(1495 Aug. 23.) 1496 Apr. 21 — 1495 Sept. 14.
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hoichgeloibten und gebenediten muter godes Marien, darinne messe
zu singen, uf das die werde muter godes Maria ime zu hilfe und
zu troiste kome an sime lesten ende und sin sele bewar und be-
schirm und vor in bidde an dem strengen ortel godes, want si ist
ein patroin der vorschreben parkirchen und ein muter der barm-
herzikeit und der gnade und kein sunder versmehet, der si anruft
mit rauwe und leit siner sunde und innichiet sins herzen.
Nachdem sich die Stadt Marburg durch einen Reversalbrief
verpflichtet hat, alle Punkte des Testaments bu halten, hat der
Bischof fünf Exemplare des Instruments anfertigen lassen und
je eines der Stadt, dem Pfarrer und den drei Klöstern übergeben
lassen. Zeugen sind: her Michel van Ettelbrucken, preister und
cappellain des obgemelten herrn Johans bischofs Triers, und bruder
Herman Boeß und Rutger van Harpen Colsch stiftz.
Es folgt die Abschrift einer Urkunde von 1491 up sent
Tomas avent (Des. 21), in der die Stadt Köln den Kauf einer
Rente von 30 Gulden durch Johann Spender, Bischof von Cyrene,
beglaubigt und sich sur Zahlung an Bwei Terminen (Johanni
und Weihnachten) verpflichtet*).
Ausfert. Abt. Deutschorden; Perg. mit eigenhändiger Bestätigungsformel
des Bischofs Johann Spender und mit Notariatsunterschrift und Signet; das
beschädigte Siegel des Bischofs hängt an. — Durch Transfix von 1498 Juli 12
verpflichten sich Bürgermeister, Schöffen und Kat, sowie die ganze Bürgerschaft
zu Marburg, daß sie auf alle Punkte des Instruments ein flißlich ufsehin hain
wullen unde bestellunge tun mit dem obgemelten herrn unde brudern der cloester
der stait Marpurgk, das sin exequien und spende allentlich, ewiiglich unde erb-
lich gehalten werde. Perg.; geschrieben vom Stadtschreiber Greiser. — Das
Testament ist die Erneuerung eines früheren von 1495 up sent Bartholomeus
avent des hiligen apostels (Aug. 23), das im wesentlichen dieselben Bestimmungen
enthält. Ausfert. Abt. Deutschorden', Perg. mit anhängendem, beschädigtem Siegel
des Bischofs. — Vgl. auch Annalen d. Ver.f. d. Niederrhein 64 S. 342 Nr. 128.
151, 1495 Sept. 14.
Landgraf Wilhelm III. gibt den Schneidern bu Marburg
einen neuen Zunftbrief.
Wir Wilhelm von gots gnaiden landgrave zu Hessen, grave
zu Katzeneinboigen, zu Dietz, zu Ziegenhain und zu Niede, bekennen
in disem briefe vor uns und unser erben gein allermenniglichen,
das wir umb sonderlicher dienste willen, so uns die unsern des
sniederhantwergs in unser staet Marpurg getan haben und zukonft-
lich tun sollen, denselben sniedern von besondern gunst und gnaeden
ire bruderschaft und zunft, die sie vormails von unsern altern
seligen und unserm forstentumb gehabt hain, widergegeben und
geben ine die geinwertiglich in craft diß briefs.
1. Also wer sich ires hantwergs mit ine gebruchen und das
drüben wil, der sal eelich geborn und ein ingesessen borger zu
1) In einer Abschrift ohne Datum des Stadtschreibers Johann Hutemecher
im großen Stadtbuch Bl. 111 bescheuiigt die Stadt Marburg den Empfang der
Urkunde und verpflichtet sich, erst nach dem Tode des Bischofs Gebrauch davon
zu machen.
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hoichgeloibten und gebenediten muter godes Marien, darinne messe
zu singen, uf das die werde muter godes Maria ime zu hilfe und
zu troiste kome an sime lesten ende und sin sele bewar und be-
schirm und vor in bidde an dem strengen ortel godes, want si ist
ein patroin der vorschreben parkirchen und ein muter der barm-
herzikeit und der gnade und kein sunder versmehet, der si anruft
mit rauwe und leit siner sunde und innichiet sins herzen.
Nachdem sich die Stadt Marburg durch einen Reversalbrief
verpflichtet hat, alle Punkte des Testaments bu halten, hat der
Bischof fünf Exemplare des Instruments anfertigen lassen und
je eines der Stadt, dem Pfarrer und den drei Klöstern übergeben
lassen. Zeugen sind: her Michel van Ettelbrucken, preister und
cappellain des obgemelten herrn Johans bischofs Triers, und bruder
Herman Boeß und Rutger van Harpen Colsch stiftz.
Es folgt die Abschrift einer Urkunde von 1491 up sent
Tomas avent (Des. 21), in der die Stadt Köln den Kauf einer
Rente von 30 Gulden durch Johann Spender, Bischof von Cyrene,
beglaubigt und sich sur Zahlung an Bwei Terminen (Johanni
und Weihnachten) verpflichtet*).
Ausfert. Abt. Deutschorden; Perg. mit eigenhändiger Bestätigungsformel
des Bischofs Johann Spender und mit Notariatsunterschrift und Signet; das
beschädigte Siegel des Bischofs hängt an. — Durch Transfix von 1498 Juli 12
verpflichten sich Bürgermeister, Schöffen und Kat, sowie die ganze Bürgerschaft
zu Marburg, daß sie auf alle Punkte des Instruments ein flißlich ufsehin hain
wullen unde bestellunge tun mit dem obgemelten herrn unde brudern der cloester
der stait Marpurgk, das sin exequien und spende allentlich, ewiiglich unde erb-
lich gehalten werde. Perg.; geschrieben vom Stadtschreiber Greiser. — Das
Testament ist die Erneuerung eines früheren von 1495 up sent Bartholomeus
avent des hiligen apostels (Aug. 23), das im wesentlichen dieselben Bestimmungen
enthält. Ausfert. Abt. Deutschorden', Perg. mit anhängendem, beschädigtem Siegel
des Bischofs. — Vgl. auch Annalen d. Ver.f. d. Niederrhein 64 S. 342 Nr. 128.
151, 1495 Sept. 14.
Landgraf Wilhelm III. gibt den Schneidern bu Marburg
einen neuen Zunftbrief.
Wir Wilhelm von gots gnaiden landgrave zu Hessen, grave
zu Katzeneinboigen, zu Dietz, zu Ziegenhain und zu Niede, bekennen
in disem briefe vor uns und unser erben gein allermenniglichen,
das wir umb sonderlicher dienste willen, so uns die unsern des
sniederhantwergs in unser staet Marpurg getan haben und zukonft-
lich tun sollen, denselben sniedern von besondern gunst und gnaeden
ire bruderschaft und zunft, die sie vormails von unsern altern
seligen und unserm forstentumb gehabt hain, widergegeben und
geben ine die geinwertiglich in craft diß briefs.
1. Also wer sich ires hantwergs mit ine gebruchen und das
drüben wil, der sal eelich geborn und ein ingesessen borger zu
1) In einer Abschrift ohne Datum des Stadtschreibers Johann Hutemecher
im großen Stadtbuch Bl. 111 bescheuiigt die Stadt Marburg den Empfang der
Urkunde und verpflichtet sich, erst nach dem Tode des Bischofs Gebrauch davon
zu machen.
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