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Küch, Friedrich [Bearb.]
Quellen zur Rechtsgeschichte der Stadt Marburg (Band 1): 1918 — Marburg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.41405#0145
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Um 1395 — 1396 Jan. 7.

123

burgermeister dii burgerschafft lihen unde darereichin mit syme
geren.
4. Ouch sal der burger zu stunt ein huß in der stat benennin
unde sal sin rouch unde ein hanen unde sin husrad darinne habin,
unde daz man eme syne bede, geschoß unde wachte darin vorkundige.
5. Item so sal en der heymburge laßin vorkundigin an dii
stat, da he vor ist geseßin gewest, unde he sal dem heymburgin
von ye der myle 18 phenge geben, unde der heymburge sal dem
boden Ionen.
6. Wan ez nod geschi, daz man eyn burger uzzcihin *) solde,
daz sal ein heymburge tün unde anders nymand, daz ist daz aide
gewonheyd unde recht.
7. Eyn burger sal geben zfi burgerrechte, wan he burger
wirt, item eyn phund hellere an den buwe unser liben frawin zu
der pharrekirchen, item dem ubirsten amptman 1 Schilling phenge,
item dem burgermeistere 1 Schilling phenge unde ieglichin scheffin
vyr hellere unde eyme cygenburgermeistera) ein halbe wyns unde
dem schriber 1 halbe wyns, der sal en zu stunt in der stat bede-
buch schriben.
Großes Stadtbuch Bl. 21; Eintrag von Joh. Hottermann.

63* 1396 Jan. 7.
Landgraf Hermann II. löst die Wollenwebersunft zu
Marburg auf.
Wir Herman von gotz gnaden lantgrebe zu Hessen bekennen,
daz wir mit unsern bürgern dez wollenhantwerkes zu Marpurg
ubirkomen sin, daz sii dii zcunfft uffgetan han also lange, biß daz
wir odir unse erben dii wider zutun, also wer zu Marpurg
zeihen wil unde er hantwerg üben unde triben, daz sii eme daz
wol gunnen sullen unde wollen. Wer ez ouch, daz der odir dii, dy
also zu Marpurg zeugen, mit en zu Frankefort zu margte zeihen
unde stehin wolden* 1 2), dii sullen ez darmydde halden unde tun in
allir maße, alse dii artikele uzwisent in dem briffe, den wir en ubir
daz wollenhandwerg gegeben han 3). Ouch ensullen alle dii, dii also
gein Marpurg zcogin von wollenwebern odir gereyde da sint, ny-
mande me gewand machen den, dii nicht wollenwebere weren, dan
alse vile, als sii mit erme gesynde in eren husen zurißen mögen,
und daz sullen sii ane lysten machen. Wer ez ouch, daz ymand der
unsern unserm wollenhandwerke vorgenant wollen lihe odir vor-
koyfte, der sal keyn gewand darane nemen, he ensulle en ouch
nicht mit gewande phenden, dan man solde dii egenanten unse
wollenwebere ere tuche laßin vorkoyfin unde dii wollen mit gelde
laßin beczalen. Ouch so mag daz vorgenante unse wollenhandwerg
a) Anmerkung des 16. Jahrh.: Ziegenburgermeister das ist der under-
burgermeister.
1) Vgl. o. S. 25 Anm. 3.
2) Vgl. Nr. 86.
3) Die Urkunde ist nicht erhalteyi.
 
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