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(Jnter-Elsass.
gebildet hat, ist jetzt verschwunden. Beide waren liegend in lange
Gewänder gekleidet dargestellt; der Vater mit der Grafenkrone auf
dem Haupt, in der Rechten ein Schwert, in der Linken ein Paar Hand-
schuhe, unter den Füssen einen Löwen; links von ihm sein Sohn, der
Junker von Erstein, die Hände faltend, mit Kopfbinde, einen Hund
unter den Füssen. Das Denkmal erinnert an dasjenige in S. Wilhelm
zu Strassburg. Vgl. auch Woltmann, Gesch., S. 204 f. Ein kleiner
sehr schöner spätgothischer Dachreiter mit durchbrochener Stein-
spitze steigt über der Vierung auf (Fig. 133). An der Nordseite ein
geschmackvolles gothisches Portal; dsgl. an der Westfronte.
Spital, ehemals Kloster der Dominicanerinnen zum h. Nikolaus von
Sylo, 1245 gegründet. Vgl. Doiilan, p. 170 f.; Fiutsch, p. 37 f.
Die gothische Kirche des alten Conventes ist jetzt zu Wohnräumen
und Krankensälen umgebaut. Erhalten hat sich ein Seitenportal mit
gothischem Dogen, in dessen Giebelfeld man noch die Spuren eines
wol in der Revolution ausgebrochenen Reliefs
.1 mit der Darstellung der Kreuzigung erkennt.
— Ein Theil des untern Geschosses ist zur
Kapelle eingerichtet; sie bewahrt einige Bil-
der von Frl. Phänisch. In der anstossenden
Sacristei schönes Pabernakel vor einem
Holzaltar, reiche Marqueteriearbeit mit Hei-
ligenstatuen, etwa aus dem Ende des 17. Jh.
Der Chor ist im % geschlossen, mit fünf
Jochen, deren schönes Kreuzgewölbe noch
trefflich erhalten ist. Die Rippen steigen aus
Consolen auf. An den Schlusssteinen Blu-
nienornamcnt.
Erhalten ist auch noch der schöne Kreuz-
gang , dessen spitzbogige Arcaden ohne Ca-
pitelle aus den Säulen aufsteigen. Das Maass-
werk der Bögen ist ausgebrochen. Am Bo-
denReste von Grabsteinen. Vgl. übermoderne
Grabfunde im Hospital Moeik, Bull., lrc ser.,
II 132.
In der Mauer des Klostergartens ist eine
Sculptur (Kopf aus dem 15. Jh.?) einge-
lassen.
Hinter der Kirche sind einige unbedeu-
fig. 133. schi.ttsta.it. tende Sculpturen (Kreuz 1569 mit grie-
Dachreitcr der Uecollcctenkirche. . _ , .„ ... , _T .
chischer Inschrift(!j und dem Namen eines
Jacob Adlerhoffcr, dann Madonna von 1551) eingemauert.
In der Nähe ein an die Kirche anstossender kleiner Bau, angeblich
die frühere Schatzkammer; das aus Consolen aufsteigende Rippen-
gewölbe desselben war ehedem gemalt.
(Jnter-Elsass.
gebildet hat, ist jetzt verschwunden. Beide waren liegend in lange
Gewänder gekleidet dargestellt; der Vater mit der Grafenkrone auf
dem Haupt, in der Rechten ein Schwert, in der Linken ein Paar Hand-
schuhe, unter den Füssen einen Löwen; links von ihm sein Sohn, der
Junker von Erstein, die Hände faltend, mit Kopfbinde, einen Hund
unter den Füssen. Das Denkmal erinnert an dasjenige in S. Wilhelm
zu Strassburg. Vgl. auch Woltmann, Gesch., S. 204 f. Ein kleiner
sehr schöner spätgothischer Dachreiter mit durchbrochener Stein-
spitze steigt über der Vierung auf (Fig. 133). An der Nordseite ein
geschmackvolles gothisches Portal; dsgl. an der Westfronte.
Spital, ehemals Kloster der Dominicanerinnen zum h. Nikolaus von
Sylo, 1245 gegründet. Vgl. Doiilan, p. 170 f.; Fiutsch, p. 37 f.
Die gothische Kirche des alten Conventes ist jetzt zu Wohnräumen
und Krankensälen umgebaut. Erhalten hat sich ein Seitenportal mit
gothischem Dogen, in dessen Giebelfeld man noch die Spuren eines
wol in der Revolution ausgebrochenen Reliefs
.1 mit der Darstellung der Kreuzigung erkennt.
— Ein Theil des untern Geschosses ist zur
Kapelle eingerichtet; sie bewahrt einige Bil-
der von Frl. Phänisch. In der anstossenden
Sacristei schönes Pabernakel vor einem
Holzaltar, reiche Marqueteriearbeit mit Hei-
ligenstatuen, etwa aus dem Ende des 17. Jh.
Der Chor ist im % geschlossen, mit fünf
Jochen, deren schönes Kreuzgewölbe noch
trefflich erhalten ist. Die Rippen steigen aus
Consolen auf. An den Schlusssteinen Blu-
nienornamcnt.
Erhalten ist auch noch der schöne Kreuz-
gang , dessen spitzbogige Arcaden ohne Ca-
pitelle aus den Säulen aufsteigen. Das Maass-
werk der Bögen ist ausgebrochen. Am Bo-
denReste von Grabsteinen. Vgl. übermoderne
Grabfunde im Hospital Moeik, Bull., lrc ser.,
II 132.
In der Mauer des Klostergartens ist eine
Sculptur (Kopf aus dem 15. Jh.?) einge-
lassen.
Hinter der Kirche sind einige unbedeu-
fig. 133. schi.ttsta.it. tende Sculpturen (Kreuz 1569 mit grie-
Dachreitcr der Uecollcctenkirche. . _ , .„ ... , _T .
chischer Inschrift(!j und dem Namen eines
Jacob Adlerhoffcr, dann Madonna von 1551) eingemauert.
In der Nähe ein an die Kirche anstossender kleiner Bau, angeblich
die frühere Schatzkammer; das aus Consolen aufsteigende Rippen-
gewölbe desselben war ehedem gemalt.