Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Küch, Friedrich [Bearb.]
Quellen zur Rechtsgeschichte der Stadt Marburg (Band 1): 1918 — Marburg, 1918

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.41405#0180
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
158

Urkunden und Akten.

was sie furgeczogen hedten, mit den zweispeldigen orteilen für sich
nemen und die verhören. Und welchen rechten der uberman under
den frunden zufiele ader gestünde, ader wo der uberman ein besser
recht uf sin best gewissen spreche, dad[urch sojlten [beide parjtien
gescheiden sin, es halten und vollen[furen, an] arg und ane alles
geverde.
8. Item gewonnen aber ader hedten unser eins burgmanne,
manne ader undertane zu dem Schilde geporen zu dem andern
herren ungeverliche, redeliche ansprache und forderunge, darumb
sal d[er herre, under dem der ansprecher] gesessen were, den
andern herren beschrieben und bitden], das er deme clagehaftigen
manne gnade ader recht widderfaren laße bynnen eynem moende
nach der cziit der angesprochen des vermanet ader beschrieben
were, ader sich darumb mit dem clagehaftigen gütlichen vertrage.
[Mochte aber des nit] gesin, alsdan sollen der angesprochner herre
und cleger von beiden siiten ire frunde, iglicher zwene, zusamen-
schigken bynnen vierzehen tagen an stede solicher sache gelegen.
Dieselben frunde sollen versuchen, ob sie die itztgenanten partien
gütlichen vereynigen mochten. Mochten sie aber des nit getun,
so sollen sie die itzgenanten frunde mit recht scheiden, ob sie
des eynig werden mögen, ader eynen mererteil machen. Und was
sie eyntrechtiglich ader der mererteil under ine für recht sprechen,
dabii solte es bliben, als vorgeschriben stet. Wo sie aber des alles
nit getun konden, alsdann sal der ansprecher eynen uberman kiesen
uß der herren rate, der dan angesprochen wirdet, dem ansprach,
antwert und was iglich partie im rechten furgeczogen hedte, mit
sampt den zwyspeltigen orteiln ubergeben. Und was der zu recht
sprichet uf sinen eidt, dem sollen beide teile gehorsam sin und das
halten und vollenfuren, ane alle geverde.
9. Gewonnen ader hedten aber unser burgmane, manne,
untertane zum Schilde geporen under eynander zweitracht, darumb
sie zu ansprache und forderunge qwemen, treffe dan solichs eigen
ader erbe an, so solt man darumb recht nemen und geben an den
gerichten, da solich eigen ader erbe gelegen were. Treffe es aber
geltschulde an, so solt man des zu ustrage körnen, recht geben
und nemen für dem gerichte, under dem der angesprochen sesßhaftig
were, ader solten des zu ußtrage und rechte körnen uf ir beider
frunde, die sie darczu geben solten. Und wie sie die umb solich
sache fruntlich ader rechtlich schieden und richten, das solten sie
ufnemen, halten und vollenfuren, ane geverde. Es were dan umb
solich sache, die da lehen sin solten. Darumb solten sie zu ußtrag
komen und recht nemen und geben für dem lehenherren, als lehens
recht und gewonheit ist, ane geverde. Und wer dawidder tete
und solichs nit hielte, der sal von uns herren beiden und iglichem
besunder noch in unsern landen, steten ader gepieten keyn geleite,
feligkeit, zuschub ader zulegunge haben von uns ader den unsern
und allen denjhenen, der wir ungeverlich mechtig sin, allediewile
er in solichem ungehorsam verlibet, ane geverde. Ußgenomen in
iglichen vorgeschriben artickeln verbriefte ader verbürgte schulde,
damitd sal es gehalten werden nach lute der briefe darüber sagende
 
Annotationen