T-lr. Sgr.Pf.
Transport . . 134183 18 —
Füge man dieser Summe d'e ben Uebernehmern als
Vcrgütung gewährten ProvisionS-Loose mit . . 17655 — —
hinzu, s» ergebe fich seit dem 1. September d. I., wo
mit der Emisfion der Loose erst habe begonnen werden
können, ein Absatz von ...... 151838 — —
Loosen, waS als ein sehr erfreuliches Resultat bezeichuet werden müsse.
Vorgelesen, genehmigt, unierschrieben.
(Gez.) Esser II. — 0r. Baudri. — vr. HaasS I. — Areuser. —
Halm. — DuMont. — Trost. — Bachem. — I. Alden-
hoven. — OSwald Schmitz. — Seydli tz. — Esser II. sr.
— I. I. Merlo. — W. Pütz. — vr. N. Reichensperger. —
Haanen. — G. Michels. — W. Bceuer. — Eo. Oppen-
heim — Gaul. — Wm. Bartman. — Albert Heimann.
Voigtel. — Wilhelm Meuser.
Die Freistellmrg des Domes.
Jn der jüngsten Zeit find mehrere öffentliche Ankündigungen in den
hiefigea Blättern erschtenen, welche die endliche Derwirklichung der längft
gehcgten Wünsche über dte gänzliche Beseitigung aller den freien Anblick
unseres unvergleichlichen Domes hindernden Gebäul>chkeiten tn nahe AuS-
ficht stellen. BereitS find die einzelnen Gebaulichkcite« — die beiben gro-
ften, tn der Trankgaffs nördlich »om Dome gelegenen Häuser nebst Neben-
gedäuden, Stallungen u. s. w., desgleichen das zuletzt vom Verwaltungs-
rathe des Gymnafial- «nd StiftungsfondS benutzte ehemalige große Clerical-
Seminargedaude, endlich daS westlich vom Dome an der Litsch gelegene
bisherige Dom-Pfarrhaus — geräumt; der Abdruch der Gebäulichketten ist
bereits angekündigt und wird in der nächsten Zeit Statt finden. Dann —
uad mit welcher Freude degrüßen wir dieses Dannl — wiid der Dom, den
seit Jahrhunderten bestandenen Verdeckungen, sa, fast Berhüllungen entzo-
ge», einen Eindruck jedem auch nur flüchtig vorbeieilenden Beschauer ge-
währen, von welchem unsere Väter und selbst wir vor dem Jahre 1842
kaum träumen durften.
Mit welchen Schwierigkeiten dieses Ziel verbunden war, das ergibt die
bloße Ansührung der verichiedenrn Coiporationen, welche a« dtesen Gebäu-
lichkeiten betheiligt waren. So groß auch immer die materiellen Jn-
teressen entgegenstanden, fie wurden überwunden durch das ideelle Zn-
teresse der Schsnheit und Vortreffiichkeit unseres Domes.
Die deiden industrirllen Gesellschaften, nämlich die Tirection der Köl-
ntschen Feuerverficherungs-Gesellschafr Colonia, so wie dte Direction der
Köln-Mindener Eisenbahn-Äesellschast besitzen in der unmittelbaren Rähe
deS DomeS zwet ausgedehnte, theilweile bebaute Flächen, und zwar die
erstere einen Raum von 65 Ruthen 90 Fuß und dte letztere einen Raum
von etwa 80 Ruthen. Der Erwerd dieser beiden Räume, welche in dem
verkehrreichsten und schon deßhalb sehr theueren Stadttheile gelegen find,
wurde durch die hochherzige Gefinnung der edeln, an der Spitze der Direc«
ttonen dieser Gesellschaften stehenden Männer bewtrkt; thren Bemühungen
zunächst ist es zu verdanken, daß bereits tn früheren General-Bersammlun-
gen anderweitige, zur Geschäftsführung u. s. w. geeignete Gebäulichkeiten
erworben und eingerichtet wurden.— Der D0m zu Köln, welchem sett einer
Reihe vvn Jahre», außer eiuem ansehnlichen prrsönlichen Geschenke der
Mitglieder dsr Directionen, ein jährlicher Beitrag vo» 2000 Thlrn., resp.
circa 7000 Thlrn. durch die jedeSmaligen Beschlüffe der betrcffenden Äene-
ral-Versammluugen zu Theil wnrde, sollte noch auf eine andere, frühsr
kaum gehoffte Art der umfichtigsten und wiiksamsten Fürsorge dieser beideri
Geselllchaften fich zu erfreuen haben.
Am 23. MLrz 1863 nämlich wurde dem Ober-Bürgermeister von Köln
amtlich von der Direction der Kölnischen Zeuerverficherungs-GesellschafMo-
lonia mitgetheilt, daß fie ermächtigt sei, „die Grundfläche des jetzigen Ge-
schäfislocales, Trankgaffe Rr. 6, zur Freistellung des DomeS unentgeltlich
abzutreten und keine anderen Bedingungen zu stellen, als welche den Zweck
haben, die Freistellung deö großartigen Bauwerkes auf allen Seiten und
eine angemeffene Regulirung der Umgebung baldthunlichst herbeizuführen
und für alle Zukunft zu fichern".
Am nämlichen Tage erfolgte die Erklärung der Direction der Köln-
Mindener Eisenbahn-Gesellschaft dahin, „daß der Abbruch des HauseS Rr. 8
in der Trankgaffe und die Disponibelstellung der Grundfläche desselben zur
Ausführung des ProjecteS zur Freistellung des DomeS und zur würdigen
Gestaltung der Umgebung desselben von unserer — der Direction — Seite
keine weiteren Schwierigkeiten hat, dabei auch von unS keine anderen Be-
dingungen gestellt werden, al» daß zugleich die Gebäulichkeiten der Colonia
und der Domverwaltung an der südlichen Seite der Trankgaffe, an der
Ecke der Litsch, so wie daS BerwaltungSgebäude des Tymnasial- und Stif-
tungsfonds auf dem Domhofe weggeräumt werde und somit die ganze Um-
gebung deS Dsmes eine würdige Gestaliung erhalte, und dre Tefahr der
Wiederauftichtung von Gebäuftchkeiteir auf den fraglichen Grundflächen für
alle Zeiten beseitigt werde". Nachdem der Verwaltungsrath deS Gpmnafial-
fonds fich in gleicher Tendenz dahin auSgesprochen hatte, „daß, mit Rück-
ficht darauf, daß die übrigen Eigeuthümer der den Dom umgebenden Ge-
bäude fich bereit erklärt habcn, diese zu beseitigen und dte Baustellen der
Stadt zum Eigenthum zu überlaffen, es unS nach Beseitigung mancher er-
heblichen Bedenken succesfive gelungen tst, erst eine anderweite Befitzung
zu erwerben, wohtn wir unsere GeschäftSlocale verlegcn können, um nun-
mehr ermächtigt zu werden, mit der städtischen Berwaltung einen Bertrag
abzuschließen, wodurch gegen Zahlung von 52,000 Thlrn. die Besettigung
unseres VerwaltungSgebäudes auf dem Domhofe und dte Uebereignung der
Grundfläche unseres Eigenkhums daselbst an dte Stadt unter gleichen Be-
dtngungen, wie solche der Äölnischen Feuerverficheru.igS-Gesellschaft Colonia
zugefichert wird", — auch das Metropolitan-Capitel seine Bercitwilligkeit
zum Abbruch deS bisherigen Dom-PfarrhauseS, so wie der Freigebung aller
der Domvcrwaltung zugehörigen, in der »ächsten Umgebung des DomeS
gelegenen Räumllchkeiten, unter specieller Regulirung der die bisherige Sa-
cristei und das künftige CapitelhauS betreffenden Gebäulichkeiten, erklärt
Hatte, war die Zeit erschienen, wo zwischen diesen sämmllichen Behörden
vertragsweise di'e Freisteklung deS Domes beschlossen und auSgeführt wer-
den konnte.
Die bezügliche» veröffentlichten Verhandlungen der Stadtverordnetcn-
Versammlung zu Köln vom 9. April, 24. September und 1". December
1863 verpflichten jeden Dombaufreund zum auftichtigsten Dank für die Um-
ficht und Liebe, mit welcher diese schwierige und verwickelte Angelegenheit
sowohl von den betreffenden Behörden, als von den einzelnen hervsrragen-
den Persönlichkeiten behandrlt und zum gedriblichsten Endresultat geführt
worden ist. Die lebhaften und durchaus sachgemäßen Debatten in der Ber-
sammlung der Stadtverordneten geben aufs Neue ein glänz-ndeS Zeugniß
für den regen «nd lebendigen Bürgerfinu unserer selbstgewählten Vertreter
da, wo eS sich um große, die Ehre und Würde unserer Stadt betreffende,
oft mit namhafte» Aufopferungen verbundene Jntereffen handelt.
Schlisßlich sei eS dem Unterzeichseten gestattet, die Worte seineS un-
vergeßlichen LehrerS, des um unsere Baterstadt, insbesondere um unseren
Dom höchst vordienten ProfefforS Wallraf in deffen Aufi'atz: „Der Dom zu
Köln", hier anzuführen: „Da rsgt nun der Dom wie Sions heilige Burg
selbst mit der unteren Felsenmauer über AlleS her «nd lenkt unsere Blicke
dort hinauf, von wo uns in den Schatten der Nacht der Stern der Weisen
und der Himmlischen Hülfe stradlt."
Köln, am 28. November 1864. vr. I. B. H a a s s.
Hier folgt dem Wortlaute nach der abgeschlosssne
Bertrag über d»e Freilegung des Domes.
Um dem Dome zu Köln, dessen innerer Ausbau in diesem Jahre durch
die erfolgreichen Anstrengungen vsreintcr Kräfte der Bollendung nahe ge-
bracht worden ist, auch eine würdige Umgebung zu verschaffen und zu er-
halten, haben
das Metropolitan-Domcapitel zu Köln, vertreten durch den Dom-
capitular Or. Frenken,
die Direction der FeuerverfichsrungS-Gesellschaft Colouia zu Köln,
vertreten durch den Vorfitzenden deS Berwaltungsrathes, Prafidenten
von Wittgenstein,
die Direction der Köln-Mindener Eisenbahn - Tesellschaft zu
Köln, vertreten durch den Lorfitzenden, den ebengenannte» Präfiden-
ten von Wittgenstein,
der VerwaltungSrath der TpmnafialfondS und Studienstiftungen zu
Köln, veitreten durch scinen Dirigenten, den Königlichen Ober-Re-
gierungsrath Birck,
und die Stadt Köln, vertreten tn Berhinderung des Ob»r-Bürger-
meisters durch den ersten Beigeordneten Johann Jakob Rennen, letz-
terer handelnd in Temäßheit der abschrtftlich beigefügtcn Beschlüffe
der Stadtverordneten-Beisammlung von Ksln vom zehnten und
sechszehnten dieseS Mooats,
fich zur Fretstellung deS Domes durch den Abbruch der zwische« demftlben
und de» zunächst gelegenen Straßen und öffcntlichen Plätzen befindlichen
Gebäulichkeiten und zur Freistellung der zu denselben gehörigen Baustellen
und Grundstücke vereinbart und darüber folgenden Bertrag abgeschloffen:
1) Der Dom soll auf der Westftite an den Domklosterplatz und an die
Straße genannt die Litsch anstoßen, auf der Nordseite, auf der Ostftite und
auf der Südseite bi« zum Südportal nur durch einen ftsiliegenden Um-
gang von der Trankgaffe, dem Frankenplatz, der großen Sporergaffe und
von dem Domhofe getrennt sein und vom Südportale an (einschließlich
desselben) bis zu seiner westlichen Begränzung am Domhofe, dem Dom-
hofsgäßchen und dem Domklosterplaße srei liegen.
Jedoch kann an den freiliegenden Stellen der Raum zwischen je zwei
Strebepfeilern durch ein leichteS Gitter zwische« den Ecken der letzteren ab-
geschloffen werden.
2) Die Breite deS eben erwähnten sreien Umganges wird in der Trank-
gaffe zunächst bestimmt durch die Treppenanlage »or dem Nordportale. Der
Fuß der an der Trankgaffe vor dem letzteren zu errichtenden Fattermauer
hildet eine gerade Linie, wclche fich der Are deS Domes parallel nach dem
anliegenden, von sllen Comparenten paraphirten Situationsplane in einem
Abstande von neunirnddreißig Fuß von der Sockelffäche des äußersten Bor-
sprungeS der Nordportal-Slrebepfeiier hinzieht und im Ganzen zweihundert
acht Fuß, zu jeder Seite der Mittellinie des NordportaleS einhondert vier
Fuß lang tst
Sowohl an dem westlichen als an dem östlichen Ende dieftr geraden
Linie tritt der Fuß des UmgangeS hinter die Berlängerung derselben um
dt« Breite der dort beidersetts von der Trankgaffe auS auf dft Hochebene
des UmgangeS hrnsufführenden verschließbaren Treppen näher an den Dom
hinan, geht nach Westen einhundert Fuß mit seiner ersten Richtung parallel
voran und lchließt fich dort mit einem Bogen von fünfzig Fuß Halbmeffer
an den nördlichen Thurm, fünf Fuß hinter der an die Litsch stoßenden nord-
westlichen Ecke deSselben.
Rach Osten geht der Fuß des UmgangeS, nachdem er um die Treppen-
breite näher an den Dom verlegt ist, fünsundfünfzig Fuß lang mit setner
ursprünglichen Richtung parallel weiter, nähert fich alSdann in der auf dem
Situstionsplane angegebenen gebrochenen Linie dem Hochchore deS DomeS
und umgibt daS letztere in einem Abstande von einundvierzig Fuß von dem
Sockel deS Domss, übereinstimmend mit dem gegenwärtigen Abstande deS
FußeS der vorhandenen Erdböschung, und setzt fich von dem sädwestlichen
Ende bes Chores in einer geraden, zur Are deS Domes parallelen Linie
fort bis zum Südportale, an deffen Ostseite er sich anschließt.
3) Die Oberfläche des UmgangeS, welche fich an dsr Litsch zunächst dem
Dome an diese Straße anschlteßt, wird in dem Garten des bisherigen Dom-
PfarrhauseS um mehrere Fuß, je nach den Erforderniffen deS BaueS, nie-
driger gelegt und bildet mit AuSnahme der Treppen-Anlagen, der Dom-
Sacrtstei und des Dom-Capitelhause« von der Litsch bi- zum Ende des
ChoreS auf dem Domhofe eine horizontale Ebene, deren Höhenlage durch
die eben erwähnte Abtragung bedingt wird; von dem südwestliche» Ende
deS Chore« ab wird der Umgang sich allmählich in das Terrain deS Dom-
Oofes verlaufen.
4) Begränzt wird dsr Umgang an der Litsch zunächst dem Dome durch
ein mit verschließbaren Tbüren verseheneS Gittsr, tm ferueren Verlaufe der
Litsch, sodann gegen die Trankgaffe, den Frankenplatz, die große Sporer-
gaffe und den Domhof biS an den südwestlichen Abschluß deS HochchoreS
Transport . . 134183 18 —
Füge man dieser Summe d'e ben Uebernehmern als
Vcrgütung gewährten ProvisionS-Loose mit . . 17655 — —
hinzu, s» ergebe fich seit dem 1. September d. I., wo
mit der Emisfion der Loose erst habe begonnen werden
können, ein Absatz von ...... 151838 — —
Loosen, waS als ein sehr erfreuliches Resultat bezeichuet werden müsse.
Vorgelesen, genehmigt, unierschrieben.
(Gez.) Esser II. — 0r. Baudri. — vr. HaasS I. — Areuser. —
Halm. — DuMont. — Trost. — Bachem. — I. Alden-
hoven. — OSwald Schmitz. — Seydli tz. — Esser II. sr.
— I. I. Merlo. — W. Pütz. — vr. N. Reichensperger. —
Haanen. — G. Michels. — W. Bceuer. — Eo. Oppen-
heim — Gaul. — Wm. Bartman. — Albert Heimann.
Voigtel. — Wilhelm Meuser.
Die Freistellmrg des Domes.
Jn der jüngsten Zeit find mehrere öffentliche Ankündigungen in den
hiefigea Blättern erschtenen, welche die endliche Derwirklichung der längft
gehcgten Wünsche über dte gänzliche Beseitigung aller den freien Anblick
unseres unvergleichlichen Domes hindernden Gebäul>chkeiten tn nahe AuS-
ficht stellen. BereitS find die einzelnen Gebaulichkcite« — die beiben gro-
ften, tn der Trankgaffs nördlich »om Dome gelegenen Häuser nebst Neben-
gedäuden, Stallungen u. s. w., desgleichen das zuletzt vom Verwaltungs-
rathe des Gymnafial- «nd StiftungsfondS benutzte ehemalige große Clerical-
Seminargedaude, endlich daS westlich vom Dome an der Litsch gelegene
bisherige Dom-Pfarrhaus — geräumt; der Abdruch der Gebäulichketten ist
bereits angekündigt und wird in der nächsten Zeit Statt finden. Dann —
uad mit welcher Freude degrüßen wir dieses Dannl — wiid der Dom, den
seit Jahrhunderten bestandenen Verdeckungen, sa, fast Berhüllungen entzo-
ge», einen Eindruck jedem auch nur flüchtig vorbeieilenden Beschauer ge-
währen, von welchem unsere Väter und selbst wir vor dem Jahre 1842
kaum träumen durften.
Mit welchen Schwierigkeiten dieses Ziel verbunden war, das ergibt die
bloße Ansührung der verichiedenrn Coiporationen, welche a« dtesen Gebäu-
lichkeiten betheiligt waren. So groß auch immer die materiellen Jn-
teressen entgegenstanden, fie wurden überwunden durch das ideelle Zn-
teresse der Schsnheit und Vortreffiichkeit unseres Domes.
Die deiden industrirllen Gesellschaften, nämlich die Tirection der Köl-
ntschen Feuerverficherungs-Gesellschafr Colonia, so wie dte Direction der
Köln-Mindener Eisenbahn-Äesellschast besitzen in der unmittelbaren Rähe
deS DomeS zwet ausgedehnte, theilweile bebaute Flächen, und zwar die
erstere einen Raum von 65 Ruthen 90 Fuß und dte letztere einen Raum
von etwa 80 Ruthen. Der Erwerd dieser beiden Räume, welche in dem
verkehrreichsten und schon deßhalb sehr theueren Stadttheile gelegen find,
wurde durch die hochherzige Gefinnung der edeln, an der Spitze der Direc«
ttonen dieser Gesellschaften stehenden Männer bewtrkt; thren Bemühungen
zunächst ist es zu verdanken, daß bereits tn früheren General-Bersammlun-
gen anderweitige, zur Geschäftsführung u. s. w. geeignete Gebäulichkeiten
erworben und eingerichtet wurden.— Der D0m zu Köln, welchem sett einer
Reihe vvn Jahre», außer eiuem ansehnlichen prrsönlichen Geschenke der
Mitglieder dsr Directionen, ein jährlicher Beitrag vo» 2000 Thlrn., resp.
circa 7000 Thlrn. durch die jedeSmaligen Beschlüffe der betrcffenden Äene-
ral-Versammluugen zu Theil wnrde, sollte noch auf eine andere, frühsr
kaum gehoffte Art der umfichtigsten und wiiksamsten Fürsorge dieser beideri
Geselllchaften fich zu erfreuen haben.
Am 23. MLrz 1863 nämlich wurde dem Ober-Bürgermeister von Köln
amtlich von der Direction der Kölnischen Zeuerverficherungs-GesellschafMo-
lonia mitgetheilt, daß fie ermächtigt sei, „die Grundfläche des jetzigen Ge-
schäfislocales, Trankgaffe Rr. 6, zur Freistellung des DomeS unentgeltlich
abzutreten und keine anderen Bedingungen zu stellen, als welche den Zweck
haben, die Freistellung deö großartigen Bauwerkes auf allen Seiten und
eine angemeffene Regulirung der Umgebung baldthunlichst herbeizuführen
und für alle Zukunft zu fichern".
Am nämlichen Tage erfolgte die Erklärung der Direction der Köln-
Mindener Eisenbahn-Gesellschaft dahin, „daß der Abbruch des HauseS Rr. 8
in der Trankgaffe und die Disponibelstellung der Grundfläche desselben zur
Ausführung des ProjecteS zur Freistellung des DomeS und zur würdigen
Gestaltung der Umgebung desselben von unserer — der Direction — Seite
keine weiteren Schwierigkeiten hat, dabei auch von unS keine anderen Be-
dingungen gestellt werden, al» daß zugleich die Gebäulichkeiten der Colonia
und der Domverwaltung an der südlichen Seite der Trankgaffe, an der
Ecke der Litsch, so wie daS BerwaltungSgebäude des Tymnasial- und Stif-
tungsfonds auf dem Domhofe weggeräumt werde und somit die ganze Um-
gebung deS Dsmes eine würdige Gestaliung erhalte, und dre Tefahr der
Wiederauftichtung von Gebäuftchkeiteir auf den fraglichen Grundflächen für
alle Zeiten beseitigt werde". Nachdem der Verwaltungsrath deS Gpmnafial-
fonds fich in gleicher Tendenz dahin auSgesprochen hatte, „daß, mit Rück-
ficht darauf, daß die übrigen Eigeuthümer der den Dom umgebenden Ge-
bäude fich bereit erklärt habcn, diese zu beseitigen und dte Baustellen der
Stadt zum Eigenthum zu überlaffen, es unS nach Beseitigung mancher er-
heblichen Bedenken succesfive gelungen tst, erst eine anderweite Befitzung
zu erwerben, wohtn wir unsere GeschäftSlocale verlegcn können, um nun-
mehr ermächtigt zu werden, mit der städtischen Berwaltung einen Bertrag
abzuschließen, wodurch gegen Zahlung von 52,000 Thlrn. die Besettigung
unseres VerwaltungSgebäudes auf dem Domhofe und dte Uebereignung der
Grundfläche unseres Eigenkhums daselbst an dte Stadt unter gleichen Be-
dtngungen, wie solche der Äölnischen Feuerverficheru.igS-Gesellschaft Colonia
zugefichert wird", — auch das Metropolitan-Capitel seine Bercitwilligkeit
zum Abbruch deS bisherigen Dom-PfarrhauseS, so wie der Freigebung aller
der Domvcrwaltung zugehörigen, in der »ächsten Umgebung des DomeS
gelegenen Räumllchkeiten, unter specieller Regulirung der die bisherige Sa-
cristei und das künftige CapitelhauS betreffenden Gebäulichkeiten, erklärt
Hatte, war die Zeit erschienen, wo zwischen diesen sämmllichen Behörden
vertragsweise di'e Freisteklung deS Domes beschlossen und auSgeführt wer-
den konnte.
Die bezügliche» veröffentlichten Verhandlungen der Stadtverordnetcn-
Versammlung zu Köln vom 9. April, 24. September und 1". December
1863 verpflichten jeden Dombaufreund zum auftichtigsten Dank für die Um-
ficht und Liebe, mit welcher diese schwierige und verwickelte Angelegenheit
sowohl von den betreffenden Behörden, als von den einzelnen hervsrragen-
den Persönlichkeiten behandrlt und zum gedriblichsten Endresultat geführt
worden ist. Die lebhaften und durchaus sachgemäßen Debatten in der Ber-
sammlung der Stadtverordneten geben aufs Neue ein glänz-ndeS Zeugniß
für den regen «nd lebendigen Bürgerfinu unserer selbstgewählten Vertreter
da, wo eS sich um große, die Ehre und Würde unserer Stadt betreffende,
oft mit namhafte» Aufopferungen verbundene Jntereffen handelt.
Schlisßlich sei eS dem Unterzeichseten gestattet, die Worte seineS un-
vergeßlichen LehrerS, des um unsere Baterstadt, insbesondere um unseren
Dom höchst vordienten ProfefforS Wallraf in deffen Aufi'atz: „Der Dom zu
Köln", hier anzuführen: „Da rsgt nun der Dom wie Sions heilige Burg
selbst mit der unteren Felsenmauer über AlleS her «nd lenkt unsere Blicke
dort hinauf, von wo uns in den Schatten der Nacht der Stern der Weisen
und der Himmlischen Hülfe stradlt."
Köln, am 28. November 1864. vr. I. B. H a a s s.
Hier folgt dem Wortlaute nach der abgeschlosssne
Bertrag über d»e Freilegung des Domes.
Um dem Dome zu Köln, dessen innerer Ausbau in diesem Jahre durch
die erfolgreichen Anstrengungen vsreintcr Kräfte der Bollendung nahe ge-
bracht worden ist, auch eine würdige Umgebung zu verschaffen und zu er-
halten, haben
das Metropolitan-Domcapitel zu Köln, vertreten durch den Dom-
capitular Or. Frenken,
die Direction der FeuerverfichsrungS-Gesellschaft Colouia zu Köln,
vertreten durch den Vorfitzenden deS Berwaltungsrathes, Prafidenten
von Wittgenstein,
die Direction der Köln-Mindener Eisenbahn - Tesellschaft zu
Köln, vertreten durch den Lorfitzenden, den ebengenannte» Präfiden-
ten von Wittgenstein,
der VerwaltungSrath der TpmnafialfondS und Studienstiftungen zu
Köln, veitreten durch scinen Dirigenten, den Königlichen Ober-Re-
gierungsrath Birck,
und die Stadt Köln, vertreten tn Berhinderung des Ob»r-Bürger-
meisters durch den ersten Beigeordneten Johann Jakob Rennen, letz-
terer handelnd in Temäßheit der abschrtftlich beigefügtcn Beschlüffe
der Stadtverordneten-Beisammlung von Ksln vom zehnten und
sechszehnten dieseS Mooats,
fich zur Fretstellung deS Domes durch den Abbruch der zwische« demftlben
und de» zunächst gelegenen Straßen und öffcntlichen Plätzen befindlichen
Gebäulichkeiten und zur Freistellung der zu denselben gehörigen Baustellen
und Grundstücke vereinbart und darüber folgenden Bertrag abgeschloffen:
1) Der Dom soll auf der Westftite an den Domklosterplatz und an die
Straße genannt die Litsch anstoßen, auf der Nordseite, auf der Ostftite und
auf der Südseite bi« zum Südportal nur durch einen ftsiliegenden Um-
gang von der Trankgaffe, dem Frankenplatz, der großen Sporergaffe und
von dem Domhofe getrennt sein und vom Südportale an (einschließlich
desselben) bis zu seiner westlichen Begränzung am Domhofe, dem Dom-
hofsgäßchen und dem Domklosterplaße srei liegen.
Jedoch kann an den freiliegenden Stellen der Raum zwischen je zwei
Strebepfeilern durch ein leichteS Gitter zwische« den Ecken der letzteren ab-
geschloffen werden.
2) Die Breite deS eben erwähnten sreien Umganges wird in der Trank-
gaffe zunächst bestimmt durch die Treppenanlage »or dem Nordportale. Der
Fuß der an der Trankgaffe vor dem letzteren zu errichtenden Fattermauer
hildet eine gerade Linie, wclche fich der Are deS Domes parallel nach dem
anliegenden, von sllen Comparenten paraphirten Situationsplane in einem
Abstande von neunirnddreißig Fuß von der Sockelffäche des äußersten Bor-
sprungeS der Nordportal-Slrebepfeiier hinzieht und im Ganzen zweihundert
acht Fuß, zu jeder Seite der Mittellinie des NordportaleS einhondert vier
Fuß lang tst
Sowohl an dem westlichen als an dem östlichen Ende dieftr geraden
Linie tritt der Fuß des UmgangeS hinter die Berlängerung derselben um
dt« Breite der dort beidersetts von der Trankgaffe auS auf dft Hochebene
des UmgangeS hrnsufführenden verschließbaren Treppen näher an den Dom
hinan, geht nach Westen einhundert Fuß mit seiner ersten Richtung parallel
voran und lchließt fich dort mit einem Bogen von fünfzig Fuß Halbmeffer
an den nördlichen Thurm, fünf Fuß hinter der an die Litsch stoßenden nord-
westlichen Ecke deSselben.
Rach Osten geht der Fuß des UmgangeS, nachdem er um die Treppen-
breite näher an den Dom verlegt ist, fünsundfünfzig Fuß lang mit setner
ursprünglichen Richtung parallel weiter, nähert fich alSdann in der auf dem
Situstionsplane angegebenen gebrochenen Linie dem Hochchore deS DomeS
und umgibt daS letztere in einem Abstande von einundvierzig Fuß von dem
Sockel deS Domss, übereinstimmend mit dem gegenwärtigen Abstande deS
FußeS der vorhandenen Erdböschung, und setzt fich von dem sädwestlichen
Ende bes Chores in einer geraden, zur Are deS Domes parallelen Linie
fort bis zum Südportale, an deffen Ostseite er sich anschließt.
3) Die Oberfläche des UmgangeS, welche fich an dsr Litsch zunächst dem
Dome an diese Straße anschlteßt, wird in dem Garten des bisherigen Dom-
PfarrhauseS um mehrere Fuß, je nach den Erforderniffen deS BaueS, nie-
driger gelegt und bildet mit AuSnahme der Treppen-Anlagen, der Dom-
Sacrtstei und des Dom-Capitelhause« von der Litsch bi- zum Ende des
ChoreS auf dem Domhofe eine horizontale Ebene, deren Höhenlage durch
die eben erwähnte Abtragung bedingt wird; von dem südwestliche» Ende
deS Chore« ab wird der Umgang sich allmählich in das Terrain deS Dom-
Oofes verlaufen.
4) Begränzt wird dsr Umgang an der Litsch zunächst dem Dome durch
ein mit verschließbaren Tbüren verseheneS Gittsr, tm ferueren Verlaufe der
Litsch, sodann gegen die Trankgaffe, den Frankenplatz, die große Sporer-
gaffe und den Domhof biS an den südwestlichen Abschluß deS HochchoreS