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Koepplin, Dieter; Falk, Tilman; Cranach, Lucas [Ill.]
Lukas Cranach: Gemälde, Zeichnungen, Druckgraphik ; Ausstellung im Kunstmuseum Basel 15. Juni bis 8. September 1974 (Band 1) — Basel, Stuttgart, 1974

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https://doi.org/10.11588/diglit.10453#0011
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VORWORT

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Eine grosse Cranach-Ausstellung war fällig. 1959 ist in Karlsruhe Baidung ge-
zeigt worden, 1960 in unserem Kunstmuseum die « Malerfamilie Holbein in Basel»,
1965 in Augsburg Hans Holbein d. Ä., im gleichen Jahr in Linz die Donaumeister,
1971 in Nürnberg und Dresden Dürer. Der Umfang der Cranach-Veranstaltungen
im Jubiläumsjahr 1972 blieb beschränkt: in Weimar im wesentlichen auf Bestände
aus der DDR (wie schon 1953), in Berlin-Dahlem auf Bestände aus den Berliner
Museen, analog in Wien. Grosse Veranstaltungen, die erlaubt hätten, die Vor-
stellung, die man von Cranachs CEuvre besitzt, zu überprüfen, liegen weiter
zurück: 1937 in Berlin, 1899 in Dresden.

Unter den deutschen Hauptmeistern der Renaissance gewann für das Be-
wusstsein der Gegenwart aber gerade Cranach in den letzten Jahrzehnten neue
Bedeutung. Bezeichnend ist, dass Künstler wie Braque, Picasso, Giacometti sich
besonders für Cranach interessierten. Aber auch beim Liebhaber wuchs seine
Popularität. Darum das Bedürfnis, Cranachs Werk jetzt in genügend repräsenta-
tiver Auswahl vorzuführen, kritisch gesichtet, dargestellt in seinen Bezügen zur
Kunst und zur Gesellschaft seiner Zeit. Zu untersuchen ist natürlich auch die Be-
deutung von Werkstatt und Schule, um im ganzen den besonderen Charakter
von Cranachs Kunst hervorzuheben.

Bei Cranach sind Werke hoher Qualität zahlreicher als bei anderen Grossen
der deutschen Renaissance und zugleich weit verstreut, darum in repräsentativer
Selektion eher erhältlich als bei kleineren, in wenigen Sammlungen konzentrier-
ten (Euvres. So konnte eine Ausstellung Cranachs, die diesen Namen verdient,
als ein überhaupt erreichbares Ziel erscheinen. Eine andere, nicht weniger wich-
tige Voraussetzung für die Ausstellung war die personelle. An eine wissenschaft-
lich so anspruchsvolle Unternehmung durfte man nur denken, weil Dr. Dieter
Koepplin, der Vorsteher des Basler Kupferstichkabinetts, bereit war, sie zu planen
und zu realisieren. Durch frühere Arbeiten besitzt er die nötige Kenntnis des
Werks von Cranach und der Probleme, die es stellt. Darüber hinaus stand mit
Dr. Tilman Falk, Konservator am Kupferstichkabinett, ein denkbar gut aus-
gerüsteter Bearbeiter der Buchgraphik zur Verfügung. Wir freuen uns, dass wir
ferner wertvolle Textbeiträge erhalten haben von _ Frau Dr. Kristin Bühler-
Oppenheim, Herrn Prof. Dr. Helmut Börsch-Supan und Herrn Dr. Werner Schade.

Im Namen des Kunstmuseums danke ich allen, die zu der grossen Unter-
nehmung beigetragen haben. Ein herzlicher Dank gilt zuallererst den Leihgebern,
deren Generosität die Ausstellung ermöglicht hat. Fast überall, bei Museums-
kollegen und Privaten, durften wir eine grosse Bereitschaft finden, uns die kost-
baren Werke anzuvertrauen. Besondere Erwähnung verdient die grosse Gruppe
der Leihgaben aus den Museen der DDR, ohne deren Zusicherung wir die Aus-
stellung gar nicht unternommen hätten. Wir sind dem Ministerium für Kultur und
den Kunstmuseen der DDR für die Genehmigung dieser Leihgaben sehr dankbar.

Für die Vorbereitung wichtig war die freundliche Bereitschaft der Basler
Universitätsbibliothek, Tilman Falk den direkten Zugang zu den Büchern des
16. Jahrhunderts zu gestatten. Auch das möchte ich herzlich verdanken.
 
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