anwesenden Mitgliedern deS VorstandeS deS Central-Dombau-VereinS. Tag,
Stunde und Ort werden vorher in Zivischenräumen von acht Lagen we-
nigstenS drei Mal im StaatS-Anzeigec und in der Kölnischen Zeitung be-
kannt gemacht. Sollten biS zu der für die Ziehung bestimmten Zeit nicht
wenigstenS drei Fünftel sämmtlicher Loose, also nicht 800,000 Loose abgesetzt
sein, so wird die Ziehung sür dag betreffende Jahr biS dahin auSgesttzt, daß
zener Absatz erreicht sein nnrd. Daraus bezügliche Bekanntmachungen werden
in den oben bezeichneten Blätte-n zeitig erfolgen.
Die Nummern von Nr. t beginncnb biS zu Nr. 600,000 werden in das
eine GlückSraS eingszähit. Ein zweüeS Glücksrad enthält die in gleicher
Weise eingezählten fortlaufenden Gewinnst-Rummern, der Zahl der vorhan-
denen Prämien in Geld und Kunstwerken entsprechsnd. Dcc Ziehung einer
Loose-Nummer entspricht jedeSmal die Ziehung einer Gewinnst-Nummer, der-
gestalt, dah der durch letztere bezeichnete Gewinn auf daS LooS fällt, welchcS
die gezogene Loose-Nummer trägt. Sind alle Gewinnst-Nummern gezogen,
so bilden die übrigen in dem einem Glücksrade zurückgebliebenen Loose-
Nummern die Nieten, und alle mit diesen im Rade zurückgebliebenen Num-
mern bezeichneten Loose sind werthloS.
Die Ziehung der Loose-Nummern auS dem einen GlückSrade und der
Gewinnst-Nummern auS dem anderen GlückSrade geschieht durch Waisen-
knaben.
Ueber daS ganze Geschäft der Ziehung wird ein Protocoll aufgenommen
und von den sämmtlichen anwesenden Mitgliedern deS VorstandeS unterzeich
net. DaSselbe wird im Archiv deS Central-Dombau-Vereins hinterlegt.
§. 5. Auch die Nummern der nicht abgesetzten Loose werden in daS cine
GlückSrad mit eingezählt. Alle auf solche nichl abgesetzten Loose fallenden
Gewinne fließen dem Dombau-Fonds zu.
§. 6. Die gezogenen Nummern der gewinnenden Loose mit den darauf
gefallenen Prämien werden im Staals-Anzeiger und in der Kölnischen
Zeitung drei Mal, sofort nach der Ziehung und von drei zu drei Wochen
bekannl gemacht.
K. 7. Die Prämien werden sechS Wochen nach Vorzeigung der Loose
beim VerwaltungS-AuSschuffe deS Central-Dombau-VereinS an die Jnhaber
der betreffenden Loose und gegen AuShändigung derselben im Secretariate
deS Central-Dombau-Vereins zu Köln auSbezahlt und vsrabfolgt.
8- 8. JedeS GewlnnlooS, welches binnen drei Jahren, vom Tage der
Ziehung an gerechnet, riicht vorgezeigt und geltend gemacht worden ist, ver-
liert mit Ablauf dieser Frist sein Anrecht auf Erhebung der Pcämie, welche
dem Dombau-Fonds anheimfällt.
§. 9. Dem Vorstan-e ist eS gestaltet, die Erlaubniß zum Vertriebe dec
Loose in den deutschen BundeSstaaten nachzusuchen.
§. 10. Die Verwaltung und AuSsührung der Domthurmbau-Prämien-
Collecte ist dem Vorstande deg Central-Dombau-VereinS zu Köln überlaffen.
Die StaatS-Regierung behält fich dag AufsichtSrccht und die Anordnung
aller Maßregeln vor, die sie für angemessen erachtet.
»I
Auf die Jmmediat-Vorstellung deS VerwaltungS-AuSschuffeS deS Central-
Dombau-VereinS vom 10. December v. I. haben dcS KönigS Majestät Aller-
gnädigst geruht, demselben zmar nicht sogleich auf die Dauer von acht Jahren
die nachgesuchte Genehmigung einer Lotterie BehufS Beschaffung reichlicherer
Mittel fur den Fortbau der Domthürrne zu ertheilen, aber doch versuchsweise
eine einmalige Veranstaltung dieser Lotterie nach dem eingereichten Plane
zu gestattcn und unS zur Feststellung der näheren AusführungS-Modalitäten
zu ermächligen.
Wir übeclassen hiernach dem VerwaltungS-AuSschusse, eine solche ein-
malige Nusspielung der in dem Plane bezeichneten Geld- und übrigen Ge-
rvinne im Betrage von 150,000 Thlrn. zu bewirken und hierzu 600,000 Loose
zum Preise von L I Thlr. unter Veröffentlichung deS AuSjpielungS-Planes
auSzugeben, jedoch mit der Maßgabe, daß der Bertrieb der Loose nicht in
der Form einer HauScollecte erfolgen dars.
Die königliche Regierung zu Köln ist beaustragt worden, dieAuSführung
deS UnternehmenS zu überwachen und für die Jnnehaltung deS AuSspielungS-
PlaneS zu sorgen.
Die erthcilte Allerhöchste Genehmigung wird durch die RegierungS-AmtS-
blätter dec Monarchie zur allgemeinen Kenntniß gebracht werden.
Berlin, 31. Mai 1864.
Der Finanz-Minijier, Der Minister deS Jnnern,
(gez.) v. Bodelschwingh. (gez.) Graf zu Eulenburg.
An den VerwaltungS-AuSschuß deS Central-Dombau-VereinS zu Köln.
Min. d. Jnn. 0. L. 856.
Der Vorstand, indem er diese Mittheilung seineS Präsidenten mit dem
AuSdrucke deS Dankes gsgen Se. Majestät den König Protector entgegen-
nimmt, billigt alle von dem Verwaltungs-AuSschufse in dieser Angelegenheit
gethanen Schritte.
Dem Antrage deS AuSschuffeS, ihm, da sich durch die genehmigte Pcä-
mien-Collecte die Geschäfte sehr häufen werden, fünf jüngere Kräfte deS
VorstandeS, alg welche bie Herren: Schmitz-LöhniS, Haanen, Ed. Oppen-
heim, v. Wiitgenstein )r., Esser II. fr., in Vorschlag gebrocht werden, zuzu-
gesellen, wird einstimmig deferirt.
Vorgelesen, genehmigt, unterschrieben.
z.) Esser II. — v. Wittgenstein. — Kreuser. — BerghauS.
— I. Aldenhoven. — Seydlitz. — Wilhelm Meuser. —
Vosen. — Mich. DuMont )r. — Gaul. — Braubach. —
OSwald Schmitz. — Esser II. )r.
Zweihundert neunundsiebenzigstes Protoeoll
deS
Lentral-Dombau-Vereins-Vorstandes.
Verhandelt zu Köln im großen RathhauSsaale DonnerStag 30. Juni 1864,
Nachmittagg 4 llhr.
Anwesend die Herren: Esse r ll. kr.,Pcäsident; vr. V o sen, vr. Baudri,
Kreuser, Seydlitz, Heuser, Bachcm, Ed. Oppenheim, MichclS )r.,
Breuer, Voigtel, Schmitz-LöhniS, Halm, Pütz, Michels «r., vr. A.
ReichenSperger, Trost, BerghauS, Bartman, M. DuMont er.,
Aldenhoven, vr. Haass I.; Meuser, Protocollfühcer.
Entschuldigt die Herren: Gaul, von Wittgenstein sr., v. Witt-
genstein )r., Franck, GroSman, Lhr. Herriger, Esser II. fr.,
Merlo, Verhagen, Haanen.
Bei Eröffnung der Sitzung begrüßt der Präsident daS neu in den
Vorstand eingetcetene Mitglied Herrn Gustav MichelS )r. Hierauf wird
daS Saben-Verzeichniß des laufenden MonatS mitgetheilt; demgemäß ist ein-
gcgangen:
Thlr.Egr.Pf.
1) Von den HülsS-Vereinen.132 11 —
2) Vom hiesigen „Bürgcr-Verein" zur Bestreitung der
Kosten eineS gemalten ElaSfenslerS im Dom . . 308 26 3
3) Erlrag der Fremden-Collecte im Dom pro Mai c. . 382 27 4
4) Von auSwärligcn VereinS-Mitgliedern . . . 2 — —
5) An besonderen Geschenken .... 20 14 —
Summa 846 18 7
Der Secretär deS VorstandeS, Herr vr. Vosen, vertiest den Entwurf
deS AufrufeS zur jährllchen Collecte in den Stäbten Köln und Deutz. Der-
selbe erhält nach einigen Bemerkungen die Genehmigung deS VorstandeS.
Frau Commercienrälhin Schaaffhausen hat dem VerwaltungS-Aus-
schuffe durch Hecrn v. Wittgcnftein in nachfolgendemSchreiben angezeigt,
daß sie sich zu der Stiftung deS FensterS Nr, 2 im Langfchiffe beS DomeS
entschloffen habe.
„An den Verwaltungg-AuSschuß deS Central-Dombau-VereinS hier.
„Es gereicht rnir zur größten Kreude, dem VerwaltungS-Ausschuffe deS
Cenlrol-Dombau-VereinS die Anzeige machen zu können, daß Krau Com-
mercienräthin Th. Schaaffhausen gesonnen ist, durch Stiftung deS Fen«
sterS Nr. 2 in dem nördlichen Seitenschiffe deS DomeS zur würdigen AuS-
fchmückung deS GotteShauseS beizutragen.
„Eie hat mich beauftragt, dem VecwaltungS-AuSschuffe dieseS Anerbie-
ten mitzutheilen und um deffen Acceptation zu bitten. Dabei aber hat sie die
Bedingungen gestellt, oaß ohne allen Verzug zur AuSsührung geschritten und
daß die k.bair. Anstalt füc GIasmalerei zu München mit derselben bctraut werde.
Die Geschenkgeberin stellt diese Bedingungen, weil fie überzeugt ist, daß die
baldige Einstellung eineS oder mehrerer in Zeichnung und Farbenkcaft wohl
gelungener Fenster zur Anschauung der Kirchenbesucher daS zuverlässigste
Mittel ist, Dombaufreunde zu weiteren Fenstecstiftungen anzuregen.
„Damit nun keine Zeit verloren gehe und nicht zweifelnd an der Se-
nehmigung von Seiten deS VereinS-VorstandeS, habe ich mic die Freiheit
genomnien, mich mit dem Herrn Dombaumeister Voigtel in Verbindung zu
setzen und ihm sowohl in Beziehung auf daS jetzt von Frau Schaaffhausen
alS auch auf daS von mir gefliflcie anstoßende Fenster Nr. 3 den Auftrag
gegeben, der königlich baierischen Anstalt in München die Ausführung zu
übertragen und alleS Mögliche inS Werk zu setzsn, damit recht bald die beiden
Fenster in der von der münchener Anstalt zu erwartenden entsprechenden
AuSschmückung eingcsetzt werden, um zu eifriger Nachfolge in der Stiftung
der noch fr.hlenden Fenster die wirksamste Anregung zu geben.
„Jch habe zugleich dem Herrn Dombaumei'ster die erforderlichen Geld-
beträge biS zu 1400Thlrn, Pr. Crt. für jedeS Fenster bei mir zur Verfügung
gestellt, um darüber successive nach Bedarf zu v rfügen. Daß dadurch die
Aufnahme der Beträge in die Rechnungen deS DereinS nicht behindert werde,
setze ich vorauS.
„Köln, den 18. Juni 1864. v. Wittgenstein."
Der VerwallungS-AuSschuß hat unter Acceptation dieser Stistunz der
verehrten Geschenkgeberin bereits seinen Dank auSgespcochen, und ermangelt
der Vorstand ntcht, auch in dem Prolocolle der heutigen Sitzung diesen Dank
nochmalS niederzulegen.
Der hiesige Bürger-Verein, der sich durch die Feier deS Dombau-
FesteS im vorigen October bereitS um die Dombausache verdient gemacht,
hat neuerdingS diese seine Theilnahme belhätigt, indem er auS den Ueber«
schüffen, die thm bei jenem Feste von den zur Dombeleuchtung rc. gesam-
melten Beiträgen verblieben sind, und die er durch eine nachträgliche Samm-
lung unter seinen Mitgliedern noch ergänzt hat, ein Fenster im Triforium
deS südlichen QuerschiffeS hat anfertigen taffen.
Herr Graf JuliuS v. SchaeSberg hat fich in Verbindung mit sei-
nem Bruder, Herrn Grafen Rudolph v. SchaeSberg, bereir erklärt, daS
Fenster Nr. 27 im Langfchiffe deS DomeS zu stiften. DaS deSfallsige Schrei-
ben deS Hercn Grafen lautet:
„An den VerwaltungS-AuSschuß deS Central-Dombau-VereinS zu Köln.
„Jn Ecwiederung der gefälligen Zuschrift deS VerwaltungS-AuSschusseS
deS Central Dombau-VereinS, ,1. ä. 7. d. M„ erkläre ich mich gern bereit,
im Bunde mit meinem Bruder, dem HerrnGrasen Rudolvh von SchaeS-
berg zu Kriekenbeck, die Sliftung eineS FensterS zu übernehmen und, im
Falle mein Bruder biSher keine Wahl getroffen hat, würde ich mich für daS
Fenster Nr. 27 mit den Figuren St. BenedictuS, St. FranciScuS von Asstfi,
St. DominicuS und St. JgnatiuS entscheiden, im anderen Falle aber richte
ich mich nach der von meinem Bruder getroffenen Wahl. so daß wir zusam-
men die Stiftung von vier Figuren in einem Fenster übernehmen würden.
„Mit geziemender Hochachtung
„JuliuS Graf von Schaesberg.
„Dilborn bei Brüggen, den 23. Juni 1864."
Stunde und Ort werden vorher in Zivischenräumen von acht Lagen we-
nigstenS drei Mal im StaatS-Anzeigec und in der Kölnischen Zeitung be-
kannt gemacht. Sollten biS zu der für die Ziehung bestimmten Zeit nicht
wenigstenS drei Fünftel sämmtlicher Loose, also nicht 800,000 Loose abgesetzt
sein, so wird die Ziehung sür dag betreffende Jahr biS dahin auSgesttzt, daß
zener Absatz erreicht sein nnrd. Daraus bezügliche Bekanntmachungen werden
in den oben bezeichneten Blätte-n zeitig erfolgen.
Die Nummern von Nr. t beginncnb biS zu Nr. 600,000 werden in das
eine GlückSraS eingszähit. Ein zweüeS Glücksrad enthält die in gleicher
Weise eingezählten fortlaufenden Gewinnst-Rummern, der Zahl der vorhan-
denen Prämien in Geld und Kunstwerken entsprechsnd. Dcc Ziehung einer
Loose-Nummer entspricht jedeSmal die Ziehung einer Gewinnst-Nummer, der-
gestalt, dah der durch letztere bezeichnete Gewinn auf daS LooS fällt, welchcS
die gezogene Loose-Nummer trägt. Sind alle Gewinnst-Nummern gezogen,
so bilden die übrigen in dem einem Glücksrade zurückgebliebenen Loose-
Nummern die Nieten, und alle mit diesen im Rade zurückgebliebenen Num-
mern bezeichneten Loose sind werthloS.
Die Ziehung der Loose-Nummern auS dem einen GlückSrade und der
Gewinnst-Nummern auS dem anderen GlückSrade geschieht durch Waisen-
knaben.
Ueber daS ganze Geschäft der Ziehung wird ein Protocoll aufgenommen
und von den sämmtlichen anwesenden Mitgliedern deS VorstandeS unterzeich
net. DaSselbe wird im Archiv deS Central-Dombau-Vereins hinterlegt.
§. 5. Auch die Nummern der nicht abgesetzten Loose werden in daS cine
GlückSrad mit eingezählt. Alle auf solche nichl abgesetzten Loose fallenden
Gewinne fließen dem Dombau-Fonds zu.
§. 6. Die gezogenen Nummern der gewinnenden Loose mit den darauf
gefallenen Prämien werden im Staals-Anzeiger und in der Kölnischen
Zeitung drei Mal, sofort nach der Ziehung und von drei zu drei Wochen
bekannl gemacht.
K. 7. Die Prämien werden sechS Wochen nach Vorzeigung der Loose
beim VerwaltungS-AuSschuffe deS Central-Dombau-VereinS an die Jnhaber
der betreffenden Loose und gegen AuShändigung derselben im Secretariate
deS Central-Dombau-Vereins zu Köln auSbezahlt und vsrabfolgt.
8- 8. JedeS GewlnnlooS, welches binnen drei Jahren, vom Tage der
Ziehung an gerechnet, riicht vorgezeigt und geltend gemacht worden ist, ver-
liert mit Ablauf dieser Frist sein Anrecht auf Erhebung der Pcämie, welche
dem Dombau-Fonds anheimfällt.
§. 9. Dem Vorstan-e ist eS gestaltet, die Erlaubniß zum Vertriebe dec
Loose in den deutschen BundeSstaaten nachzusuchen.
§. 10. Die Verwaltung und AuSsührung der Domthurmbau-Prämien-
Collecte ist dem Vorstande deg Central-Dombau-VereinS zu Köln überlaffen.
Die StaatS-Regierung behält fich dag AufsichtSrccht und die Anordnung
aller Maßregeln vor, die sie für angemessen erachtet.
»I
Auf die Jmmediat-Vorstellung deS VerwaltungS-AuSschuffeS deS Central-
Dombau-VereinS vom 10. December v. I. haben dcS KönigS Majestät Aller-
gnädigst geruht, demselben zmar nicht sogleich auf die Dauer von acht Jahren
die nachgesuchte Genehmigung einer Lotterie BehufS Beschaffung reichlicherer
Mittel fur den Fortbau der Domthürrne zu ertheilen, aber doch versuchsweise
eine einmalige Veranstaltung dieser Lotterie nach dem eingereichten Plane
zu gestattcn und unS zur Feststellung der näheren AusführungS-Modalitäten
zu ermächligen.
Wir übeclassen hiernach dem VerwaltungS-AuSschusse, eine solche ein-
malige Nusspielung der in dem Plane bezeichneten Geld- und übrigen Ge-
rvinne im Betrage von 150,000 Thlrn. zu bewirken und hierzu 600,000 Loose
zum Preise von L I Thlr. unter Veröffentlichung deS AuSjpielungS-Planes
auSzugeben, jedoch mit der Maßgabe, daß der Bertrieb der Loose nicht in
der Form einer HauScollecte erfolgen dars.
Die königliche Regierung zu Köln ist beaustragt worden, dieAuSführung
deS UnternehmenS zu überwachen und für die Jnnehaltung deS AuSspielungS-
PlaneS zu sorgen.
Die erthcilte Allerhöchste Genehmigung wird durch die RegierungS-AmtS-
blätter dec Monarchie zur allgemeinen Kenntniß gebracht werden.
Berlin, 31. Mai 1864.
Der Finanz-Minijier, Der Minister deS Jnnern,
(gez.) v. Bodelschwingh. (gez.) Graf zu Eulenburg.
An den VerwaltungS-AuSschuß deS Central-Dombau-VereinS zu Köln.
Min. d. Jnn. 0. L. 856.
Der Vorstand, indem er diese Mittheilung seineS Präsidenten mit dem
AuSdrucke deS Dankes gsgen Se. Majestät den König Protector entgegen-
nimmt, billigt alle von dem Verwaltungs-AuSschufse in dieser Angelegenheit
gethanen Schritte.
Dem Antrage deS AuSschuffeS, ihm, da sich durch die genehmigte Pcä-
mien-Collecte die Geschäfte sehr häufen werden, fünf jüngere Kräfte deS
VorstandeS, alg welche bie Herren: Schmitz-LöhniS, Haanen, Ed. Oppen-
heim, v. Wiitgenstein )r., Esser II. fr., in Vorschlag gebrocht werden, zuzu-
gesellen, wird einstimmig deferirt.
Vorgelesen, genehmigt, unterschrieben.
z.) Esser II. — v. Wittgenstein. — Kreuser. — BerghauS.
— I. Aldenhoven. — Seydlitz. — Wilhelm Meuser. —
Vosen. — Mich. DuMont )r. — Gaul. — Braubach. —
OSwald Schmitz. — Esser II. )r.
Zweihundert neunundsiebenzigstes Protoeoll
deS
Lentral-Dombau-Vereins-Vorstandes.
Verhandelt zu Köln im großen RathhauSsaale DonnerStag 30. Juni 1864,
Nachmittagg 4 llhr.
Anwesend die Herren: Esse r ll. kr.,Pcäsident; vr. V o sen, vr. Baudri,
Kreuser, Seydlitz, Heuser, Bachcm, Ed. Oppenheim, MichclS )r.,
Breuer, Voigtel, Schmitz-LöhniS, Halm, Pütz, Michels «r., vr. A.
ReichenSperger, Trost, BerghauS, Bartman, M. DuMont er.,
Aldenhoven, vr. Haass I.; Meuser, Protocollfühcer.
Entschuldigt die Herren: Gaul, von Wittgenstein sr., v. Witt-
genstein )r., Franck, GroSman, Lhr. Herriger, Esser II. fr.,
Merlo, Verhagen, Haanen.
Bei Eröffnung der Sitzung begrüßt der Präsident daS neu in den
Vorstand eingetcetene Mitglied Herrn Gustav MichelS )r. Hierauf wird
daS Saben-Verzeichniß des laufenden MonatS mitgetheilt; demgemäß ist ein-
gcgangen:
Thlr.Egr.Pf.
1) Von den HülsS-Vereinen.132 11 —
2) Vom hiesigen „Bürgcr-Verein" zur Bestreitung der
Kosten eineS gemalten ElaSfenslerS im Dom . . 308 26 3
3) Erlrag der Fremden-Collecte im Dom pro Mai c. . 382 27 4
4) Von auSwärligcn VereinS-Mitgliedern . . . 2 — —
5) An besonderen Geschenken .... 20 14 —
Summa 846 18 7
Der Secretär deS VorstandeS, Herr vr. Vosen, vertiest den Entwurf
deS AufrufeS zur jährllchen Collecte in den Stäbten Köln und Deutz. Der-
selbe erhält nach einigen Bemerkungen die Genehmigung deS VorstandeS.
Frau Commercienrälhin Schaaffhausen hat dem VerwaltungS-Aus-
schuffe durch Hecrn v. Wittgcnftein in nachfolgendemSchreiben angezeigt,
daß sie sich zu der Stiftung deS FensterS Nr, 2 im Langfchiffe beS DomeS
entschloffen habe.
„An den Verwaltungg-AuSschuß deS Central-Dombau-VereinS hier.
„Es gereicht rnir zur größten Kreude, dem VerwaltungS-Ausschuffe deS
Cenlrol-Dombau-VereinS die Anzeige machen zu können, daß Krau Com-
mercienräthin Th. Schaaffhausen gesonnen ist, durch Stiftung deS Fen«
sterS Nr. 2 in dem nördlichen Seitenschiffe deS DomeS zur würdigen AuS-
fchmückung deS GotteShauseS beizutragen.
„Eie hat mich beauftragt, dem VecwaltungS-AuSschuffe dieseS Anerbie-
ten mitzutheilen und um deffen Acceptation zu bitten. Dabei aber hat sie die
Bedingungen gestellt, oaß ohne allen Verzug zur AuSsührung geschritten und
daß die k.bair. Anstalt füc GIasmalerei zu München mit derselben bctraut werde.
Die Geschenkgeberin stellt diese Bedingungen, weil fie überzeugt ist, daß die
baldige Einstellung eineS oder mehrerer in Zeichnung und Farbenkcaft wohl
gelungener Fenster zur Anschauung der Kirchenbesucher daS zuverlässigste
Mittel ist, Dombaufreunde zu weiteren Fenstecstiftungen anzuregen.
„Damit nun keine Zeit verloren gehe und nicht zweifelnd an der Se-
nehmigung von Seiten deS VereinS-VorstandeS, habe ich mic die Freiheit
genomnien, mich mit dem Herrn Dombaumeister Voigtel in Verbindung zu
setzen und ihm sowohl in Beziehung auf daS jetzt von Frau Schaaffhausen
alS auch auf daS von mir gefliflcie anstoßende Fenster Nr. 3 den Auftrag
gegeben, der königlich baierischen Anstalt in München die Ausführung zu
übertragen und alleS Mögliche inS Werk zu setzsn, damit recht bald die beiden
Fenster in der von der münchener Anstalt zu erwartenden entsprechenden
AuSschmückung eingcsetzt werden, um zu eifriger Nachfolge in der Stiftung
der noch fr.hlenden Fenster die wirksamste Anregung zu geben.
„Jch habe zugleich dem Herrn Dombaumei'ster die erforderlichen Geld-
beträge biS zu 1400Thlrn, Pr. Crt. für jedeS Fenster bei mir zur Verfügung
gestellt, um darüber successive nach Bedarf zu v rfügen. Daß dadurch die
Aufnahme der Beträge in die Rechnungen deS DereinS nicht behindert werde,
setze ich vorauS.
„Köln, den 18. Juni 1864. v. Wittgenstein."
Der VerwallungS-AuSschuß hat unter Acceptation dieser Stistunz der
verehrten Geschenkgeberin bereits seinen Dank auSgespcochen, und ermangelt
der Vorstand ntcht, auch in dem Prolocolle der heutigen Sitzung diesen Dank
nochmalS niederzulegen.
Der hiesige Bürger-Verein, der sich durch die Feier deS Dombau-
FesteS im vorigen October bereitS um die Dombausache verdient gemacht,
hat neuerdingS diese seine Theilnahme belhätigt, indem er auS den Ueber«
schüffen, die thm bei jenem Feste von den zur Dombeleuchtung rc. gesam-
melten Beiträgen verblieben sind, und die er durch eine nachträgliche Samm-
lung unter seinen Mitgliedern noch ergänzt hat, ein Fenster im Triforium
deS südlichen QuerschiffeS hat anfertigen taffen.
Herr Graf JuliuS v. SchaeSberg hat fich in Verbindung mit sei-
nem Bruder, Herrn Grafen Rudolph v. SchaeSberg, bereir erklärt, daS
Fenster Nr. 27 im Langfchiffe deS DomeS zu stiften. DaS deSfallsige Schrei-
ben deS Hercn Grafen lautet:
„An den VerwaltungS-AuSschuß deS Central-Dombau-VereinS zu Köln.
„Jn Ecwiederung der gefälligen Zuschrift deS VerwaltungS-AuSschusseS
deS Central Dombau-VereinS, ,1. ä. 7. d. M„ erkläre ich mich gern bereit,
im Bunde mit meinem Bruder, dem HerrnGrasen Rudolvh von SchaeS-
berg zu Kriekenbeck, die Sliftung eineS FensterS zu übernehmen und, im
Falle mein Bruder biSher keine Wahl getroffen hat, würde ich mich für daS
Fenster Nr. 27 mit den Figuren St. BenedictuS, St. FranciScuS von Asstfi,
St. DominicuS und St. JgnatiuS entscheiden, im anderen Falle aber richte
ich mich nach der von meinem Bruder getroffenen Wahl. so daß wir zusam-
men die Stiftung von vier Figuren in einem Fenster übernehmen würden.
„Mit geziemender Hochachtung
„JuliuS Graf von Schaesberg.
„Dilborn bei Brüggen, den 23. Juni 1864."