9) Bom Kunst-Bereine i» Düsseldorf .
19) Vom HülsS-Lereine zu Uerdingen -
11) Vom akademilchen Domdau-Verein zn Münster
^) „ - ^ - Drier
13) Von Herrn H. I. Lambert in LonLon
14) Lon „Schiffer Oowini" (9. Beitrag pro 1864)
15) Voa Herrn Bürgermeister Keßler ia Öberembt _
Summa
Hierzu die Einnabmen vom 1. Jan. bis E Auz. c
laut 252. Gaben-Verzeichniß (ck. Nr. 234 d. Bl.) mit
Einnahme vom 1. Januar bis 3V. September c.
Köln, dea 30. September 1864.
Thlr.Sgr. Pf.
14 27 '
18 -
88 -
19 -
4 —
5 20
1 —
40707 21 I
Der BerwaltungS-Ausschuß
deS Central-Dombau-Berein«.
Zum Berständniffe der Prämien-Collecte
zum Ausbau der Thürme des kölner Domes.
Mitgetheilt von Albert Heimann.
AlS am 4. Eeptember 1842 der hochselige Zkönig von Prerchcn Friedrich
Wilhelm IV. bei der Grundsteinlegung zum Kortbaue des kölner DomeS seine
ewig denkwürdigen Worte sprach, wieg er mit hoher Bedeutung daraus hin,
wie der Bau dieseS DomeS kein gewöhnlicher Prachtbau, sondern daS Weik
deS BruderfinneS aller Deutschen, aller Bekenntnisse sei! — Er forderte daS
ganze deutsche Vaterland auf, in Begeisterung sür die hohe Sache zusammen-
zustehen, damit durch GotteS Gnade rie zu erbauenden schönsten Thore der
Welt, für Deutschland Thvre einer neuen, großen, guten Zeit wcrden möchten!
Seine königlichen Worte haben alle Hcrzen entflammt und erhoben, und
ihncn ist die That gefolgt, so daß durch daS Streben edler, deutscher Fürsten,
begeisterter Tombau-Frcunde und daS Wirken deg Central-Dombau-Vereins
während 22Jahren, Ireu dcm Wahlspruche: „Mit Eintracht und AuSdauer!"
durch die Mohülse auS Staatsmitteln und bie Opfcrwilligkeit der ganzen
deutschen Nation die Airche vollendet dasteht, welcher nur noch die beiden
Thürme fehlen, die da ragen sollcn über die Stadt Köln, über Deutschlanb,
über Zeiien reich an Menschenfriedcn, reich an GoiteSfricden, big an daS
Ende der Tage!
ES war dem hochherzigen Monarchen Friedrich Wilhelm IV., so wie
seinem treuen und umstchligen Domboumeister Zwirner nicht vergönnt, den
Dom zu Köln in seiner heutigen Pracht zu schauen, und viele Tausende, die
da heimgingen, die seit Jahren mit Herz und Sinn an dem schöncn Werke
gehangen, die mit sreudiger OpferwiUigkeit der religiösen, künstlerischen und
nationalen Sache ihre Gaben spendelen, sind nicht der Gnade theilhaftig ge-
worden, daS schönste TotteShauS der Erde im Jnneren vollendet zu sehen!
Wic alle aber, die wir diesen Tag dec Freude, den 15, October 1863,
erlebien, wir alle, die wir uns zur Slunde derVollendung in dem herrlicken
GotteSboue, unter dem Eindrueke sciner erhabenen Schönheiten, in Bewun-
derung versunken zum Dankgebete versommeln konnten, sühlen unS angeregt,
auch ferner in Gefinnung und Opferwilligkeit dem Dombaue treu zu bleiben.
War cs doch GottcS Fügung, daß der Bau seit mehr als 300 Jahren
gestockl hatte, damit nicht verdorbener ffunstgcschmack das herrlichste deutsche
GotleShauS in der Reinheit seineS SlhleS verunzieren sollte, und daß eS gs-
rade unserem Jahrhundert, der Zeit L-r Wiedererkenntniß echter Kunst, der
Zeit deS socialen ZusammenwiikenS zu großartigen Endzielen, vorbcbalten ward,
den kölner Dom zu vollenden.
Durch den Absatz von 500,000 Loosen » Thlr. 1 werden abzüglich der
Prämien der Collecte im Betrage von 150,000 Thlrn. und dec auf circa 50,000
Thaler vcranscklagten VcrwaltungS- und Betriebskosien dem kölner Dombau-
fonds alljährlich circa 300,000 Thaler zur Verfügung übrig blciben.
Fli,ßen, wie wir hoffen, die Spenden und sonstigen Gaben sür den Dom
in bisheriger Weise fort, so düiste fich die Jahreg-Einnohme zu einem Ea-
pitale gestalten, welckes die. xqsche Vollcndung der Domthürme in der durch
den Dombaumeister Voigtel verhsißenen Zeit von 7 bis 8 Jahren in stchere
Aussicht stellt.
Wer alS Dombau-Freund bisheran jedeS Jahr für den Dombau seinen
Beitrag spendete, häite, wenn der Dom wie in biöheriger Weise fortgebaut
würde, w.indestenS noch 20 Jahre beizusteuern, ein Zeilraum, der bei sehr
Vielen den Gedanken nicht auskommen läßt, daS prächtige Ganze vollenoet
zu sehenl
Jn diesen 20 Jahren würde der Dombau-Freund also noch zwanzig Mal
seine Spcnden darzubcingen haben, und so lange den Genuß entbchcen, den
kölner Dom mit seinen fertigen Thürmen bewundern zu können. Betheiligt
sich aber derselbe Dombau-Freund 7 Jahre hindurch mit einem jährlich drei-
sachen Beitrage, wovon cr zwci Drittel auf Loose untec Beibehaliung seiner
biSherigen freiwilligen Spenden verwendet, so fördert er genau mii derselben
AuSgabe daS herrliche Kunstwerk, und seiner sehnlichen Erwartung, daS Ganze
binnen kurzer Zeit vollendet zu sehen, steht die Hoffnung noch zur Seite, auS
dem GlückSrade mit einem schönen Gewinne hervorzugehen.
Zmmec bleibt cs ein Dombau-Krsund, welchec seinen Bcitrag spendet
und dem dieser Lortheil zuwächst.
Wie die Dombousache selbst eine Kunstsache ist, so soll die projectirte
Dombau-Lotterie auch der Förderung und Unterstützung deutscher Aunst zu
Gute kommen, indem alljährlich für 30,000 Thaler eine Anzahl gediegener
Werke lebender deutscher Künstler zur Verloosung erworben werden sollen,
wahrlich ein so schöner Zweck, worin die Grund-Idee der Vcrloosung mit
dem Wahlspruch „Füc die Kunst Lurch die Kunst" nicht finnigec verflochten
werden kann.
Wer abcr am Dome hat bauen helfen für den Hauptzweck, die Ehre deS
Allerhöchsten, der lvird nicht zurückbleiben, auch beizusteuern, um der nun
volleodelen Kirche ihren Hauptschmuck zu verleihen, damit nicht ein Thurm
alS Dmchstück die Stadt Köln überrage, sondern ein vollendeteS Thurmpaar
von 500 Fuß Höhe der Nachwelt sage, waS deutsche Kraft und Einigkeit
vollbrachten.
Köln hat eS nach des hochseligen KönigS Kciedrich Wilhelm IV. Wort
erkannt, daß eS hockbevorrechtet vor allen deutschen Etädten ist, diesen Bau
zu besitzen, und cS hat daS „Alaaf Köln" verstanden, womit der hochherzige
Monarch ihm bei Wiederaufnahme dcS DombaueS Muth einsprach zum Ge-
lingen deS WerkeS, womit er ihm ein Glückauf zurief, den Bau zu vollen-
den, an dcm der Geist der Zeit biS dahin gescheitert war.
Köln ist vorauSgegangeri^in seiner Opferwilligkcit für den Dom, und
Gaben seltener Art, Spenden echten FrommfinneS, wahren BürgecfinneS,
JahreSbeiträge seiner blühenden gemeinnützigen Jnstitute geben den fernsten
Zeiten Kunde, daß in ihm dec allbewäkrte Sinn für daS göttlich Erhabene,
sür das Edle und Cchöne besteht und bewahrt worden ist.
Möchten sich in weiten Krsisen deS großen deutschen BaterlandeS Viele
zusammenfinden, ein GleicheS im wahren deutschen Geiste, in Einigkeit und
Kraft anzustrebcn, Dem dcutschen Geiste sind die kölner Dompforten nach
dcS großen KönigS Wort Thore dcS herrlichsten TriumpheS geworden. „Er
baue weiterl Er vollende!"
Möge diese Ausfaffüng der eingeführien Prämien-Collccie, deren erste
Zirhung vorauSstchtlich noch in diesem Jahre Statt finden wird, Verbreitung
finden, und die Ansicht stch Eingang verschaffen, daß durch sie und ihcen
Erfolg die Dombausache nur ge'fördert werden soll und dcr Zweck der Vollen-
dung schnell erreicht werden wird.
Wird unS aber noch fieben Jahrcn die Gnade und daS Glück zu Theil,
die KreuzcSblumen auf die Thürme deS kölner DomeS zu setzen, dann wollen
wir uns die Hände reichen mit dem AuSrufe:
Mit Freuden haben Alle wir gespendet,
Dcin HauS, o Herrl der Dom, er steht vollendet.
WaS unsere Zeit in 20 Jahren am kölner Dome gcschaffen swührend
unsere Vorfahrcn 71 Jahre zum Ausbaue LeS hohen ChorcS desselben ge-
brauchten), steht in der Wirklichkeit vor unseren Augcn, Zeugniß ablegend
von ter Tüchtigkeit der kölner Dombauhütle, und jeden Zweifel beseiligend,
ob der Dom zu Köln und seine Thürme zu vollenden seien!
Unsere Zeit aber, die Zeit deS FortschrittS auf dem Gebiete der Erfin-
dungen, drS HandelS und der Jndustrie, welche so viele HülfSmittel zur Ent-
wicklung jede« großen GedankenS bcfitzt und dieselben steig opferbereit ver-
wendeh'hat dem Dome scit 22 Jahren ununterbrochen gedient; fie sehnt sich
aber nach einer ficheren und raschen Erreichung deS Zieles, daS stch jetzt nur
noch auf die beiden Thürme des DomeS erstreckt!
Die AuSficht, daß die gegenwärtige Generation und selbst die Dombau-
Freunde vorgerückteren Alters, in der KreuzeSblume auf den Thürmen die
Acone ihreS StrebenS noch erschauen könnten, die Möglichkeit, jedeS Zahr
mit dreifach größeren Mitteln alg bisher die Bauthätigkeit zu fördern, wenn
diese Mitlel vorhanden wären, — flatt 100,000 Thaler, Lie ivährend der ab-
gelausenen Baujahre jährlich auS Staatsmitteln und freiwilligen Spenden
aufgebracht worden find, jedeS Jahr 300,000 Thaler verwenden, den Ausbau
der beiden Thürme, welchcr eine eben so große Bausumme, wie die jetzt
vollendete Kirche (2j Million Thaler) noch erfordern wird, schon in der ver-
hälinißmäßig kurzen Zeit von acht Jahren vollenden zu können — diese von
dem heimgcgangenen Dombaumeister schon auSgesprochene, vonseinem Echüler
und Nachfolger bestätigte Dcrheißvng hat zu dcm jetzt durch Allerhöchste
CabinetS-Ordre versuchSweise sür ein Mal genehmigten Plane einer Prämien-
Collecte zum AuSbau der Thürme deS kölner DomeS die nächste veranlaffung
gegeben.
Sie kündigt sich als Beitrag von einem Thaler zu dem Dombou an,
den Zeder, auch der Minderbegüterte, der Dollcndung deS großartigen Denk-
malg deutscher Krömmigkeit und Kunst gern opfern wird. Itnd darum, doß
der Opserwille der Hoffnung auf rine Laune deS ZufallS, auf eine Gunst
deS Glückö begegnet wird sein Werlh nicht verringert.
Köln, im September 1864.
Kirchen und kirchliche Bauwerke in Spanien.
Von Prisac.
V.
Die große Moschee und Kathedrale von Cordova.
Wir haben bei Beschreibung des DomeS von Sevilla und seiner Echätze
eineS GesetzeS des KönigS Alonso X. I-. X., xsrtiäL I,. gedacht, worin der
Bau einer Kirche nichi bloß alS ein höchst lobenkwerlheS Unternehmen be-
zeichnet, sondern auch zugleich darauf gehalten wird, daß mit diesem Baue
auch auf bie sonstigen Kirchengerälhe die größtmögliche und dem Ganzen
enisprechende Sorgsalt verwendet werde. Wir baben bemcrkt, daß dieseS Ge-
setz zwar in ganz Spanien, abec besonderS in Sevilla mit Sorgfalt befolzt
ward, und eS wäre intercssant, hiecüber ctwaS mehr inS Detail zu gehen
und namsntlich in Bezug auf Paramcntik, wie dieS auch der Cardinal Wise-
man in dcm oftgcnonnlen Aufsatze über Spanien angedeutet hat. Wir werdsn
indeß viellcicht gelegenllich darüber reden, können aber hier, beoor wic zu
der Beschreibung von Moschee uno Kaihedrale in Cordova übergehcn, etwaS
nicht unerwähnt laffen, woS offeubar mit dem kircklichen CulluS im innigsten
Zusammcnhange sieht und zu deffcn Erwähnung wir vielleichi sonst nirgendwo
mehr GclegcnhcU findcn würden, alS nach der Beschreibung der Kalhedralen
19) Vom HülsS-Lereine zu Uerdingen -
11) Vom akademilchen Domdau-Verein zn Münster
^) „ - ^ - Drier
13) Von Herrn H. I. Lambert in LonLon
14) Lon „Schiffer Oowini" (9. Beitrag pro 1864)
15) Voa Herrn Bürgermeister Keßler ia Öberembt _
Summa
Hierzu die Einnabmen vom 1. Jan. bis E Auz. c
laut 252. Gaben-Verzeichniß (ck. Nr. 234 d. Bl.) mit
Einnahme vom 1. Januar bis 3V. September c.
Köln, dea 30. September 1864.
Thlr.Sgr. Pf.
14 27 '
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40707 21 I
Der BerwaltungS-Ausschuß
deS Central-Dombau-Berein«.
Zum Berständniffe der Prämien-Collecte
zum Ausbau der Thürme des kölner Domes.
Mitgetheilt von Albert Heimann.
AlS am 4. Eeptember 1842 der hochselige Zkönig von Prerchcn Friedrich
Wilhelm IV. bei der Grundsteinlegung zum Kortbaue des kölner DomeS seine
ewig denkwürdigen Worte sprach, wieg er mit hoher Bedeutung daraus hin,
wie der Bau dieseS DomeS kein gewöhnlicher Prachtbau, sondern daS Weik
deS BruderfinneS aller Deutschen, aller Bekenntnisse sei! — Er forderte daS
ganze deutsche Vaterland auf, in Begeisterung sür die hohe Sache zusammen-
zustehen, damit durch GotteS Gnade rie zu erbauenden schönsten Thore der
Welt, für Deutschland Thvre einer neuen, großen, guten Zeit wcrden möchten!
Seine königlichen Worte haben alle Hcrzen entflammt und erhoben, und
ihncn ist die That gefolgt, so daß durch daS Streben edler, deutscher Fürsten,
begeisterter Tombau-Frcunde und daS Wirken deg Central-Dombau-Vereins
während 22Jahren, Ireu dcm Wahlspruche: „Mit Eintracht und AuSdauer!"
durch die Mohülse auS Staatsmitteln und bie Opfcrwilligkeit der ganzen
deutschen Nation die Airche vollendet dasteht, welcher nur noch die beiden
Thürme fehlen, die da ragen sollcn über die Stadt Köln, über Deutschlanb,
über Zeiien reich an Menschenfriedcn, reich an GoiteSfricden, big an daS
Ende der Tage!
ES war dem hochherzigen Monarchen Friedrich Wilhelm IV., so wie
seinem treuen und umstchligen Domboumeister Zwirner nicht vergönnt, den
Dom zu Köln in seiner heutigen Pracht zu schauen, und viele Tausende, die
da heimgingen, die seit Jahren mit Herz und Sinn an dem schöncn Werke
gehangen, die mit sreudiger OpferwiUigkeit der religiösen, künstlerischen und
nationalen Sache ihre Gaben spendelen, sind nicht der Gnade theilhaftig ge-
worden, daS schönste TotteShauS der Erde im Jnneren vollendet zu sehen!
Wic alle aber, die wir diesen Tag dec Freude, den 15, October 1863,
erlebien, wir alle, die wir uns zur Slunde derVollendung in dem herrlicken
GotteSboue, unter dem Eindrueke sciner erhabenen Schönheiten, in Bewun-
derung versunken zum Dankgebete versommeln konnten, sühlen unS angeregt,
auch ferner in Gefinnung und Opferwilligkeit dem Dombaue treu zu bleiben.
War cs doch GottcS Fügung, daß der Bau seit mehr als 300 Jahren
gestockl hatte, damit nicht verdorbener ffunstgcschmack das herrlichste deutsche
GotleShauS in der Reinheit seineS SlhleS verunzieren sollte, und daß eS gs-
rade unserem Jahrhundert, der Zeit L-r Wiedererkenntniß echter Kunst, der
Zeit deS socialen ZusammenwiikenS zu großartigen Endzielen, vorbcbalten ward,
den kölner Dom zu vollenden.
Durch den Absatz von 500,000 Loosen » Thlr. 1 werden abzüglich der
Prämien der Collecte im Betrage von 150,000 Thlrn. und dec auf circa 50,000
Thaler vcranscklagten VcrwaltungS- und Betriebskosien dem kölner Dombau-
fonds alljährlich circa 300,000 Thaler zur Verfügung übrig blciben.
Fli,ßen, wie wir hoffen, die Spenden und sonstigen Gaben sür den Dom
in bisheriger Weise fort, so düiste fich die Jahreg-Einnohme zu einem Ea-
pitale gestalten, welckes die. xqsche Vollcndung der Domthürme in der durch
den Dombaumeister Voigtel verhsißenen Zeit von 7 bis 8 Jahren in stchere
Aussicht stellt.
Wer alS Dombau-Freund bisheran jedeS Jahr für den Dombau seinen
Beitrag spendete, häite, wenn der Dom wie in biöheriger Weise fortgebaut
würde, w.indestenS noch 20 Jahre beizusteuern, ein Zeilraum, der bei sehr
Vielen den Gedanken nicht auskommen läßt, daS prächtige Ganze vollenoet
zu sehenl
Jn diesen 20 Jahren würde der Dombau-Freund also noch zwanzig Mal
seine Spcnden darzubcingen haben, und so lange den Genuß entbchcen, den
kölner Dom mit seinen fertigen Thürmen bewundern zu können. Betheiligt
sich aber derselbe Dombau-Freund 7 Jahre hindurch mit einem jährlich drei-
sachen Beitrage, wovon cr zwci Drittel auf Loose untec Beibehaliung seiner
biSherigen freiwilligen Spenden verwendet, so fördert er genau mii derselben
AuSgabe daS herrliche Kunstwerk, und seiner sehnlichen Erwartung, daS Ganze
binnen kurzer Zeit vollendet zu sehen, steht die Hoffnung noch zur Seite, auS
dem GlückSrade mit einem schönen Gewinne hervorzugehen.
Zmmec bleibt cs ein Dombau-Krsund, welchec seinen Bcitrag spendet
und dem dieser Lortheil zuwächst.
Wie die Dombousache selbst eine Kunstsache ist, so soll die projectirte
Dombau-Lotterie auch der Förderung und Unterstützung deutscher Aunst zu
Gute kommen, indem alljährlich für 30,000 Thaler eine Anzahl gediegener
Werke lebender deutscher Künstler zur Verloosung erworben werden sollen,
wahrlich ein so schöner Zweck, worin die Grund-Idee der Vcrloosung mit
dem Wahlspruch „Füc die Kunst Lurch die Kunst" nicht finnigec verflochten
werden kann.
Wer abcr am Dome hat bauen helfen für den Hauptzweck, die Ehre deS
Allerhöchsten, der lvird nicht zurückbleiben, auch beizusteuern, um der nun
volleodelen Kirche ihren Hauptschmuck zu verleihen, damit nicht ein Thurm
alS Dmchstück die Stadt Köln überrage, sondern ein vollendeteS Thurmpaar
von 500 Fuß Höhe der Nachwelt sage, waS deutsche Kraft und Einigkeit
vollbrachten.
Köln hat eS nach des hochseligen KönigS Kciedrich Wilhelm IV. Wort
erkannt, daß eS hockbevorrechtet vor allen deutschen Etädten ist, diesen Bau
zu besitzen, und cS hat daS „Alaaf Köln" verstanden, womit der hochherzige
Monarch ihm bei Wiederaufnahme dcS DombaueS Muth einsprach zum Ge-
lingen deS WerkeS, womit er ihm ein Glückauf zurief, den Bau zu vollen-
den, an dcm der Geist der Zeit biS dahin gescheitert war.
Köln ist vorauSgegangeri^in seiner Opferwilligkcit für den Dom, und
Gaben seltener Art, Spenden echten FrommfinneS, wahren BürgecfinneS,
JahreSbeiträge seiner blühenden gemeinnützigen Jnstitute geben den fernsten
Zeiten Kunde, daß in ihm dec allbewäkrte Sinn für daS göttlich Erhabene,
sür das Edle und Cchöne besteht und bewahrt worden ist.
Möchten sich in weiten Krsisen deS großen deutschen BaterlandeS Viele
zusammenfinden, ein GleicheS im wahren deutschen Geiste, in Einigkeit und
Kraft anzustrebcn, Dem dcutschen Geiste sind die kölner Dompforten nach
dcS großen KönigS Wort Thore dcS herrlichsten TriumpheS geworden. „Er
baue weiterl Er vollende!"
Möge diese Ausfaffüng der eingeführien Prämien-Collccie, deren erste
Zirhung vorauSstchtlich noch in diesem Jahre Statt finden wird, Verbreitung
finden, und die Ansicht stch Eingang verschaffen, daß durch sie und ihcen
Erfolg die Dombausache nur ge'fördert werden soll und dcr Zweck der Vollen-
dung schnell erreicht werden wird.
Wird unS aber noch fieben Jahrcn die Gnade und daS Glück zu Theil,
die KreuzcSblumen auf die Thürme deS kölner DomeS zu setzen, dann wollen
wir uns die Hände reichen mit dem AuSrufe:
Mit Freuden haben Alle wir gespendet,
Dcin HauS, o Herrl der Dom, er steht vollendet.
WaS unsere Zeit in 20 Jahren am kölner Dome gcschaffen swührend
unsere Vorfahrcn 71 Jahre zum Ausbaue LeS hohen ChorcS desselben ge-
brauchten), steht in der Wirklichkeit vor unseren Augcn, Zeugniß ablegend
von ter Tüchtigkeit der kölner Dombauhütle, und jeden Zweifel beseiligend,
ob der Dom zu Köln und seine Thürme zu vollenden seien!
Unsere Zeit aber, die Zeit deS FortschrittS auf dem Gebiete der Erfin-
dungen, drS HandelS und der Jndustrie, welche so viele HülfSmittel zur Ent-
wicklung jede« großen GedankenS bcfitzt und dieselben steig opferbereit ver-
wendeh'hat dem Dome scit 22 Jahren ununterbrochen gedient; fie sehnt sich
aber nach einer ficheren und raschen Erreichung deS Zieles, daS stch jetzt nur
noch auf die beiden Thürme des DomeS erstreckt!
Die AuSficht, daß die gegenwärtige Generation und selbst die Dombau-
Freunde vorgerückteren Alters, in der KreuzeSblume auf den Thürmen die
Acone ihreS StrebenS noch erschauen könnten, die Möglichkeit, jedeS Zahr
mit dreifach größeren Mitteln alg bisher die Bauthätigkeit zu fördern, wenn
diese Mitlel vorhanden wären, — flatt 100,000 Thaler, Lie ivährend der ab-
gelausenen Baujahre jährlich auS Staatsmitteln und freiwilligen Spenden
aufgebracht worden find, jedeS Jahr 300,000 Thaler verwenden, den Ausbau
der beiden Thürme, welchcr eine eben so große Bausumme, wie die jetzt
vollendete Kirche (2j Million Thaler) noch erfordern wird, schon in der ver-
hälinißmäßig kurzen Zeit von acht Jahren vollenden zu können — diese von
dem heimgcgangenen Dombaumeister schon auSgesprochene, vonseinem Echüler
und Nachfolger bestätigte Dcrheißvng hat zu dcm jetzt durch Allerhöchste
CabinetS-Ordre versuchSweise sür ein Mal genehmigten Plane einer Prämien-
Collecte zum AuSbau der Thürme deS kölner DomeS die nächste veranlaffung
gegeben.
Sie kündigt sich als Beitrag von einem Thaler zu dem Dombou an,
den Zeder, auch der Minderbegüterte, der Dollcndung deS großartigen Denk-
malg deutscher Krömmigkeit und Kunst gern opfern wird. Itnd darum, doß
der Opserwille der Hoffnung auf rine Laune deS ZufallS, auf eine Gunst
deS Glückö begegnet wird sein Werlh nicht verringert.
Köln, im September 1864.
Kirchen und kirchliche Bauwerke in Spanien.
Von Prisac.
V.
Die große Moschee und Kathedrale von Cordova.
Wir haben bei Beschreibung des DomeS von Sevilla und seiner Echätze
eineS GesetzeS des KönigS Alonso X. I-. X., xsrtiäL I,. gedacht, worin der
Bau einer Kirche nichi bloß alS ein höchst lobenkwerlheS Unternehmen be-
zeichnet, sondern auch zugleich darauf gehalten wird, daß mit diesem Baue
auch auf bie sonstigen Kirchengerälhe die größtmögliche und dem Ganzen
enisprechende Sorgsalt verwendet werde. Wir baben bemcrkt, daß dieseS Ge-
setz zwar in ganz Spanien, abec besonderS in Sevilla mit Sorgfalt befolzt
ward, und eS wäre intercssant, hiecüber ctwaS mehr inS Detail zu gehen
und namsntlich in Bezug auf Paramcntik, wie dieS auch der Cardinal Wise-
man in dcm oftgcnonnlen Aufsatze über Spanien angedeutet hat. Wir werdsn
indeß viellcicht gelegenllich darüber reden, können aber hier, beoor wic zu
der Beschreibung von Moschee uno Kaihedrale in Cordova übergehcn, etwaS
nicht unerwähnt laffen, woS offeubar mit dem kircklichen CulluS im innigsten
Zusammcnhange sieht und zu deffcn Erwähnung wir vielleichi sonst nirgendwo
mehr GclegcnhcU findcn würden, alS nach der Beschreibung der Kalhedralen