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Küch, Friedrich [Bearb.]
Quellen zur Rechtsgeschichte der Stadt Marburg (Band 1): 1918 — Marburg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.41405#0165
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1421 März 2—1422 März 24.

143

3. Auch ensoln die, die also ußwert broid zu markte her-
brengen, keyn broid da feyle haben dan eyn broid gebagken umbe
eynen heller, eynis umbe zcwene ader umbe drie, als es unser
beeker vorgenant bagken zu Marpurg, es were dann zu Walpurga)
(Mai 1), so sal sich yderman der fryheid gebruchen, diewile sie
weret, als das herkommen ist.
4. Auch soln sie alle jare zcwene meister kiesin uß irme
hantwerke. Daczu soln in unser burgermeister und scheffen eynen
scheffen und eynen uß der gemeynde rate gebin, und die viere
soln alle sonabinde ghen vor alle begkerschirne und besehen, ab
icht wandeis an irme brode sii; und an weme sie wandel finden,
den soln sie rügen an dem nehisten ungeboden dinge uff ire eyde;
und wer danne also geruget wirdet, der sal funff Schillinge phenge
büßen, die sollen halb unser herschafft gefallen und halb der stad.
5. Auch soln sie eyn ruckenbroid bagken umbe eynen heller,
eyn semelnbroid bagken umbe eynen heller, eynis umbe zcwene
und eynis umbe drii und darenpoben nicht hoher.
6. Was sie ouch guter gewonheid und gebotes under eynander
setzen, die widder uns ader unser erbin nicht sin, die soln sie under
eynander halten. Und wilcher des nicht enthede, ader sich da-
widder setzete, der solte das virbußen mit solicher büße, als sie
daruff setzten; und die büße solte halb unser herschafft gefallen
und halb irer bruderschafft; und davor solte in unser amptman
helffen phenden, als digke in des noid gesche.
7. Were ouch, das eynir, der in irer bruderschafft nicht
enwere, eynis meisters tochter neme und ir hantwerk üben wolte,
der solte die bruderschafft halb kouffen und das ander halbeteil
von der tochter haben. Were ouch, das eyn meister storbe, und
neme sine frauwe eynen andern man, der diese bruderschafft
nicht enhette und ir hantwerk triben wolte, der solte ouch ire
bruderschafft halb kouffen und das ander halbeteil haben von der
frauwen.
Diess zu urkund han wir unser ingesigel an diesen brieff thun
hengken. Datum Marpurg feria quinta post Epiphaniam domini sub
anno domini millesimo quadringentesimo vicesimo secundo.
Ausfert. Abt. Zünfte ; Perg., durch Mäusefraß beschädigt; geschrieben von
Heinrich von Homberg; das landgräfliche Sekret hängt an.
88, 1422 März 24.
Übereinkommen zwischen den l and gräflichen Beamten und
dem Stadtrat su Marburg über den Saigverkauf* 1).
Anno domini MCCCCXXII0 uff den dinstag nach Letare han
jungher Eghard von Rorenfurte, lantfoid zu Hessen, jungher Eghart
Ritesei, lantfoid an der Loyne, jungher Heinrich von Holtzheim
unde her Lodewig von Radehusen geheissen Heinrich Holtzheymer
unde Henne Martorff den jungen, burgermeistere, unde scheffen unde

a) Geändert aus Marpurg.
1) Vgl. Nr. 56.
 
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