschuldigt die Herren: Ncven, von Wittgenstein zr., Haanen,
Franck, TroSman, Pepp«, Schaurte, Bartman, Pütz, Ed.Oppen-
heim.
Die heuiige Sitzung ist zur Vornahme der statutarischen Wahlen be-
fiimml. Der Präsident ersucht die Herren Merlo und Herriger zur
Uebernahme deS ScrutiniumS.
Bei der Wahl deS Präfidenten geben 17 Anivesende ihre Etimmen ab,
davon fallen 14 Eiimmen auf den Geh. Justizrath Esser II., welcher hier-
nach zum Pcäfidenten für daS laufenve Zahr erivählt ist. Der Geivählte
nimmt die Wahl an.
Bei der Wahl deS Verwaltungg-AuöschufseS betheiligen fich 17 Vor»
standS-Mitglieder. ES werden gewählt die Herren:
Ij Esser II. »r. mit 17 Etimmen,
2) vr. Vosen „ 17 „
3) Aldenhoven »17 „
4) Gaul „ 16
b> vr. HaasS 1. .. 17
6) Heusec „16 „
7> v. Wittgenstein »r. „ 17 „
Zum Secretär deS VorstandeS wicd von 17 Anwesenden Herr vr. Vosen
mit 16 Etimmen erwählt.
Bei der Wahl deS Cassen-CuratoriumS werden 17 Stimmzettel abge-
geben; eS erhalten
1) Herr DuMont or. 17 Slimmen,
2) Herr Gaul 17
3) Herr Seydlitz 16 „
Zum Protocollführer wird von 17 Abstimmendcn Herr Meuser mit
16 Elimmen aewählt.
Dieselbe Anzahl der Abstimmenden erwählt die RedactionS-Commisfion
deS DomblatteS in solgender Weise:
1) Herrn vr. A.ReichenSperger mit 15 Stimmen,
2) Herrn DuMont sr. , 15 „
3) Herrn Merlo mik „ 14 „
Herr DuMont sr. wird durch Acclamation zum Bibliothecar ernannt.
Der Präsident verliest solgendeS Schreiben, welcheS SeitenS deS Ver-
waltungS-AuSschusscS an die Mitglieder der rheinischen und westsälischen
Rittcrschaft erlassen worden ist, um dieselben zu Stiftungen gemalter Fenster
im Hochschiffe deS DomeS zu bewegen:
„Der Dom zu Köln, der in den letzten zwei Decennien so ost alS Bit-
tender erschienen und in allen Schichten der Bevölkerung einem fceudigen,
andauernden Opfsrwillen begegnet ist, wendet flch heute an die edlen Ge-
schlechter RheinlandS und WestfalenS, die nach dem Vorbilde ihrec Altvor-
deren christliche Lehre und christliche Wahrheit vecstehen und wücdigen, und
pflichtgetreu im Alauben, in diesem Sinne und Geiste zu wirken, stetS ehren-
voll bestcebt find.
„Die äkirche ist vollendet; cS handelt fich darum, ihr ZnnereS zu ver-
herrllchen, daS der GotteSoerehrung geschaffens und geweihte HauS mit
höchstec Schönheit zu umkleiden. Noch fehlen die gemalten GlaSfenster im
Hochschiffe, noch entbehrt daS GotteShauS doct oben deS rsichen SchmuckeS,
dec zur Erde und im Hochchore eine so unbeschceibliche, daS Gemüth tief
ecgceifende Wlckung heroorbringt.
„Die Anlage zeigt die Reihenfolge der Bilder, welche hier finnig und
lieblich noch erstehen sollen. Kür dle wohlthätige Neigung vieler Dombau-
Freunde ist Raum vorhanden, zu dieser gropartigen AuSschmückung deS
Tempels beizutragen.
„Sinzelne Dombau-Fceunde haben bereitS eine Wahl getroffen. DaS
Kenster Nr. 3 und drei Kiguren im Fenster Nr. 4 und 9 find gestiftet. Deß-
gleichen eine Figur im Fenster Nr. 23.
„AIS Dotmelscher deS bitienden DorneS wagen wir eS, dcm Wunsche
AuSdruck zu geben: dah die Ldlen RheinlandS und WestfalenS Sich einzeln
oder im Familienbunde entschließen möchten, diese Zhrer würdige AuSstattung
deS DomeS zu übernehmen, auS den vielen figürlichen Darstellungen für die
verschiedenen Fenster je eincS zu wählen, die getroffene Wahl zur Kenntniß
deS VerwaltungS-AuSschufseS deS Centcal-Dombau-VereinS zu bringen, und
zugleich die Ze'chnungen der Familirn-Wappen beizufügen, die zu ewigem
Gcdächtniß deS ElisterS oder der Slifter unter den Figuren angebracht wer-
dcn sollen.
,Die Kosten eineS jeden FcnsterS mit vier Kiguren, Baldachincn rc. be-
tragen 1400 Thaler, die Äosten einer Sinzelfigur, deren jedeS Fenster vier
enthält, 350 Thaler. Die Einheit der AuSführung läßl eS nicht zu, daß die
Bestellung und Anfertigung vom Stifter auSgeht, fie wird vielmehr durch
den Dombaumeistec und unter deffen Leitung Statt finden.
„Wir erwarlen, indem wic suc daS Wagniß der Bine um nachfichlige
Beurtheilung ersuchen, eine geneigte Zustimmung zu derselben.
„Mit geziemender Hochachtung
,Der VerwaltungS-AuSschuß
„d eS Central-Dombau.-VereinS.
„Iköln, den 7. Juni 1864,"
Der Präsident macht hierauf Mittheilung über eine zu Gunsten deS
DomeS SeitenS der hohen SlaatS-Regierung genehmigten lotterieartigen
Lollecte, und legt den nachfolgenden Plan, so wie daö Ministerial-Rescript
vom 31. Mai d. I. und den Enlwurf eineS ErlaffeS deö VorstandeS, womit
beide Stücke veröffentlicht werden sollen, vor:
„Die Gcündung einec Dombau-Lotterie, um dadurch die Miltel zu einer
rascheren Förderung deS Doipbauc- zu gewinireil, ist fchon ein üllereS Pro-
jecl, welchcS von Dombau.Frechlden angeregt und erwagen. und von unserem
VerwaltungS-AuSschuffe ausge^rbeitet, gepflegi und versolgt worden ist.
„AIS nach Vollendung dct Innerbn Airche Eeine Ma>estst der König bei
Allerhöchstihrer Anwesenheit im vergangenen Jahre die Wiederholung der
srüheren Luträge auf Genehmigung ciner lolterieartigen Coüecte zur Vollen-
dung der Thücme Allergnädigst zu gestatten geruht hatten, wurde dag Pro-
ject gemäß bem hier unien abgedruckien Plane in einer Zmmediat-Eingabe
unsereS VermaltuligS-AuSschuffeS vom 10. December o. I. wiederum auf-
gcnommen und an AUerhöchper Stelle neuerdingS ehrcrbieligst vorgelegt.
„Mtt diesem Echritte bezweckle der Verwaliungg.AuSschuß, neben dem
Staaiözuschusse unv den gewöhnlichen Beitcägen deS VereinS reichlichere
Mittel süc den AuSbau der Vorhalle mit den beiden Thürmen zu
beschaffen, der bei gleichen Milteln, wie fie seit dem Bestehen deS VereinS
auf die Kirche, ein>chließlich deS SlaatszuschusseS, jährlich mit circa 100,000
Thlrn. verwandt werden konnten, ungesähc eine glciche Zeitdauer von noch
zwciundzwanzig Zahren in Anspruch nehmen wücde, während eS dem Dom-
baumeister möglich lst, diesen noch übrigen Riesenbau mit einer verhältniß-
mäßig größeren Bausumme binnen acht Jahren biS zur Krone zu führen.
„Dieser Echritt ist, Dank der Theilnahme Er. Majestät deS KönigS
Pcoteciors an dem herrlichen Bauwerke, von Erfolg begleiiet gewesen.
„Wir freuen unS, VereinSgenossen und Dombau.Kceunden mittheilen zu
können, daß deS KönigS Majestät Lllergnädigst geruht haben, die nachge-
suchte Genehmigung e>ner Louerie zuc Beschasfung reichlicherer Mittel für
den Fortbau der Domthücme, zwar nichl sogleich auf die Dauer von acht
Zahren, abrr versuchöweise eine einmalige Veranstaltung derselben nach dem
eingereichten Plane zu ertheilen, und wic laffen hier unten (I. und II.) die-
sen Plan, so wie LaS Ministerial-Rescript vom 31. Mai d. I., womit unS
diese Allerhöchste Genehmigung bekannt gemacht wocden ist, folgen.
Wir erwarten, daß diese Pcämien-Collecte zum AuSbau der Thürme
deS kölner DomeS, zu deren AuSführung wir alSbalb übergehen werden, der
Auffaffung begegnet, die wir daran knüpfen.
,Die gewohnte Thäligkeit deS VereinS in Beschaffung sonstiger Bau-
mittel soll und barf dadurch in keiner Weise gelähmt werden; die VereinS-
zwecke bleiben dieselben; die Einsammlungen der freiwilligen Spenden wer-
den wie immec regelmäßig Slatt finden. DaS noch ungewisse Resultat der
Prämien-Collecte soll nur einen außerordentlichen Zuschuß zu dem Bau-
Lapitale bilden, daS untec Miihülfe deS SlaatcS die Licbe und Theilnahme
der Genossen zu spenden fortfährt.
„DieseS Resultat kann im günstigen Falle, indem eS die Vollendung der
Thürme näher rü.kt, die Opferdauer kürzen, und eö muß gerade deßhalb den
Opserwillen augenblickiich stäiken und mehren.
„Die Prämien-Collccte muß alS daS angesehen werden, waS fie sein
soll: eine außsrordentliche Beihülfe zur Mehrung der Baumittel; fie soll an
der herkömmlichen Weise des VereinS nichtS änbern. Wie die Theilnahme
der VeceinSgenossen seit 1842 sich bewährt hat, so muß und wird fie cine
fortdauernde biS zur Vollendung der Thürme bleiben!
„Wir behalten unS fernere Mittheilungen über die AuSführung dieser
Prämien-Collecte vor.
„Köln, 14, Juni )864.
„Der Vorstand deS Lentral-Dombau-VereinS."
I
Plan zu einer Prämien-Collecte zum AuSbau der Thürme
deS kölner DomeS.
Küc die Dauer von acht Zahren wicd dem Vorstande deS Lentral-
Dombau-VereinS zu Köln die nachgesuchte Genehmigung zu einer Prämien-
Collecte, deren Reinertrag zum Korlbau und zur Vollendung der beiden
Thürme deS kölncr DomeS vsstimmt ist und dazu verwandt werdcn soll, so
wie zum Verlriebe der Loose i..i ganzen Umfange deS KönigreichS Pceußen
unter den folgenden Bedingungen gewährt:
tz. 1. Zebe Ziehung der „Domthurmbau">Prämien-Collecte besteht aus
500.000 Loosen, bie in foctlaufenden Nummern nach dem seigenS emworfenenj
Schema auSgeferligt werden und mit einem besonderen Stempcl, den Fac-
fimileS der Unterschriften zweiec Mitglieder deS AuSschusseS und ber eigen-
händigen Unterschrif! deS angestellten VereinS-Rendanien oersehen, und auper-
dem aus einem s, g, AuSschnitt-Register auSgeschnitten sind.
Der PreiS deS einzelnen Looses beträgt Sinen Thaser.
§. 2. Die Prämien dieser Lollecte bestehen:
1. Jn einem Hauptgewinne von. 100000 Thalern,
2. Jn einem Gewinne von. 10000 „
3. Jn einem Gewinne von.5000 „
4. 5. 6. 7. 8. Jn 5 Gewinnen von je 1000 Thlrn. 5000 „
9. Jn einer Anzahl gediegcner Werke lebender
deutscher Aünstler, im Gesammtwerthe von . 30000 ,
welche der Vecein biS zum vollen Betrage der
vorstehenden Summe erwirbt und wovon jedeS
einzelne einen bejonderen Gewinn dsrstellt
150000 Thaler.
z. 3. WaS nach Abzug der vorerwähnlen Gesammtsumme dec Prämien
von 150,000 Thlrn. und der einschließlich deS zum Vertriebe der Loose zu
bewilligenden ProcentsatzeS, auf 10 pLt. der Gesammlsumme der Loose oder
50.000 Thlr. veranschlagten VerwaltungS- und sonstigen Kosten übrig bleibt,
bildet den dem Dombau-FondS zufließenden Reineurag, der in der herge-
brachten Weise vom Vereine an die Dombau-Behörde verabfolgt und auS-
bezahlt wird.
§. 4. Die Ziehung der Prämien ersolgt im Herbste eineS jeden JahreS,
und zwar zuerst im Laufe de« HerbsteS 1864, am Sitze deS Central-Dombau-
VereinS zu Köln. Dte Einzählung der Nummcrn (500,000) und die Ziehung
geschieht öffentlich, im Beisein und unter Aufficht von wenigstenö fünf dabei
Aweihun-ert achtundfiebenzigßes Protoeov
d es
Leutral-Vomdao-Vereius-Vorkalldes.
Lerhandelt zu Köln im großen RathhauSsaale am 14. Juni 1884,
NachmittagS 4 Uhr.
Anwesend die Herren: Esser II., Präfident; vr. HaasS I., Heuser,
Ehr. Herriger, Braubach, Lreuser, Berghaus, Esser II. )r-,
Schmitz-Löhnis, Merlo, Sepdlitz, Gaul, von Wittgenstein or.,
Lldenhoven, vr. Bosen, DuMont zr.; Mellser, Protocollführer,
Lntschuldigt die Herren: Ncven, von Wittgenstein zr., Haanen,
Franck, TroSman, Pepp«, Schaurte, Bartman, Pütz, Ed.Oppen-
heim.
Die heuiige Sitzung ist zur Vornahme der statutarischen Wahlen be-
fiimml. Der Präsident ersucht die Herren Merlo und Herriger zur
Uebernahme deS ScrutiniumS.
Bei der Wahl deS Präfidenten geben 17 Anivesende ihre Etimmen ab,
davon fallen 14 Eiimmen auf den Geh. Justizrath Esser II., welcher hier-
nach zum Pcäfidenten für daS laufenve Zahr erivählt ist. Der Geivählte
nimmt die Wahl an.
Bei der Wahl deS Verwaltungg-AuöschufseS betheiligen fich 17 Vor»
standS-Mitglieder. ES werden gewählt die Herren:
Ij Esser II. »r. mit 17 Etimmen,
2) vr. Vosen „ 17 „
3) Aldenhoven »17 „
4) Gaul „ 16
b> vr. HaasS 1. .. 17
6) Heusec „16 „
7> v. Wittgenstein »r. „ 17 „
Zum Secretär deS VorstandeS wicd von 17 Anwesenden Herr vr. Vosen
mit 16 Etimmen erwählt.
Bei der Wahl deS Cassen-CuratoriumS werden 17 Stimmzettel abge-
geben; eS erhalten
1) Herr DuMont or. 17 Slimmen,
2) Herr Gaul 17
3) Herr Seydlitz 16 „
Zum Protocollführer wird von 17 Abstimmendcn Herr Meuser mit
16 Elimmen aewählt.
Dieselbe Anzahl der Abstimmenden erwählt die RedactionS-Commisfion
deS DomblatteS in solgender Weise:
1) Herrn vr. A.ReichenSperger mit 15 Stimmen,
2) Herrn DuMont sr. , 15 „
3) Herrn Merlo mik „ 14 „
Herr DuMont sr. wird durch Acclamation zum Bibliothecar ernannt.
Der Präsident verliest solgendeS Schreiben, welcheS SeitenS deS Ver-
waltungS-AuSschusscS an die Mitglieder der rheinischen und westsälischen
Rittcrschaft erlassen worden ist, um dieselben zu Stiftungen gemalter Fenster
im Hochschiffe deS DomeS zu bewegen:
„Der Dom zu Köln, der in den letzten zwei Decennien so ost alS Bit-
tender erschienen und in allen Schichten der Bevölkerung einem fceudigen,
andauernden Opfsrwillen begegnet ist, wendet flch heute an die edlen Ge-
schlechter RheinlandS und WestfalenS, die nach dem Vorbilde ihrec Altvor-
deren christliche Lehre und christliche Wahrheit vecstehen und wücdigen, und
pflichtgetreu im Alauben, in diesem Sinne und Geiste zu wirken, stetS ehren-
voll bestcebt find.
„Die äkirche ist vollendet; cS handelt fich darum, ihr ZnnereS zu ver-
herrllchen, daS der GotteSoerehrung geschaffens und geweihte HauS mit
höchstec Schönheit zu umkleiden. Noch fehlen die gemalten GlaSfenster im
Hochschiffe, noch entbehrt daS GotteShauS doct oben deS rsichen SchmuckeS,
dec zur Erde und im Hochchore eine so unbeschceibliche, daS Gemüth tief
ecgceifende Wlckung heroorbringt.
„Die Anlage zeigt die Reihenfolge der Bilder, welche hier finnig und
lieblich noch erstehen sollen. Kür dle wohlthätige Neigung vieler Dombau-
Freunde ist Raum vorhanden, zu dieser gropartigen AuSschmückung deS
Tempels beizutragen.
„Sinzelne Dombau-Fceunde haben bereitS eine Wahl getroffen. DaS
Kenster Nr. 3 und drei Kiguren im Fenster Nr. 4 und 9 find gestiftet. Deß-
gleichen eine Figur im Fenster Nr. 23.
„AIS Dotmelscher deS bitienden DorneS wagen wir eS, dcm Wunsche
AuSdruck zu geben: dah die Ldlen RheinlandS und WestfalenS Sich einzeln
oder im Familienbunde entschließen möchten, diese Zhrer würdige AuSstattung
deS DomeS zu übernehmen, auS den vielen figürlichen Darstellungen für die
verschiedenen Fenster je eincS zu wählen, die getroffene Wahl zur Kenntniß
deS VerwaltungS-AuSschufseS deS Centcal-Dombau-VereinS zu bringen, und
zugleich die Ze'chnungen der Familirn-Wappen beizufügen, die zu ewigem
Gcdächtniß deS ElisterS oder der Slifter unter den Figuren angebracht wer-
dcn sollen.
,Die Kosten eineS jeden FcnsterS mit vier Kiguren, Baldachincn rc. be-
tragen 1400 Thaler, die Äosten einer Sinzelfigur, deren jedeS Fenster vier
enthält, 350 Thaler. Die Einheit der AuSführung läßl eS nicht zu, daß die
Bestellung und Anfertigung vom Stifter auSgeht, fie wird vielmehr durch
den Dombaumeistec und unter deffen Leitung Statt finden.
„Wir erwarlen, indem wic suc daS Wagniß der Bine um nachfichlige
Beurtheilung ersuchen, eine geneigte Zustimmung zu derselben.
„Mit geziemender Hochachtung
,Der VerwaltungS-AuSschuß
„d eS Central-Dombau.-VereinS.
„Iköln, den 7. Juni 1864,"
Der Präsident macht hierauf Mittheilung über eine zu Gunsten deS
DomeS SeitenS der hohen SlaatS-Regierung genehmigten lotterieartigen
Lollecte, und legt den nachfolgenden Plan, so wie daö Ministerial-Rescript
vom 31. Mai d. I. und den Enlwurf eineS ErlaffeS deö VorstandeS, womit
beide Stücke veröffentlicht werden sollen, vor:
„Die Gcündung einec Dombau-Lotterie, um dadurch die Miltel zu einer
rascheren Förderung deS Doipbauc- zu gewinireil, ist fchon ein üllereS Pro-
jecl, welchcS von Dombau.Frechlden angeregt und erwagen. und von unserem
VerwaltungS-AuSschuffe ausge^rbeitet, gepflegi und versolgt worden ist.
„AIS nach Vollendung dct Innerbn Airche Eeine Ma>estst der König bei
Allerhöchstihrer Anwesenheit im vergangenen Jahre die Wiederholung der
srüheren Luträge auf Genehmigung ciner lolterieartigen Coüecte zur Vollen-
dung der Thücme Allergnädigst zu gestatten geruht hatten, wurde dag Pro-
ject gemäß bem hier unien abgedruckien Plane in einer Zmmediat-Eingabe
unsereS VermaltuligS-AuSschuffeS vom 10. December o. I. wiederum auf-
gcnommen und an AUerhöchper Stelle neuerdingS ehrcrbieligst vorgelegt.
„Mtt diesem Echritte bezweckle der Verwaliungg.AuSschuß, neben dem
Staaiözuschusse unv den gewöhnlichen Beitcägen deS VereinS reichlichere
Mittel süc den AuSbau der Vorhalle mit den beiden Thürmen zu
beschaffen, der bei gleichen Milteln, wie fie seit dem Bestehen deS VereinS
auf die Kirche, ein>chließlich deS SlaatszuschusseS, jährlich mit circa 100,000
Thlrn. verwandt werden konnten, ungesähc eine glciche Zeitdauer von noch
zwciundzwanzig Zahren in Anspruch nehmen wücde, während eS dem Dom-
baumeister möglich lst, diesen noch übrigen Riesenbau mit einer verhältniß-
mäßig größeren Bausumme binnen acht Jahren biS zur Krone zu führen.
„Dieser Echritt ist, Dank der Theilnahme Er. Majestät deS KönigS
Pcoteciors an dem herrlichen Bauwerke, von Erfolg begleiiet gewesen.
„Wir freuen unS, VereinSgenossen und Dombau.Kceunden mittheilen zu
können, daß deS KönigS Majestät Lllergnädigst geruht haben, die nachge-
suchte Genehmigung e>ner Louerie zuc Beschasfung reichlicherer Mittel für
den Fortbau der Domthücme, zwar nichl sogleich auf die Dauer von acht
Zahren, abrr versuchöweise eine einmalige Veranstaltung derselben nach dem
eingereichten Plane zu ertheilen, und wic laffen hier unten (I. und II.) die-
sen Plan, so wie LaS Ministerial-Rescript vom 31. Mai d. I., womit unS
diese Allerhöchste Genehmigung bekannt gemacht wocden ist, folgen.
Wir erwarten, daß diese Pcämien-Collecte zum AuSbau der Thürme
deS kölner DomeS, zu deren AuSführung wir alSbalb übergehen werden, der
Auffaffung begegnet, die wir daran knüpfen.
,Die gewohnte Thäligkeit deS VereinS in Beschaffung sonstiger Bau-
mittel soll und barf dadurch in keiner Weise gelähmt werden; die VereinS-
zwecke bleiben dieselben; die Einsammlungen der freiwilligen Spenden wer-
den wie immec regelmäßig Slatt finden. DaS noch ungewisse Resultat der
Prämien-Collecte soll nur einen außerordentlichen Zuschuß zu dem Bau-
Lapitale bilden, daS untec Miihülfe deS SlaatcS die Licbe und Theilnahme
der Genossen zu spenden fortfährt.
„DieseS Resultat kann im günstigen Falle, indem eS die Vollendung der
Thürme näher rü.kt, die Opferdauer kürzen, und eö muß gerade deßhalb den
Opserwillen augenblickiich stäiken und mehren.
„Die Prämien-Collccte muß alS daS angesehen werden, waS fie sein
soll: eine außsrordentliche Beihülfe zur Mehrung der Baumittel; fie soll an
der herkömmlichen Weise des VereinS nichtS änbern. Wie die Theilnahme
der VeceinSgenossen seit 1842 sich bewährt hat, so muß und wird fie cine
fortdauernde biS zur Vollendung der Thürme bleiben!
„Wir behalten unS fernere Mittheilungen über die AuSführung dieser
Prämien-Collecte vor.
„Köln, 14, Juni )864.
„Der Vorstand deS Lentral-Dombau-VereinS."
I
Plan zu einer Prämien-Collecte zum AuSbau der Thürme
deS kölner DomeS.
Küc die Dauer von acht Zahren wicd dem Vorstande deS Lentral-
Dombau-VereinS zu Köln die nachgesuchte Genehmigung zu einer Prämien-
Collecte, deren Reinertrag zum Korlbau und zur Vollendung der beiden
Thürme deS kölncr DomeS vsstimmt ist und dazu verwandt werdcn soll, so
wie zum Verlriebe der Loose i..i ganzen Umfange deS KönigreichS Pceußen
unter den folgenden Bedingungen gewährt:
tz. 1. Zebe Ziehung der „Domthurmbau">Prämien-Collecte besteht aus
500.000 Loosen, bie in foctlaufenden Nummern nach dem seigenS emworfenenj
Schema auSgeferligt werden und mit einem besonderen Stempcl, den Fac-
fimileS der Unterschriften zweiec Mitglieder deS AuSschusseS und ber eigen-
händigen Unterschrif! deS angestellten VereinS-Rendanien oersehen, und auper-
dem aus einem s, g, AuSschnitt-Register auSgeschnitten sind.
Der PreiS deS einzelnen Looses beträgt Sinen Thaser.
§. 2. Die Prämien dieser Lollecte bestehen:
1. Jn einem Hauptgewinne von. 100000 Thalern,
2. Jn einem Gewinne von. 10000 „
3. Jn einem Gewinne von.5000 „
4. 5. 6. 7. 8. Jn 5 Gewinnen von je 1000 Thlrn. 5000 „
9. Jn einer Anzahl gediegcner Werke lebender
deutscher Aünstler, im Gesammtwerthe von . 30000 ,
welche der Vecein biS zum vollen Betrage der
vorstehenden Summe erwirbt und wovon jedeS
einzelne einen bejonderen Gewinn dsrstellt
150000 Thaler.
z. 3. WaS nach Abzug der vorerwähnlen Gesammtsumme dec Prämien
von 150,000 Thlrn. und der einschließlich deS zum Vertriebe der Loose zu
bewilligenden ProcentsatzeS, auf 10 pLt. der Gesammlsumme der Loose oder
50.000 Thlr. veranschlagten VerwaltungS- und sonstigen Kosten übrig bleibt,
bildet den dem Dombau-FondS zufließenden Reineurag, der in der herge-
brachten Weise vom Vereine an die Dombau-Behörde verabfolgt und auS-
bezahlt wird.
§. 4. Die Ziehung der Prämien ersolgt im Herbste eineS jeden JahreS,
und zwar zuerst im Laufe de« HerbsteS 1864, am Sitze deS Central-Dombau-
VereinS zu Köln. Dte Einzählung der Nummcrn (500,000) und die Ziehung
geschieht öffentlich, im Beisein und unter Aufficht von wenigstenö fünf dabei